Über ein Jahr lang arbeitete die Reporterin Caro Lobig des „Teams Wallraff“ als Praktikantin getarnt in Werkstätten und Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen. Was sie in den Einrichtung der „Lebenshilfe“ in Leverkusen, Düren und Speyer erlebt, macht sie fassungslos - die Menschen werden gedemütigt und schikaniert.
Sie muss feststellen, dass Menschen mit schwerster Behinderung von Fachpersonal betreut werden, dem ihr Zustand anscheinend gleichgültig ist. Die junge Frau fragt einen Mitarbeiter, was eine Patientin eigentlich hat. Darauf bekommt sie die schnippische Antwort: „Sie ist halt behindert.“
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Es geht sogar so weit, dass die Patienten wegen ihrer Behinderung verspottet werden - wie die Reporterin berichtet. Ein Mitarbeiter stellt einer körperlich eingeschränkten Person ein Bein und lacht sie anschließend aus. Menschen in einem Heim für Behinderte ab 50 Jahren werden bestraft, weil sie eingenässt haben, indem sie stundenlang in einem dunklen Zimmer eingesperrt werden.
Der Sender konfrontiert die Einrichtungen mit den Recherchen, worauf sie schockiert reagiert haben sollen. Harald Mohr, der Geschäftsführer der betroffenen Einrichtung meint, dass er den Vorwürfen nach gehe und unter Umständen den betroffenen Mitarbeitern arbeits- und strafrechtliche Konsequenzen drohten.
Lebenshilfe äußert sich zu den Vorfällen auf ihrer Homepage:
In der Sendung "Team Wallraff" auf RTL am Montagabend, 20. Februar, wurden Vorfälle in Werk- und Wohnstätten gezeigt, die Übergriffe gegenüber Menschen mit Behinderung darstellen. Die Lebenshilfe ist von den dargestellten Handlungsweisen sehr betroffen. Was dort zu sehen war, widerspricht all unseren Werten und unserem Engagement mit und für Menschen mit Behinderung.
Aufgrund der Recherchen des Teams ermittelt nun die Kriminalpolizei Speyer wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen, wie RTL berichtet.
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