Der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen hat in der aufgeheizten Stimmung seines Landes mit einem Diskussionsbeitrag Aufregung ausgelöst. Auf einem Podium sinnierte der Grüne über die Islamfeindlichkeit seiner Landsleute und stellte seinen Standpunkt dar. Van der Bellen spricht sich klar gegen ein Kopftuchverbot aus. Jede Frau habe das Recht, sich zu kleiden, wie sie wolle. Im Plauderton übersteigert er dann einen Gedanken, wonach irgendwann "alle Frauen" gebeten werden müssten, aus Solidarität ein Kopftuch zu tragen. Die Empörung über diese Einschätzung ist groß.
Das viel diskutierte Zitat im Wortlaut:
Es ist das Recht der Frau, sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte. Das ist meine Meinung dazu. Im übrigen nicht nur muslimische Frauen. Jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn es so weitergeht, und damit bin ich bei der Frage der tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen ein Kopftuch zu tragen. Alle! Aus Solidarität gegenüber jenen Frauen, die es aus religiösen Gründen tun.
In den sozialen Netzwerken brach ein Sturm der Entrüstung los. Nur einige besonnene Stimmen weisen darauf hin, dass der Bundespräsident die Äußerung als locker vorgetragenes und sarkastisches Statement gegen den Islam-Hass angedacht habe.
Weiter sagte van der Bellen einem Bericht von Krone.at zufolge: "Ich sehe das große Problem nicht darin, dass jemand zwei Staatsbürgerschaften hat. Ich sehe nicht, was dem österreichischen Staat dadurch für ein Schaden entsteht."
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