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Der liebe Gott und der Europäische Gerichtshof

Der liebe Gott und der Europäische Gerichtshof

21.05.2017, 20:53 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Europäischer Gerichtshof: Kirchen müssen für unerfüllte Gebete haften.


http://www.der-postillon.com/2011/12...irchen.html

Nicht schlecht! Die Satirewebsite Postillon brauchte in einem Beitrag etwas auf den Punkt, was sicherlich - wäre es nicht nur eine Satire - viel Beifall fände und das Renommee der europäischen Rechtsinstanz stärken dürfte.
"In dem wegweisenden Urteil des EuGH heißt es: "Glaubensgemeinschaften und Kirchen werben ihre Mitglieder mit dem Versprechen, dass ein höheres Wesen - in diesem Falle Gott - die Gebete der Gläubigen erhört. Bei Nichterfüllung dieses mündlichen Vertrages haftet daher die jeweilige Institution als Ganze."


Irgendwie bin ich ja auch dafür, nebenbei noch etwas dazu zu verdienen. Und es würde mich und manch Anderen anregen, fleißiger zu beten und mir über die Inhalte der Gebete Gedanken zu machen: was bringt am meisten in die Kasse und wie klage ich das am besten ein? Natürlich muss man in dieser Rechtssache eingetragenes Kirchenmitglied sein, die anderen gehen leider leer, weil sie ja nicht der Firma angehören.

Aber wieso die Kirchen verklagen, deren Mitglieder bei Auflösung des gesamten Kirchenvermögens gerade mal ein Hemd bekommen als Schadensersatz. Warum nicht den lieben Gott selbst verklagen (Verursacherprinzip)?

Ich stelle mir das vor.

Angenommen die Klage gegen Gott geht durch - genauso wie das erste Urteil gegen die Kirchen (nun gut, die sind etwas irdisch greifbarer - auch als multilateraler Konzerne).
Am besten zur Vollstrecken der Schadensersatzsumme einen "Heiden" zum Gerichtsvollzieher bestellen (Freiwillige vor!). Es kann auch ein Atheist sein. Es gibt ja welche bei WL., die sich um einen solchen Job schlagen würden. Nun kommt man allerdings erst nach seinem Ableben in den Himmel. Das ist echt schade für den atheistischen Heiden, aber es gibt nun mal auch da oben Regeln. Aber was tut man nicht alles für Geld und die buckelige Verwandtschaft, also Augen zu und durch, denkt sich der Mann. Er verlangt also nach einem planmäßigem Ableben mit der Vollstreckungsurkunde in der Hand Einlass am Himmeltor, nachdem er etwas unsicher das weiße Licht passiert hat, und überreicht die Urkunde dem Hausherrn.

Drei Möglichkeiten, wie der liebe Gott reagiert.

1. Er ist doch nicht so lieb, wie immer geglaubt, aber sehr erregt und lässt über den Heiden Feuer und Schwefel regnen. Damit ist der Fall erstmal erledigt. Nun gut, der Behörde schwant, dass auch mit einem größeren Aufgebot an Beamten dort nichts zu erreichen ist. Außerdem meldet sich kein Schwein mehr zum Dienst (So viele Atheisten gibt es leider nach dem Bekanntwerden des Vorfalls auch nicht mehr ...). Man lässt die Vollstreckung auf sich beruhen und hält sich doch wieder schadlos an den Kirchen. Wenigstens ein Hemd ... besser als gar nix! Und die Chinesen freuen sich. Denn die produzieren ja die Dinger.

2. Unser Vollzugsbeamter wird freundlich eingelassen, sogar bewirtet und der liebe Gott - einsichtig und sanft wie er ist - nimmt das Urteil ohne Widerspruch an. Der Idealfall für unseren Beamten und Brüssel. Unser Atheist legt ihm die gewaltige Summe der Forderung da. Alles gut. Zahlung sofort. Unser Atheist kneift ein Auge zu: "Herr Gott im Himmel, gibt's noch eine Kleinigkeit drauf - Sie wissen: die Evolution ..." Der liebe Gott seufzt: "Na gut, ich will ja nicht so sein. Zwei Tage schönes Wetter in Wuppertal! Na, is das was?" Unser Beamter nickt zufrieden.

Das Geld geht auch ein - eine gewaltige, nie dagewesene Summe, um ein Vielfaches höher, als man je hätte den Kirchen abknüpfen können. Schließlich ist der Verurteilte Gott! Es ist möglich, dass jeder Mensch auf der Erde (mehr als 7 Milliarden) nun plötzlich in Geld schwimmt, verteilt durch die Finanzämter, Lottogesellschaften, ausgesuchten Banken und die Mafia. Natürlich verlangen die für ihre Dienstleitung ein paar Gebühren.
Unser atheistischer Heide geht wohlgemut wieder in sein Büro; Auferstehung kann schließlich jeder. Und natürlich empfangen ihm - wie in Brüssel üblich - die Kollegen mit Kaviar und Sekt.

