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vom Gutschein, der nicht eingelöst werden will - 2. Teil

vom Gutschein, der nicht eingelöst werden will - 2. Teil

20.09.2013, 16:20 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

28. August - Hochzeitstag - mein Mann fragt mich wo ich gerne hingehen möchte zum Kaffeetrinken und da fällt mir der Gutschein wieder ein

Ich sage spontan:
Laß uns ins Café Platzl gehen.

Gesagt, getan - schick gemacht - er mit weißem Hemd und Anzugjacke, neuer Hose usw. und Hut natürlich - sie, also ich, mit schickem 2-Teiler und roten Schuhen, denn rot ist auch darin. Schnell noch die Handtasche schnappen, letzter Blick in den Spiegel - mein Mann wartet schon.....
Unser Autschgerl wartet auch schon auf uns - frisch gewaschen, versteht sich und auf geht´s.

Bevor man in den Ort kommt, gibt es einen Kreisverkehr und darin ist ein Stau entstanden und um den zu umgehen, biegt mein Mann rechts ab und nach etwa 2 Kilometern schauen wir uns an, wollten wir nicht zum Café Platzl?

Nöö, zurückfahren tun wir jetzt nicht mehr. Also geht es nach Ruhpolding zum Kaffeetrinken und der Gutschein freut sich in meiner Handtasche - puhh, nochmal gut gegangen.

Wieder zuhause, kommt er zurück an die Memowand. Als ich mich umdrehe, hab ich das Gefühl es streckt mir jemand die Zunge raus - alles Einbildung - Gutscheine haben keine Zunge.

Eine Woche später kommt meine Mutter zu Besuch. Schnell sind wir uns einig bei diesem tollen Wetter gehen wir gemeinsam Kaffeetrinken. Leider kann mein Mann uns nicht begleiten. Er ist eingedeckt mit Büroarbeit. Also machen wir uns alleine auf den Weg, den Gutschein im Gepäck bzw. in der Handtasche. Schwer ging die Klammer von der Memowand.

Ein Parkplatz ist leicht zu finden und die letzten Meterchen gehen wir gern zu Fuß. Von Weitem sehe ich schon die Tische mit den gemütlichen Stühlen und kleinen Sitzbänken mit Schafffell und Kissen belegt für den, der es gern warm am Hintern hat und Kinder mögen das kuschelige Fell auch gerne.

Was mich bisschen wundert, ist der neue Name des Cafés - ansonsten ist alles gleich.

Wir freuen uns auf Kaffee und Kuchen und gucken schon mal was es Tolles gibt. Eine handgeschriebene Tafel gibt Auskunft. Es sind 5 selbstgemachte Torten und 2 trockene Kuchen. Schnell haben wir uns für einen entschieden:

Schokotorte mit Himbeeren und Schmand gefüllt und mit Zartbitterglasur überzogen.

Als die Bedienung kommt, sagen wir ihr, dass wir gerne mit unserem Gutschein bezahlen möchten und nun kommt´s

es geht nicht.

Der Grund dafür ist folgender. Nach dem verheerenden Hochwasser haben die Besitzer gewechselt und jetzt ist ein neuer Pächter auf dem Café. Der hat alles übernommen nur der Name ist neu - na prima!!

Nun will die freundliche Bedienung wissen ob die Bestellung trotzdem gilt. Meine Mutter und ich schauen uns an und dann den Gutschein und nicken. Natürlich bleiben wir hier sitzen, genießen die Sonnenstrahlen, die gute Luft und geben die Bestellung auf:

2x Schokohimbeersahneschmandtorte, 1 Tasse Cappuccino und a Haferl Kaffee.

Ich lade meine Mutter selbstverständlich dazu ein, schließlich fährt ihr Auto nicht mit Wasser. Der Sprit ist teuer.

Die Bedienung bringt das Gewünschte - es schmeckt himmlich und wir müssen immer wieder lachen. Die Gäste um uns rum, können gar nicht verstehen was an unserer Bestellung so lustig sein soll. Und immer wieder prusten wir und irgendwie hab ich das Gefühl, da freut sich jemand nicht besonders.

Wir bitten um die Rechnung - mit Trinkgelt 12 Euro , da kann man nicht meckern und jetzt kommt´s. Da sagt die Bedienung, sie habe nachgefragt und der ehemalige Besitzer, der auch eine Bäckerei hat, will uns trotz allem den Gutschein noch einlösen.

Welche Freude unsererseits . So machen wir uns auf den Weg und ich bilde mir ein, den Gutschein in der Tasche jammern zu hören - zumindest hab ich so ein Gefühl.

Jetzt geht es ihm doch noch an den Kragen. Ätsch!!!

In der Bäckerei angekommen, erzählen wir der Bäckerfrau die Geschichte und sie lacht und sagt:
Kein Problem, suchen sie sich aus, was sie gerne möchten.

So nehmen wir Kaffeebohnenpäckchen, frisches Kürbiskernbrot, einige gemischte Semmeln, also Brötchen, auch Wecken genannt, ein paar Brezeln und runden den Betrag am Ende noch nach oben auf als Dankeschön. Ich überreiche ihr den Gutschein ganz feierlich und den Restbetrag in bar.

Lachend verlassen wir die Bäckerei. Gegenüber ist ein Blumenladen. Die Verkäuferin lacht uns an und ein gemischter Strauß auch. So haben alle ihre Freude. Wahrscheinlich wundert sich die Verkäuferin warum wir soviel Spaß in einer Bäckerei hatten.......

Nun wechselte endlich der Gutschein den Besitzer und wir gehen glücklich auf einem Umweg zu Mutters Auto zurück.

Dieser führt uns in die schöne Kirche - Ende gut - alles gut.
2 Kerzchen anzünden für unsere lieben Verstorbenen und eine Ansichtskarte als Andenken mitnehmen.

Meine Mama ist wieder gut zuhause eingetroffen und die Geschichte des Gutscheins hat nun doch noch ein glückliches Ende gefunden, zumindestens für uns............................

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