Glaube

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25.03.2015, 18:19 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Teil II. Wahrheit vs. Lüge: Gott der «Weinpanscher»?


Intermezzo: Beitrag zum Thema: von Heidi Planetenfrau: «Jeder, der seine eigene Meinung als "Wahrheit" verkauft, ist auch nichts anderes als ein "Weinpanscher"...» - Ja, Gott als Schöpfer ist berechtigt seine eigene Meinung zur Schöpfung zu haben!

Der schmale Weg: Das Reich der Himmel
Gott sagt: «Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Gattung zusammenbrachte, das sie dann, als es voll war, ans Ufer heraufgezogen hatten, aber die faulen warfen sie aus. So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel (Boten) werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. » (Matthäus 13,47-50).
Kurz: hier wird deutlich, dass es gute und faule Menschen gibt, was die Frage der Gnade wiederum beantwortet…

September 1985, zwei Wunder für mich. Als Inhaber aller Denkblockaden und völlig durch den Lügengeist manipuliert wurde ich wirtschaftlich und gesellschaftlich bankrott. Damals, als Guru und Anhänger aller säkularer Philosophien, wie Buddhismus-, Yogi-Ich-Mus-, wissenschaftlicher Atheismus-, Astrologie, usw., geriet ich in totale seelische Not. Der Zwiespalt nahm über mich vollkommen Herrschaft. In diesem Zustand: Sein oder nicht sein, fragte ich das erste Mal nach Gott: Wenn es dich wirklich gibt, dann offenbare dich bitte mir!

Gott schenkte mir diese Gnade. Und ich entschied mich den schmalen Weg auszuproben! Richtig gelesen, nur erproben! Und Gott? Er entschied sich es auf seine Weise zu beantworten…

Wunder Nr. 1: Licht in dunkler Nacht
[…] Heftige Kopfschmerzen haben mich nieder-geworfen, ich lag auf der Straße in Tittisee… Der herbeigerufene Rettungswagen brachte mich ins KH Neustadt. Die Ärzte diagnostizierten ein Hirnaneu-rysma. Im Verlauf der «Intensivbehandlung» erlag ich einem Herzversagen, dem ein gut vierzig minütiger Herz- und Hirnstillstand folgte. In dieser Zeit befand ich mich auf einer Art Gratwanderung zwischen Leben und Tod:
Warum sehe ich mich aus der Vogelperspektive? Amüsant! Und warum liege ich auf einem OP-Tisch? Und was sollen die vielen Ärzte? Mir geht es doch gut!
Dort, eine Öffnung! Mein Tisch bewegte sich in diese Richtung! Nein! Ich will nicht dort hinein! Dort geht es zur Hölle! Herr, ich war doch ein guter Mensch! Warum jetzt das?
… Augenblicklich verschlang mich der Tunnel. Mein ganzes Leben glitt wie ein Film an mir vorbei. Ich erfuhr so meine Sündhaftigkeit. Sie ließ mich erschauern – Herr, ich war doch ein guter Mensch und „ethisch“ einwandfrei?
Stille, grausame Stille umgab mich, eine Stille die Verzweiflung hervorbringt, sie packte vollkommen mein verängstigtes Herz. Laut schrie ich: »Jesus Christus, wenn es dich gibt, dann bitte, hilf mir! «

Mein Ausrufen des Namens Jesus Christus glich einem Bekenntnis, in dessen Folge eine unsichtbare Kraft, meine Reise an der Schwelle zur ewigen Verdammnis, stoppte. Von Sinnen, erleichtert, aber immer noch zutiefst erschüttert, atmete ich tief durch und betete: »Gott, ich danke dir, dass ich nicht mehr dorthin muss. Es war grausam! Ich bin ein Sünder, bitte vergib mir. «

[…] Dort, in der Ferne, eine helle Öffnung. Voller Zuversicht ging ich darauf zu. Doch kurz davor verschloss ein dunkles Gitter den Ausgang. Ich verzweifelte, so kurz am Ziel, jetzt das! Aber ein Liebe spendendes Licht drängte es mit Herrschaftsgewalt zur Seite. Ich trat hinaus. Ein Tal, eine üppige Aue, von unbegreiflich Schönem lag vor mir. Linkerhand verschwanden schwarze Wolken. Rechts erblickte ich die »Herrlichkeit« wie ein Wasserfall aus Licht, vom Himmel bis ins Tal herunterreichend. Ich wurde von ihr liebevoll eingehüllt. In dieser Geborgenheit wollte ich es mir zugleich bequem machen...
»Geh zurück und erfülle deine Berufung. «
»Herr, ich bin beeindruckt, aber ich will nicht zurück. Ich will in deiner Ruhe bleiben...«

Ich wachte auf. Die Ärzte staunten und riefen den Sieg der wissenschaftlichen Errungenschaft aus: «Wir haben ein Wunder vollbracht…» Zuweilen gebraucht Gott für sein Eingreifen auch Ärzte – Wer da glaubt, der höre jetzt den Geist Gottes sprechen. […] – Auf meinem Weg wurde es wieder hell!

