Europäischer Gerichtshof: Kirchen müssen für unerfüllte Gebete haften.
http://www.der-postillon.com/2011/12...irchen.html
Nicht schlecht! Die Satirewebsite Postillon brauchte in einem Beitrag etwas auf den Punkt, was sicherlich - wäre es nicht nur eine Satire - viel Beifall fände und das Renommee der europäischen Rechtsinstanz stärken dürfte.
"In dem wegweisenden Urteil des EuGH heißt es: "Glaubensgemeinschaften und Kirchen werben ihre Mitglieder mit dem Versprechen, dass ein höheres Wesen - in diesem Falle Gott - die Gebete der Gläubigen erhört. Bei Nichterfüllung dieses mündlichen Vertrages haftet daher die jeweilige Institution als Ganze."
Irgendwie bin ich ja auch dafür, nebenbei noch etwas dazu zu verdienen. Und es würde mich und manch Anderen anregen, fleißiger zu beten und mir über die Inhalte der Gebete Gedanken zu machen: was bringt am meisten in die Kasse und wie klage ich das am besten ein? Natürlich muss man in dieser Rechtssache eingetragenes Kirchenmitglied sein, die anderen gehen leider leer, weil sie ja nicht der Firma angehören.
Aber wieso die Kirchen verklagen, deren Mitglieder bei Auflösung des gesamten Kirchenvermögens gerade mal ein Hemd bekommen als Schadensersatz. Warum nicht den lieben Gott selbst verklagen (Verursacherprinzip)?
Ich stelle mir das vor.
Angenommen die Klage gegen Gott geht durch - genauso wie das erste Urteil gegen die Kirchen (nun gut, die sind etwas irdisch greifbarer - auch als multilateraler Konzerne).
Am besten zur Vollstrecken der Schadensersatzsumme einen "Heiden" zum Gerichtsvollzieher bestellen (Freiwillige vor!). Es kann auch ein Atheist sein. Es gibt ja welche bei WL., die sich um einen solchen Job schlagen würden. Nun kommt man allerdings erst nach seinem Ableben in den Himmel. Das ist echt schade für den atheistischen Heiden, aber es gibt nun mal auch da oben Regeln. Aber was tut man nicht alles für Geld und die buckelige Verwandtschaft, also Augen zu und durch, denkt sich der Mann. Er verlangt also nach einem planmäßigem Ableben mit der Vollstreckungsurkunde in der Hand Einlass am Himmeltor, nachdem er etwas unsicher das weiße Licht passiert hat, und überreicht die Urkunde dem Hausherrn.
Drei Möglichkeiten, wie der liebe Gott reagiert.
1. Er ist doch nicht so lieb, wie immer geglaubt, aber sehr erregt und lässt über den Heiden Feuer und Schwefel regnen. Damit ist der Fall erstmal erledigt. Nun gut, der Behörde schwant, dass auch mit einem größeren Aufgebot an Beamten dort nichts zu erreichen ist. Außerdem meldet sich kein Schwein mehr zum Dienst (So viele Atheisten gibt es leider nach dem Bekanntwerden des Vorfalls auch nicht mehr ...). Man lässt die Vollstreckung auf sich beruhen und hält sich doch wieder schadlos an den Kirchen. Wenigstens ein Hemd ... besser als gar nix! Und die Chinesen freuen sich. Denn die produzieren ja die Dinger.
2. Unser Vollzugsbeamter wird freundlich eingelassen, sogar bewirtet und der liebe Gott - einsichtig und sanft wie er ist - nimmt das Urteil ohne Widerspruch an. Der Idealfall für unseren Beamten und Brüssel. Unser Atheist legt ihm die gewaltige Summe der Forderung da. Alles gut. Zahlung sofort. Unser Atheist kneift ein Auge zu: "Herr Gott im Himmel, gibt's noch eine Kleinigkeit drauf - Sie wissen: die Evolution ..." Der liebe Gott seufzt: "Na gut, ich will ja nicht so sein. Zwei Tage schönes Wetter in Wuppertal! Na, is das was?" Unser Beamter nickt zufrieden.
Das Geld geht auch ein - eine gewaltige, nie dagewesene Summe, um ein Vielfaches höher, als man je hätte den Kirchen abknüpfen können. Schließlich ist der Verurteilte Gott! Es ist möglich, dass jeder Mensch auf der Erde (mehr als 7 Milliarden) nun plötzlich in Geld schwimmt, verteilt durch die Finanzämter, Lottogesellschaften, ausgesuchten Banken und die Mafia. Natürlich verlangen die für ihre Dienstleitung ein paar Gebühren.
Unser atheistischer Heide geht wohlgemut wieder in sein Büro; Auferstehung kann schließlich jeder. Und natürlich empfangen ihm - wie in Brüssel üblich - die Kollegen mit Kaviar und Sekt.
Nun ja, die Folgen: eine Hyperinflation, Zusammenbrauch der Finanzmärkte, Kriege um das Gotteskapital usw. Das ist zwar jetzt blöd gelaufen, aber seien wir endlich mal optimistisch und machen das Beste draus - oder?
3. Der liebe Gott denkt nach ... War da nicht noch was? Er holt ein dickes Buch hervor. Unser atheistischer Gerichtsvollzieher guckt gespannt, was der HERR so treibt und erinnert sich vage, solch ein Buch irgendwann einmal gesehen zu haben, eigentlich nicht besonders ernst zu nehmen - aber alte Leute können nun mal eigen sein.
"Ah ... da isses", brummt der liebe Gott und tippt auf die Stelle: 1. Buch Mose Kapitel 1 + 2. Dem Beamten schwant schlimmes.
"Ich möchte mein Recht in Anspruch nehmen und Gegenklage einreichen beim EuGH", sagt Gott. Und irgendein Fatzke von Engel nickt beifällig.
"Warum das denn?"
"Nun, als ich die Welt und die Menschen schuf, habe ich sofort nach der Fertigstellung sämtliche Verfügungsrechte auf den Menschen übertragen. Adam und Eva - mit der Maßgabe, dass sie die Erde bebauen, pflegen und bewahren. Entweder bekomme ich mein Eigentum zurück, und zwar in dem Zustand, wie ich es übergeben habe oder ich verlange Schadenersatz dafür, was ihr dem Planten, den nicht-menschlichen Geschöpfen und Kreaturen im Laufe Eurer Geschichte angetan habt. Entweder kommen wir dann zu einem Vergleich oder ihr kriegt die die erste Summe casch auf die Pfötchen, müsst dann aber leider ausziehen. Und die Gebühren für den Himmel erhöhe ich auch. Das werdet ihr doch verstehen - Oder?"
"Klar, wir verstehen grundsätzlich alles", sagte der Atheist. "Nur eben dich nicht". und er trat wieder den Heimweg an, allerdings verändert. Denn eins war ihm klar geworden: Gott existierte - ist aber ein harter Brocken. Nun war die Frage, wie mit ihm umgehen?
Okay, das kann man auch dem EuGH überlassen ... - sollen die sich darum kümmern!"
(c)ThomasBernhard2017
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