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Eine kombinierte Pille soll die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark ...

Herzinfarkt: Vierfach-Medikament senkt Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten erheblich

News Team
Von News Team
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Eine Pille, die aus vier verschiedenen Medikamenten besteht, könnte die Anzahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle weltweit um ein Drittel senken. Zu dem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Studie, die die kombinierte Wirkung verschiedener Arzneimittel getestet haben.

Forscher der Tehran University of Medical Sciences haben ein Vierfach-Medikament in einer Langzeitstudie erforscht und die Ergebnisse jetzt im Fachblatt „The Lancet“ publiziert. Demnach kann die täglich eingenommene Polypille die Anzahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle erheblich reduzieren, wie die „Ärztezeitung“ und die „Pharmazeutische Zeitung“ berichten.

An die Studie nahmen 6838 Menschen ab 50 Jahren im ländlichen Iran teilnahmen teil. Etwa jeder zehnte Studienteilnehmer hatte vorher ein schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Problem wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mehr als drei Viertel nahmen bereits entsprechende Medikamente ein.

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Was im Präparat drin steckt

Die Probanden erhielten Schulungen über einen gesunden Lebensstil, die Hälfte bekam zusätzlich das Kombipräparat aus Acetylsalicylsäure, Atorvastatin, Hydrochlorothiazid und Enalapril in jeweils niedriger Dosis. Wer dadurch einen Reizhusten bekam, wurde erhielt in der Viererkombination Valsartan statt Enalapril. 63 Prozent der Teilnehmer nahmen ihre Tablette regelmäßig ein.

Ein Drittel weniger Herzinfarkte, Schlaganfälle und Co.

Binnen fünf Jahren kam es bei 8,8 Prozent der Patienten in der Vergleichsgruppe zu einem schweren Herz-Kreislauf-Ereignis, in der Tabletten-Gruppe dagegen nur bei 5,9 Prozent. Die Rate der Komplikationen konnte durch die Polypille somit um ein Drittel gesenkt werden.

Weniger ungesundes Cholesterin

Bereinigt um Patienten, die zusätzlich andere Wirkstoffe einnahmen, lag der Effekt statt bei 34 Prozent bei noch immer statistisch signifikanten 22 Prozent. In der Gruppe, die den Therapieempfehlungen am genauesten Folge leisteten, schrumpfte das Risiko demnach sogar um 57 Prozent. Alter oder Geschlecht beeinflussten das Ergebnis nicht.

Die Viererkombi hatte zur Überraschung der Forschenden wenig Einfluss auf den Blutdruck, reduzierte aber ungesundes Cholesterin.

Wenig Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen waren den Angaben zufolge gering: In 21 Fällen kam es zu Blutungen im Gehirn, auf, wobei dies bei zehn in der Gruppe mit und elf in der Gruppe ohne Medikament der Fall war. Bei 13 Patienten mit Polypille kam es zu Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt; in der Vergleichsgruppe waren es neun. 13 Prozent der Teilnehmer in der Tablettengruppe brachen die medikamentöse Therapie im Verlauf der Studie ab, davon 60 Prozent aus Gründen, die mit der Medikation zu tun hatten. Studienautor und Internist Reza Malekzadeh sagt dazu:

Da das Nebenwirkungsrisiko der enthaltenen Wirkstoffe sehr gering ist und die potenziellen Vorteile sehr groß, ist die Polypille sehr sicher.

Das Kombipräparat könne aber kein Ersatz für einen gesunden Lebensstil sein.

Die Studie erfolgte mit einer Viererkombination in einheitlicher Dosierung. Angepasste Kombinationen könnten den Erfolg nach Einschätzung der Forscher noch verbessern. Sie sehen die Polypille als günstigen und einfachen Ansatz einer gesundheitlichen Vorsorge insbesondere in Schwellenländern, wo Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark ansteigen.

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