Nun ja, die Folgen: eine Hyperinflation, Zusammenbrauch der Finanzmärkte, Kriege um das Gotteskapital usw. Das ist zwar jetzt blöd gelaufen, aber seien wir endlich mal optimistisch und machen das Beste draus - oder?

3. Der liebe Gott denkt nach ... War da nicht noch was? Er holt ein dickes Buch hervor. Unser atheistischer Gerichtsvollzieher guckt gespannt, was der HERR so treibt und erinnert sich vage, solch ein Buch irgendwann einmal gesehen zu haben, eigentlich nicht besonders ernst zu nehmen - aber alte Leute können nun mal eigen sein.

"Ah ... da isses", brummt der liebe Gott und tippt auf die Stelle: 1. Buch Mose Kapitel 1 + 2. Dem Beamten schwant schlimmes.
"Ich möchte mein Recht in Anspruch nehmen und Gegenklage einreichen beim EuGH", sagt Gott. Und irgendein Fatzke von Engel nickt beifällig.
"Warum das denn?"
"Nun, als ich die Welt und die Menschen schuf, habe ich sofort nach der Fertigstellung sämtliche Verfügungsrechte auf den Menschen übertragen. Adam und Eva - mit der Maßgabe, dass sie die Erde bebauen, pflegen und bewahren. Entweder bekomme ich mein Eigentum zurück, und zwar in dem Zustand, wie ich es übergeben habe oder ich verlange Schadenersatz dafür, was ihr dem Planten, den nicht-menschlichen Geschöpfen und Kreaturen im Laufe Eurer Geschichte angetan habt. Entweder kommen wir dann zu einem Vergleich oder ihr kriegt die die erste Summe casch auf die Pfötchen, müsst dann aber leider ausziehen. Und die Gebühren für den Himmel erhöhe ich auch. Das werdet ihr doch verstehen - Oder?"
"Klar, wir verstehen grundsätzlich alles", sagte der Atheist. "Nur eben dich nicht". und er trat wieder den Heimweg an, allerdings verändert. Denn eins war ihm klar geworden: Gott existierte - ist aber ein harter Brocken. Nun war die Frage, wie mit ihm umgehen?
Okay, das kann man auch dem EuGH überlassen ... - sollen die sich darum kümmern!"
(c)ThomasBernhard2017
Alle Rechte beim Autor

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26 Kommentare

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Der richtige Link ist übrigens http://www.der-postillon.com/2011/12...irchen.html .

Für einen Atheisten existiert Gott nicht und kann somit auch nicht verklagt werden - wohl aber jene, die das behaupten, wegen z. B. arglistiger Täuschung etc.

Und selbst wenn es Gott gäbe, verstehe ich immer noch nicht die Notwendigkeit eines Vermittlers oder irgendwelcher Räumlichkeiten oder Rituale oder weshalb man einen Gott überhaupt anbeten soll zumal auch der Nutzen einer solchen Tätigkeit bei z. B. Naturkatastrophen empirisch nicht belegbar ist.
  • 22.05.2017, 17:10 Uhr
  • 0
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Bei dem Tatbestand empfehle ich statt Bittgebeten in Zukunft nur Dankgebete, auch für das, was man nicht bekommt. Meistens ist das noch wichtiger.
  • 22.05.2017, 11:24 Uhr
  • 2
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  • 22.05.2017, 10:51 Uhr
  • 1
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<<Nun kommt man allerdings erst nach seinem Ableben in den Himmel. Das ist echt schade für den atheistischen Heiden, aber es gibt nun mal auch da oben Regeln.>>

Bist Du Dir uneingeschränkt sicher?
wize.life/profil/peter-priewe/37930/buch/eint...7293a8b457d

wize.life/profil/peter-priewe/37930/buch/eint...0507e423aa5
  • 22.05.2017, 08:22 Uhr
  • 0
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--> http://www.totaberlustig.com/gott/
  • 22.05.2017, 08:17 Uhr
  • 0
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Ich habe die Postilon Nachrichten selbstverständlich abonniert und kannte den Artikel bereits, allerdings bin ich notorischer Nichtbeter!

Im Gegensatz zum Autor des SB Beitrages bin ich allerdings durchaus der Meinung, die Kirchen sind die richtigen Adressaten der Klage und müssen für die nichterfüllten Gebete Schadenersatz leisten!

Die Kirchen sind es schließlich, die den EU Bürger arglistig täuschen und die Versprechungen machen. Sie fordern sogar offensiv zum Beten auf und haben regelrechte Gebetshäuser gebaut, nahezu in jedem Dorf steht so ein Exemplar!