Juli 2000. Die Schreckensdiagnose – mein zweites Wunder:
[…] Leise, einfühlsam, fast flüsternd kam es von den Lippen des Arztes: «Ihr Gehirn zeigt einen Tumor im Endstadium! Wenn wir nicht gleich operieren platzt ihr Gehirn» Mit einem wurstigen Finger deutete er dabei auf ein apfelsinengroßes Gebilde Innmitten der CT-Aufnahme…
Krebs? - diese unerwartete Offenbarung durchdrang mein ganzes Sein: Herr, weshalb das mir! Warum immerfort ich? schrie es in den Tiefen meiner Seele. Zugegeben, es waren Füllworte meiner Over gestressten Gefühle, aber sie zu zergliedern, lag mir derzeit nicht. Dennoch, Nichts hatte mich bisher derart betroffen gemacht: Ein Leben fressender Fremd-körper in meinem Körper, der sich durch jede Gehirnzelle frisst! Der alle meine Träume auf einen Handstreich zunichtemacht. Herr! – schrie es in mir, geräuschlos, leidvoll und am Ende laut aus mir…

… Ich wurde operiert. Und in der Tat, ich überlebte diese Operation ohne Dauerschäden. Die Freude war riesig, alle frohlockten: das Ärzteteam, meine betende Gemeinde und ebenso die Familie. Nicht so die »Finsternis«, die gab sich längst nicht geschlagen. In der vierten postoperativen Nacht kam die kritische Phase. Das war der Moment, als das weniges Personal anderweitig beschäftigt war, griff der Feind nach mir. In meinem Kopf explodierten nicht zu ahnende Schmerzen. Ich hatte das Gefühl, als ob sie das Ausmaß eines heftigen Orkans überschreiten, der von Erdbeben und Vulkanausbrüchen begleitet ist, dem sich zu guter Letzt aus dem Inneren heraus noch ein Tsunami gesellte. Mein Körper wurde von Krämpfen durchgeschüttelt, mein Kopf drohte zu bersten, infolgedessen mein Herz den Dienst zu quittieren vorgab. Als wäre dem nicht genug, griff auch noch ein Lungenödem mit schwerer Hand nach mir - mein Körper flutete. Die Finsternis breitete sich unbarmherzig über mir aus. Die Tränen der Ohnmacht rannen, doch das Dunkel blieb. Ich schrie auf: Herr, ich ersticke ..., krächzte ich im Todeskampf…

… »Ich bin da« – Gott selbst, der = ich bin da, war Gegenwart. Und ich wurde mitten in die Herrlichkeit entrückt… « Mein Herr, mein Gott, ich kann nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus. Und ich mag auch nicht mehr, bitte lasse mich bei dir».
Ein Engelchor erklang: »Der Herr ist hier und seine Lieblichkeit: Du bist Gott der Herrlichkeit in Ewigkeit ...«
Eine andere Engelschar sprach: »Kind Gottes, wir begrüßen dich in der Ewigkeit. Wir haben dich sehr lieb. Ich fühlte mich geborgen, frei von jeglicher Mühsal und Not. Ich fühlte mich wunderbar und wollte es mir bequem wiederum machen, […]« - aber ich wurde abermals zurückgeschickt! Es war wieder hell auf meinem Weg…

Teil III. der Trilogie folgt…

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20 Kommentare

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1. Vielleicht könnte der Hinweis, dass Joachim Wydra zweisprachig aufgewachsen ist, d.h. Deutsch nicht seine Muttersprache ist, zu einem besseren Verständnis beitragen.

2. Wer sich mit Nahtod-Erfahrungen auseinandergesetzt hat - sehr eindringlich und überzeugend schildert das Anita Moorjani in ihrem Buch "Heilung im Licht" - erkennt wesentliche Strukturelemente in diesem Bericht.
Moorjani hatte Lymphdrüsenkrebs im Endstadium und wurde durch die NTE geheilt.
Der Kardiologe Pim van Lommel gilt als Experte in diesem Bereich.

