Seit Montag muss sich der Berliner U-Bahn-Treter Svetoslav Stoikov (28) wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Zum Prozess-Auftakt legte der Angeklagte durch seinen Anwalt ein Geständnis ab.
Ich räume ein, dass ich sie tatsächlich die Treppe hinuntergetreten habe. Ich kann mich aber nicht erinnern
, heißt es in der Stellungnahme.
Seine Mutter und Schwester hätten den 28-Jährigen auf dem Fahndungsvideo erkannt.
Was ich da sah – grauenhaft. Ich kann mir das nicht erklären
, so der Angeklagte weiter.
Darauf zu sehen war eine Passantin (26), die mit einem Tritt in den Rücken eine Treppe im U-Bahnhof Hermannstraße hinuntergestoßen wurde. Die junge Frau erlitt einen Armbruch und eine Kopfverletzung.
Exzessiver Drogen- und Alkoholkonsum
Als Begründung für seinen Aussetzer gab Stoikov exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum an. Er habe sich am Tattag (26.10.16) mit seinen Brüdern spontan vor dem Haus seiner Schwester getroffen. Dort habe er Bier und Wodka getrunken und Drogen genommen. Danach besuchten die Männer verschiedene Bars. Sein älterer Bruder hätte ihn immer wieder provoziert. Außerdem hatte er zuvor Streit mit seiner Ehefrau.
Ich hatte an dem Abend deshalb auch härtere Drogen genommen – Haschisch, Crystal Meth, Kokain.
Am U-Bahnhof Wittenau sei er schließlich von einem Mann geweckt worden und wollte daraufhin nach Hause gehen. Seine Brüder waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr bei ihm. Stoikov weiter:
An den U-Bahnhof Hermannstraße kann ich mich nicht erinnern.
U-Bahn-Treter wollte sich stellen
Der Angeklagte gab an, dass er die Absicht hatte, sich zu stellen. Zum Zeitpunkt der Öffentlichkeitsfahndung habe er sich auf einer Baustelle in Frankreich befunden. Er sei dann sofort zurück nach Berlin gefahren. Die Polizei sei ihm dann mit der Festnahme am Busbahnhof Charlottenburg zuvorgekommen.
Die Staatsanwaltschaft sagte, der Angriff hatte Potenzial "das Leben der Frau zu gefährden". Bei einer Verurteilung droht dem U-Bahn-Treter eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Nicht äußern wollte sich der 28-Jährige zum Vorwurf, dass er sich zwei Wochen vor dem U-Bahn-Tritt auf der Straße vor drei Frauen entblößt und masturbiert haben soll.
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