Wie die Kirchen hinterher abrechnen, mit ihrem jeweiligen Gott und ob sie diesen in Regress nehmen, das ist dann deren Angelegenheit!
  • 21.05.2017, 23:06 Uhr
  • 2
Dann rate ich - sofern Sie wirklich vom Sachverhalt der P-Satire überzeugt sind, es doch tatsächlich mit einer Klage zu versuchen. Und lassen Sie es mich wissen, damit ich den Verlauf (und dessen Scheitern ) mitverfolgen kann. Viel Glück
  • 21.05.2017, 23:15 Uhr
  • 2
Kann ich ja nicht, weil ich ja nicht bete!
  • 22.05.2017, 15:20 Uhr
  • 0
Der Postillion ist wirklich spitze...
Es wäre mal interessant von einem Juristen zu hören, ob und warum eine Klage gegen die Kirchen ausichtsreich ist oder nicht...
Zuerst müsste man prüfen, welche konkreten Versprechungen von den Kirchen bzw. ihren "heiligen Büchern" gemacht werden und dann, ob man die einfordern kann...

Es fällt mir aber grade auf, dass die Kirchen ja niemandem finanziell schaden. Die Kirchensteuer ist doch ein Vereinsbeitrag und man kann seinen Fußballverein ja auch nicht verklagen wenn der nicht Meister wird - auch wenn die Vereinsoberen das versprochen hatten.

Einklagbar wäre höchstens sowas wie Ablasshandel, also Geld gegen (nicht geliefertes) Seelenheil. Wobei die Beweislast für die Nichtlieferung sicher beim Kläger läge.. das wird schwer zu beweisen sein.

Möglicherweise wird der Richter auch darauf hinweisen, dass die Versprechungen so unglaubwürdig seien, dass jedermann mit gesundem Menschenverstand hätte merken müssen, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.

Etwa wie diese Inserate im WL: "10 kg abnehmen in 5 Tagen. Kaufen Sie unsere Schlankheitspillen für nur 49,95€"
  • 27.05.2017, 10:00 Uhr
  • 1
Selbst und erst recht beim Ablasshandel dürfte es schwierig sein. Denn er zielte ja historisch auf den Nachlass von Bußhandlung im Bereich des Purgatoriums (des Fegefeuers). Juristisch müsste dann eine verstorbene Seele nachweisen, dass dieser Nachlass de facto und de jure nicht funktioniert und dementsprechend klagen. Keine Chance! Wegen fehlender juristischer Person bzw. Materialität.
Übrigens ist die theologische Begründung des Ablasshandels doch recht kompliziert und nicht so einfach, wie immer dargestellt. Ebenso die berühmten 95 Thesen Martin Luthers gegen den Ablasshandel.
  • 27.05.2017, 14:23 Uhr
  • 0
Dass wäre übrigens so, als ob jemand den Staat verklagt und erreichen will, dass die sog. "Bußgelder" als Strafe nicht mehr verhängt werden dürfen als Ersatzleistung für Haftstrafen ...
  • 27.05.2017, 14:32 Uhr
  • 0
Schade...
  • 27.05.2017, 16:59 Uhr
  • 0
Ok, ich denke, die Kirchen drücken sich einfach nur falsch aus, in nahezu jeder Angelegenheit! Also sollten wir humanistische Nächstenliebe praktizieren und ihnen vergeben!

Das ist in etwa so, wie dieses vollmundige Versprechen eines Betriebes der hier in unserer Gegend derzeit plakatiert: "Wir kaufen alle Autos"! Natürlich werden die das niemals schaffen, alle Autos weltweit zu kaufen! Was wollen die überhaupt mit allen Autos und womit sollen wir dann zur Arbeit kommen, wenn alle Autos bei denen auf dem Betriebsgelände stehen? Ok, mit dem Fahrrad, habe verstanden!

Gestern hatte ich mal wieder ein gute Diskussion über einen Beitrag im Radio über den Kirchentag in Berlin. Eine junge Christin, die vom Islam konvertiert war, sagte da in voller Überzeugung, natürlich gäbe es nur "einen Gott"! Auch diese Aussage ist vollmundig und arrogant. Als ob das jemand wissen könnte! Denn wer behauptet, es gibt so etwas wie Gott, der darf doch nicht gleichzeitig behaupten, aber nur ein einziges Mal! Nein, wenn Gott möglich ist, dann aber auch richtig. Dann mit allen Konsequenzen und vielen Exemplaren. Wer weiß, vielleicht kommt er ja bald, der Supergott, von dem ich schon einmal berichtet hatte und tritt Allah und Jehova kräftig in den Hintern, weil sie so viel Unsinn verzapfen und die Menschen ärgern!