3. Wie wenig Empathie Menschen haben können, zeigen einige Kommentare erschreckend deutlich.
  • 26.03.2015, 21:16 Uhr
  • 1
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Eine Geschichte voller Wunder! Eigentlich sind es ja mehr als zwei, denn Dein Gott hat hat Dich doch auch von dem manipulativen Lügengeist befreit, der für Denen wirtschaftlichen und gesellschaftilcihen Bankrott verantwortlich war. Und dann hat er Dich noch zweimal aus den Fängen des Sensenmannes befreit. Ich kann verstehen, dass Du ihm dafür Dank schuldest. Allerdings hast Du uns in Deinem Beitrag verschwiegen, womit Du Dir diese "Sonderbehandlung" Deines Gottes verdient hast. Was ist Dein Verdienst, was hast Du getan, um dieser Gnade teilhaftig zu werden. Sicher, Du hast ihn oder seinen Sohn in Augenblicken größter Not angerufen, um Hilfe geschrien. Und Du hast daraufhin jedes Mal Hilfe bekommen. Da hast Du aber wirklich Glück gehabt, mehr Glück jedenfalls, als es die meisten anderen Menschen hier bei uns haben. Er muss Dich wirklich gern gehabt haben. Dabei hast Du Dich doch selbst als Sünder bezeichnet.
Du wirst mir jetzt auf meine Fragen antworten: Der Herr in seiner Barmherzigkeit fragt nicht nach Verdienst. Seine Liebe zu uns ist grenzenlos. - Und dennoch stellst Du diese grenzenlose Liebe sofort wieder in Frage durch die Drohung, als "fauler Fisch" aussortiert zu werden und in der Hölle zu schmoren. Ja, was hat Dich denn vor der Hölle gerettet? Nur Dein verzweifelter Hilfeschrei?

Ich gebe zu, dass mir das alles von vorne bis hinten unverständlich bleibt. Die aktuelle Nachricht von dem tragischen Flugzeugabsturz in den Alpen und die Umstände, die dazu gefüährt haben - das allein lässt mich an vielem zweifeln, was ich in Deiner Geschichte und in den Sonntagspredigten von der Kanzel höre. Wo ist denn der gnädige Gott, der 16 Schüler und zwei junge Lehrerinnen in einem Flugzeug an einem Felsen zerschellen lässt? Hat ihm da der Teufel ins Handwerk gepfuscht? War da unter den Passagieren etwa einer, der hier seine gerechte Strafe für ein sündjhaftes Leben bekam? Oder war der Co-Pilot, der das Flugzeug willentlich gegen den Felsen gelenkt habensoll, vielleicht von einem Dämon besessen? Hätte Dein Gott in seiner Allmacht das nicht verhindern können?
Fragen über Fragen! - Ich bezweifle, dass Du die Anwort weißt. Und komme mir bitte nicht mit dem Spruch: Gottes Wege sind unergründlich!
  • 26.03.2015, 19:35 Uhr
  • 2
Hallo, Friedhelm, wieso erwartest Du nur Wohltaten von einem Gott, den Du Dir als Person vorstellst.
Vielleicht könnte eine andere Gottesvorstellung Dir weiterhelfen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein unendlich großes Universum ohne Gesetz auskommt. Eins dieser Gesetze gilt offenbar durchweg: das Gesetz der Kausalität.

Vielleicht hat dieser Gott, der geleugnet oder an den geglaubt wird, die Menschen sich selber überlassen, zumal sie doch auch immer Freiheit für sich beanspruchen. Diese Freiheit so zu handhaben, dass das Leben ohne Leid gelebt werden kann, muss erst erlernt werden.

Die Demut eines Dalai Lama erstaunte mich nicht, als er im Vorwort zu einem seiner Bücher schrieb, dass das gegenwärtige Leid seines Volkes auf seine Taten in der Vergangenheit zurückzuführen sei.

