Bei fast allen Fällen von Darmkrebs ist ein ganz bestimmtes Gen mutiert. Das ...

Hoffnung auf Therapie gegen Darmkrebs - So wollen Forscher Tumorzellen zerstören

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Auf der Suche nach einer Therapie gegen Darmkrebs haben jetzt Würzburger Krebsforscher einen möglichen Angriffspunkt entdeckt, um Krebszellen zu zerstören.

Sie wollen dafür eine Schwachstelle in Tumorzellen ausnutzen. Die Hoffnung: Hier könnten Medikamente unter Umständen besonders gut und gezielt wirken.

Darmkrebs ist weltweit eines der häufigsten Krebsleiden. Rund sechs Prozent aller Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Gut die Hälfte stirbt an dem Tumorleiden. Wobei Darmkrebs als gut behandelbar gilt, wenn die Erkrankung frühzeitig genug erkannt wird.

Darmkrebs: Ansatz für neue Behandlung

Hoffnung macht jetzt ein neuer Therapieansatz von Krebsforschern der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Sie haben einen möglichen Ansatzpunkt für eine neue Behandlung identifiziert, über den Krebszellen zerstört werden können.

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Von einer "Achillesferse von Tumorzellen" sprechen die Wissenschaftler und meinen damit eine Schwachstelle an den Tumoren, an der Antitumor-Medikamente, die dafür neu entwickelt werden müssten, möglicherweise besonders gut wirken können.

Suche nach Schwachstelle in Tumorzellen

Diese Schwachstelle ist demnach das Gen mit dem Namen eIF2B5, wie die Forscher jetzt im Fachjournal "Nature Cell Biology" berichten.

In ihren Versuchen stellten sie fest, dass mutierte Darmkrebszellen abstarben, wenn sie die Menge jenes Gens reduzierten. Gesunde Zellen dagegen verkrafteten die Hemmung des Gens ganz ohne Beeinträchtigung.

Damit haben die Forscher genau das gefunden, wonach sie gesucht hatten: „Wir wollten Gene finden, die nur für das Überleben von Zellen mit APC-Mutation wichtig sind, nicht aber für gesunde Zellen“, erklärt Dr. Armin Wiegering, Leiter einer Nachwuchsgruppe am Biozentrum der JMU und Oberarzt in der Chirurgie des Würzburger Universitätsklinikums.

Seltener an Darmkrebs erkrankt

Danach gesucht hatten sie in Zellen des APC-Gens, das bei fast allen Fällen (90 Prozent) von Darmkrebs mutiert ist - und daher aus Sicht der Wissenschaftler gute Chancen bietet, um breit wirksame Therapieansätze zu entwickeln.

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Im Tierversuch zeigte sich demnach, dass eine elF2B5-Hemmung ein erfolgsversprechender neuer Therapieansatz sein könnte: Mäuse, bei denen das Gen nicht voll aktiv war, erkrankten den Forschern zufolge nicht so schnell an Dickdarmkrebs. Und wenn, dann überlebten sie die Krankheit "deutlich länger".


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Bei Experimenten mit im Labor gezüchteten Miniatur-Tumoren (Organoiden) starben diese Tumore ab, sobald die Menge des Gens eIF2B5 reduziert wurde.

Forscher wollen Methode entwickeln, um Krebszellen zu zerstören

Jetzt soll die Untersuchung weiterer Gene in Dickdarmkrebszellen folgen, da elF2B5 nur eine von fünf Untereinheiten des größeren eIF2B-Genkomplexes sei, so Wiegering: „Wir möchten auch die anderen Untereinheiten charakterisieren und prüfen, ob wir hier ebenfalls eine Spezifität finden.“

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Anschließend wollen die Forscher eine Methode entwickeln, mit der eIF2B5 in Krebszellen abgebaut werden kann. Gelinge ihnen dies, "könnte sich daraus vielleicht eine neue Option für Therapien ergeben", so die Hoffnung der Würzburger Wissenschaftler.

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