Rund 40 Prozent der Frauen über 60 leiden unter Blasenschwäche und Harninkontinenz. Oft schläft dann das Liebesleben ein: Die Angst, beim Sex unkontrolliert etwas Urin zu verlieren und damit den Partner abzustoßen, ist meistens riesig.
Urin riecht nicht und ist keine Infektionsquelle
Kein einfaches Thema, doch der erste Schritt, um trotzdem wieder eine lustvolle Partnerschaft zu leben: Sprechen Sie mit Ihrem Mann darüber. Kleine Mengen von Urin sind mehr oder weniger „normal“. Nicht zuletzt gehört eine gewisse Feuchtigkeit zur Erregung, zusätzlich gibt es die weibliche Ejakulation – auch wenn es sich dabei nicht um Urin handelt. Außerdem ist Urin normalerweise sauber, riecht nicht und überträgt keine Krankheiten. Ekel vor ein paar Tröpfchen ist also unangebracht.
5 Tipps für guten Sex bei Blasenschwäche
Neben dem offenen Gespräch mit dem Partner gibt es aber auch noch ein paar andere Dinge, die Ihnen helfen können, trotz Blasenschwäche erfüllten Sex zu genießen – einmal abgesehen davon, dass Sie auf jeden Fall mit einem Urologen über Ihr Problem sprechen sollten. Praktische Tipps sind:
1. Verzichten Sie auf Spargel, aber auch Kaffee, wenn Sie intim werden wollen. Beides verändert den Geruch von Urin und kann ihn unangenehm machen.
2. Entleeren Sie Ihre Blase vor dem Sex.
3. Legen Sie sich ein Handtuch unter oder (nicht sichtbar) schützen Sie die Matratze mit einer speziellen Auflage, über die dann das Laken gespannt wird.
4. Probieren Sie aus, welche Stellung bei Ihnen am wenigsten Druck auf die Blase ausübt. Günstig: Bei allen Varianten der Reiterstellung bestimmt die Frau selbst, wie tief und in welchem Winkel der Penis eindringt.
5. Auf lange Sicht wirkt sich Beckenbodentraining günstig aus. Wenn alles nichts hilft und die Inkontinenz stark ist, kann etwa die Radiofrequenz-Therapie oder eine Operation sinnvoll sein.
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