Die kurze Rückschau auf das eigene Leben, die alle NTErfahrenen erwähnen, konfrontiert einen mit dem eigenen Verhalten. Wir alle sind noch nicht vollkommen, wir machen Fehler, vor allem meinen wir, anderen überlegen zu sein, wobei die Rechtmäßigkeit unseres Maßstabes immer in Frage gestellt werden sollte.
  • 26.03.2015, 21:34 Uhr
  • 3
Edith, ich habe - wie Du vielleicht schon erkiannt hast - nicht eine Vorstellung von einem personalen Gott, wie ihn die Kirchen uns lehren. Ich kann mich aber auch nicht mit dem Bild eines Schöpfergottes anfreunden, der zwar ein fast perfektes Werk erstellt - wie ein Uhrmacher ein nach festen Regeln funktionierendes Uhrwerk -, um es dann sich selbst zu überlassen. Das ist doch auch nicht der barmherzige, gnädige, allmächtige, allwissende - manchmal aber auch zürnende und strafende - Gott der Bibel, also der Christen.
An dieser "christlichen" Vorstellung - die ja so wohl von den Kirchen überwiegend vertreten wird - habe ich in meinem Kommentar meine Zweifel angemeldet.
Mir ist überhaupt die Vorstellung von einem die Welt ordnenden und regierenden Gotteswesen nur schwer oder gar nicht begreifbar. Es ist mir auch bekannt, dass schon in der Bibel steht, dass der biblische Gott nicht begreifbar sein will oder kann. Aber dieser Hinweis hilft mir nicht weiter, außer dass ich den Verdacht hege, dass der oder die Verfasser der entsprechenden Bibelstellen so kluge Leute waren, dass sie mit disem Satz den Zweiflern von vornherein allen Wind aus dem Segel nahmen.
  • 26.03.2015, 23:22 Uhr
  • 0
Gott ist nicht begreifbar - aber erfahrbar. So, jedenfalls verstehe ich die, die über diese Erfahrung berichten.
Leider haben die Vertreter der christlichen Lehre versäumt, dies in den MIttelpunkt ihrer Lehre zu stellen.
Sie haben eher auch noch dafür gesorgt, dass viele darüber zum Märtyrer wurden.

Deine Klage über Not und Leid kann jeder verstehen, gerade auch in der gegenwärtigen Tragödie. Aber warum erwartest du eine 'Beaufsichtigung', eine 'Gängelung' durch eine übergeordnete Instanz?
Wäre das der Fall, gäbe es Klagen darüber.
Wem würde es denn ein Kaiser dieser Welt rechtmachen?

Nein, die Verantwortung liegt bei jedem EInzelnen, was er aus diesem Angebot macht. Sonst hätte das Ganze wirklich keinen Sinn. Oder fändest Du ein Marionettentheater besser, wo Dir die Rolle vorgeschrieben ist?

Im Laufe seines Lebens kommen viele Erfahrungen zusammen, die man dann als Fakten sortieren und deuten kann. Dabei ist es tatsächlich hilfreich, wenn man Menschen in seinem Umkreis hat/hatte, deren intellektuelle und spirituelle Überlegenheit die eigene Unsicherheit ein wenig reduzieren kann.
Solchen Menschen bin ich mehrfach begegnet.

Setzt das eigene Fragen ein, kommt es zu weiteren 'zufälligen' Begegnungen , die richtigen Bücher fallen einem zum richtigen Zeitpunkt in die Hände, Koinzidenzen treten vermehrt auf, Telepathie und andere sog. paranormale Fähigkeiten stellen sich bei einigen ein.

Die Wissenschaften öffnen sich mehr und mehr solchen Phänomenen. Hier in Heidelberg, einer uralten Institution von hohem internationalem Ansehen, wird Forschung im Bereich des charismatischen Christentums in Tamil Nadu gemacht, Madame Blavatsky, Swedenborg, im letzten Semester Sai Baba, sind Studieninhalte - in den USA wird seit den Sechziger Jahren sehr viel offernsiver in dieser Richtung geforscht.
Schon in den Sibeziger Jahren haben Prof. Krippner und Prof. ALberto Villoldo an der University of California Meditation, Tarot und Schamanismus gelehrt (Fach. Psychologie).

Natürlich must Du gar nichts erzwingen. Dein Leben mag auch geradlinig und schön verlaufen sein.
Es scheint da eine Art Schwelle zu geben, die mir in Indien auffiel. Im Augenblick der Hinwendung zu Gott, erwacht der Atman in jedem Einzelnen, und dann folgt eine Art "Frühlingsputz der Seele", eine Serie von 'Schickalsschlägen" setzt ein.

