Ist mir echt schleierhaft wie Atheisten sich selbst als die erleuchtete Intelligenzia stilisieren, zu der jeder unweigerlich finden müsse, der nur ein wenig nachdenkt. Zumindest der am weitest verbreitete Atheismus (Glaube, dass nur das wahr sein könne, was sich naturwissenschaftlich beweisen lässt) kann auf die wichtigsten Fragen des Menschen keine Antwort geben. Er lehnt die Antworten des Glaubens mit der Begründung ab, sie seien nicht naturwissenschaftlich. Das ist etwa genauso wie der Satz: "es gibt nur Fische, die grösser als 2cm sind, denn ich habe in meinem Netz noch niemals einen kleineren gefunden." Auf die Idee, die Maschenbreite des Netzes zu hinterfragen, kommt dieser Fischer nicht, denn für metaphysische (oder metafischische) Grübeleien hat ein handfester Fischer ja keine Zeit. Ja ne, schon klar.
Wozu und warum der Mensch ist, ob es Sinn im Leben gibt, eine Hoffnung über Tod und Leid hinaus, warum es das Böse und warum es den Geist gibt, wie man leben solle und warum das Universum so ist, wie es ist: auf all das kann der Atheismus keine Antwort geben, er kann nur die Hoffnung darauf madig reden, dass es etwas jenseits des beschränkten Horizonts des physikalisch Messbaren gibt. Keine Antworten, dafür Hoffnungslosigkeit vor Leiden und Tod. Klasse!
Nein, wer tief nachdenkt und hinterfragt, wird nicht automatisch zum Atheisten...
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