Das Lesen von Joachims Text hat mich daran erinnert.
  • 27.03.2015, 08:37 Uhr
  • 2
Edith, es liegt mir fern, Deine spirituelle Einstellung in irgend einem Punkt zu kritisieren, aberr - wie ich schon vorher mehrfach betonte - ich kann ihr nicht folgen. Vielleicht fehlt mir dazu die von Dir angesprochene "Erfahrung". Mit dieser Sichtweise bist Du ja sehr nahe an der "sola gratia"- Lehre der christlichen Kirchen, die ja wohl Luther besonders betont hat. Wenn man dann dazu noch den häufig zitierten Spruch "Wer suchet, der wird auch finden" heranzieht, erklärt das mein "Defizit": zwar suche ich - sonst würde ich hier nicht mit Dir diskutiieren -, aber zum "Finden" fehlt mir eben die göttliche Gnade. Immer wenn ich mit Vertretern der Kirche über diesen Punkt spreche, wird mir entgegen gehalten, dass ich eben nicht mit der nötigen Intensität suche, dass ich mich dem Glauben nicht hinreichend öffne, dass ich mein Herz und nicht den Verstand sprechen lassen soll, ja, es ist sogar schon vorgekommen, dass man versucht hat, mir Angst zu machen mit der Aussage, ich sei womöglich von einem bösen Dämon besessen. Du kannst Dir vorstellen, wie so etwqas auf mich wirkt. Eine Hilfe war das jedenfalls nicht.
Menschen, die mir intellektuell überlegen waren, sind mir in meinem Leben schon einige begegnet, Darunter war bisher niemand, der meine "Unsicherheit reduzieren" konnte, denn so "unsicher" fühle ich mich gar nicht. Das klingt überheblich, ist aber nicht so gemeint. Ich will nur damit sagen, dass ich mit der zweifellos vorhandenen Unsicherheit gut zu leben gelernt habe und mir daher das Bedürfnis nach mehr "Gewissheit" in religiösen Fragen abhanden gekommen ist. Es läuft eben immer auf daselbe hinaus: zu solcher Gewissheit kann man "per definitionem " nicht durch intellektuelle Anstrengung kommen, sondern allenfalls durch "spirituelle" Erfahrung, aus der sich dann wohl die "spirituelle Überlegenheit" ergibt, von der Du sprichst. Mit diesen Begriffen, sowie mit den damait zusammenhängenden "paranormalen" Fähigkeiten und "Koinzidenzen" kann ich wenig oder nichts anfangen, weil sie eben nicht zu meinem Erfahrungsschatz gehören. Dass es Menschen mit einem anderen Erlebnishorizont geben mag, stelle ich damit nicht in Abrede.
"Dein Leben mag auch geradlinig und schön verlaufen sein."
Ja, das ist es in der Tat, wenigstens im Vergleich zu vielen anderen in meiner Generation. Selbst der zweite Weltkrieg hat mich und meine Familie vor schweren Schicksalsschlägen verschont, was aber nicht heißt, dass ich meine Augen vor dem Elend dieser Welt bewusst verschlossen gehalten hätte. Ich war eben selbst nicht so sehr "Betroffener", sondern nur "Zeuge". ich fühle mich in diesem Zusammenhang durchaus auch als "Privilegierter".

Zum Schluss noch eine Bemerkung zu Joachims Themenbeitrag: Dur wirst ja gemerkt haben, dass ich den Text mit einem Schuss Ironie kommentiert habe. Im Nachhinein habe ich darüber nachgedacht, ob es nicht ein wenig anmaßend von mir war, mich in der Weise zu einem Glaubensthema zu äußern. Was mich dazu veranlasst hat, war die Art, wie er seine dort geschilderten persönlichen Erlebnisse gewissermaßen als Beweisstücke für die allgmeine Gültigkeit seiner religiösen Ansichten benutzte. Mir kam der Text vor wie ein Werbespot für eine evangelikale Sekte. Und gegen Missionierungsversuche jeder Art reagiere ich allergisch.
  • 27.03.2015, 11:15 Uhr
  • 1
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Komisch, ich bin so gar nicht gespannt auf den dritten Teil der "Trilogie"...
  • 26.03.2015, 12:59 Uhr
  • 0
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Ich freue mich für Dich , das es Dir jetzt wieder gut geht , aber irgendein " Gott " ist dafür bestimmt NICHT verantwortlich , sondern lediglich die moderne Medizin und die Ärzte
  • 26.03.2015, 08:40 Uhr
  • 2
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Da hier auf meinen Kommentar und meine Person direkt eingegangen wurde: Nein Gott ist mit Sicherheit kein Weinpanscher, aber diejenigen, die ihre Meinung über Gott als Wahrheit anpreisen, die sind es.
  • 25.03.2015, 22:06 Uhr
  • 5
Wenn es "ihre Wahrheit" ist, Heidi, sollte es Dich doch nicht irritieren.
Du hast Deine - oder ist Meditation nur ein Hobby ?
  • 26.03.2015, 21:40 Uhr
  • 0
"Wahrheit", liebe Edith, ist absolut und unwiderlegbar.
Sicher ist meine Zen-Praxis kein Hobby, sondern MEIN spiritueller Weg. Zweifel sind da - und dabei befinde ich mich in guter Gesellschaft. Ich erinnere da an zwei fast identische Geschichten: Buddha - 40 Tage meditierend unter dem Boddhi-Baum, dabei Kampf mit Mara. Jesus - 40 Tage fastend in der Wüste, dabei Kampf mit dem Satan. Sicher sind Mara und Satan keine leibhaftigen Personen, sondern die innewohnenden Zweifel. Dazu Jesu Worte am Kreuz: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Jedem sei sein eigener Weg zugestanden - es gibt viele Wege, aber nur einen Gipfel - ABER wer seinen Weg als den einzigen richtigen anpreist und alle anderen Wege madig macht, der ist eben ein "Weinpanscher".
  • 27.03.2015, 00:20 Uhr
  • 2
Aber nicht jeder Weg führt zum Gipfel!
  • 27.03.2015, 07:59 Uhr
  • 1
Heidi, vielleicht wollen hier einige, die ein schweres Leben hatten, einfach nur von ihren Erfahrungen berichten, die ja mitunter auch für sie 'überwältigend' waren. Ich unterstelle niemandem, dass er hier missionieren wollte. Und wenn, empfinde ich das als weniger belastend als die zahlreichen Versuche, jemanden 'fertig zu machen'.
EIgentlich sollte das in dieser Lebensphase hinter uns liegen.
  • 27.03.2015, 08:06 Uhr
  • 0
Lieber Friedhelm, zurzeit fehlt es mir an Zeit noch Kraft Dir zu antworten. Ich habe Deine Gedanken gelesen, und gestehe, dass Du viel weiter an der Wahrheit bist, als ich es jemals war, bevor Gott mir begegnete Und komme auf Deine Fragen zurück...
  • 29.03.2015, 19:49 Uhr
  • 1
Lieber Joachim, ich habe auch die anderen Beiträge von dir aufmerksam gelesen. Es geht mir bei denen aber genau so wie hier, nämlich dass ich an vielen Stellen Deinen Gedankengängen kaum oder gar nicht folgen kann, Die Gründe dafür habe ich ja in den Kommentaren zu diesem Beitrag hinreichend beschrieben. Eine Ausnahme macht der Artikel, wo Du Dich zu der Homöopathie und zu wunderheilungen äußerst. Da stimme ich Dir in sofern zu, als ich darin auch keine Wirkung erkennen kann.
Dass ich nach Deiner Ansicht näher an der Wahrheit sein soll, erstaunt mich doch, denn ich vermute mal, dass wir da von unterschiedlichen "Wahrheiten" ausgehen müssen. Und auf die von dir beschriebene "Begegnung" mit Gott warte ich bisher vergeblich.
  • 02.04.2015, 23:00 Uhr
  • 1
Friedhelm, bin wieder im Netz! Über den vermeintlichen Unterschied der "Wahrheiten" können jetzt wir gerne diskutieren...
  • 03.05.2015, 19:50 Uhr
  • 1
Joachim
bevor ich darüber mit Dir diskutiere wüsste ich gern,pb Du einen Verwandten in Bielefeld hattest (er ist inzwischen verstorben), der Deinen Namen trug.
  • 03.05.2015, 20:23 Uhr
  • 1
Friedhelm, nehme an, Du meinst mich! Der Familien-Name Wydra ist sehr verbreitet, ein altes preußisches Geschlecht. Geht aus vom englischen Thron, Frankreich hin nach Petersburg/Preußen... Der Stamm meiner Ahnen ist seit 500 Jahren Gleiwitz! Nein, in Bielefeld ist mir kein Verwandter bekannt. Warum fragst Du?
  • 05.05.2015, 17:48 Uhr
  • 0
Joachim
Antwort in PN !
  • 05.05.2015, 17:54 Uhr
  • 0
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"durch den Lügengeist manipuliert wurde ich wirtschaftlich und gesellschaftlich bankrott." - Da hast du möglicherweise falsch gehandelt, aber dafür eine imaginären "Lügengeist" verantwortlich machen, finde ich abenteuerlich.
  • 25.03.2015, 20:21 Uhr
  • 1
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