Ich hoffe auf ihn, bis dahin aber mit atheistischem Gruß!
  • 29.05.2017, 12:27 Uhr
  • 0
"Humanistische Nächstenliebe"? Das wäre mir neu ... im Moment bringt ja das verzweifelte Häuflein nicht viel auf die Beine, außer über den Kirchentag zu nörgeln ... Die Begründungszusammenhänge für eine Ethik fehlen halt eben ...
Warum sollte es nicht nur einen Gott geben - aber viele Erfahrungen und Bilder von ihm? Leuchtet mir nicht ein - in einer Welt voller Individuen. Der sog. "Super-Gott" ist nicht Neues und schon im frühen Mittelalter gedacht worden: Der über den nichts Größere gedacht werden kann. Ein philosophischer Gottesbegriff, der nicht erst jetzt, und schon gar nicht von einem gestrigen Humanismus, eingeführt werden müsste
  • 29.05.2017, 14:39 Uhr
  • 0
Thomas, Du entlarvst Dich! Kannst nichts Großes über den Supergott denken, deshalb kann es ihn nicht geben? Das ist Dein Argument?

Nein, dieser Supergott, oder vielleicht diese vielen Supergötter, allesamt größer als das, was sich Menschlein als ihre Götter ausgedacht haben, wollen vielleicht garnicht in Erscheinung treten! Aber das dürfte Dich doch nicht stören, Dein Gott ist schließlich auch nie wirklich in Erscheinung getreten, sondern nur in den Fantasien bestimmter Autoren aufgetaucht!

Ob Humanistische Nächstenliebe Dir nun neu ist, oder nicht, ist ebenfalls kein Qualitätsmerkmal dafür! Humanismus ist schließlich Nächstenliebe pur. Nur der Mensch und dessen Lebensraum, inklusive Pflanzen- und Tierwelt stehen im Mittelpunkt, kein imaginäres Wesen, das überhöht alle unsere Anstrengungen und Liebesbeweise benötigt!

Als Atheist und Humanist ist mir der Mensch am nächsten, nicht die Gespenster meiner Fantasie!

Der Supergott ist für mein Weltbild nur in einem Punkt nützlich: Den Glauben an den eifersüchtigen Rachegott, der die Menschen regieren möchte ad absurdum zu führen!

Thomas, Du verschwendest Deinen Intellekt, indem Du für diesen Verein arbeitest und Partei ergreifst. Aber es ist nie zu spät, Kollegen von Dir hatten es schon vorgemacht! Befreie Dich und wende Dich der Wahrheit zu!
  • 30.05.2017, 00:27 Uhr
  • 1
Du zitierst nicht richtig und hast mich schon im Begriff nicht verstanden. Gott ist der, über den nichts Größeres gedacht werden kann. Das ist die Prämisse des Anselm von Canterbury im Mittelalter für einen ontologischen Gottesbeweis. Alles andere sind "Bilder" und Vorstellungen von Gott, die Erfahrungen widerspiegeln und nicht notwendig etwas mit Fantasie zu tun haben, sondern mit dem realen Leben.
Und Deine Wahrheit ist mir nicht nur zu kurz "geglaubt", sondern vielmehr zu kurz gedacht. Das stört mich wirklich an Deiner Mission.
  • 30.05.2017, 00:39 Uhr
  • 0
Thomas, selbst wenn ich Deine Aussage, bzw. die des Anselm übernehme, ich muss sie um den Teil ergänzen, den ich genannt habe! Es kann von DIR bzw. von den Menschen nichts Größeres erdacht werden! Heißt das, was Menschen erdenken können, ist das Größte? Machst Du dich damit nicht selbst zu Gott, indem Du entscheidest, wer Gott ist bzw. wie groß usw.?

Für mich entlarvst Du dich und die gesamte Gottglauberei zwangsläufig als Menschenfantasie. Nur zu wissen, dass man nichts weiß und einen Gott nie erfahren kann, bzw. nie irgend einem Propheten Glauben darf, ist wahres "großes Denken"!

Das haben Philosophen auch schon erkannt und die wurden NIE widerlegt!

Selbst wenn Dein Gott Dir etwas einflüstert, Thomas, Du darfst Dir NIE sicher sein, dass er die Wahrheit sagt und derjenige ist, für den er sich ausgibt! Wenn Du weiter Dein Geld damit verdienen willst, musst Du weiter mitspielen, dann hilft kritisches Nachdenken eher nicht, bzw. musst Du dir enge Grenzen setzen!

Glaub mir, es ist schön, wenn man diese Grenzen überwunden hat und bei seiner Meditation oder einfach nur bei seinen Gedankenspielen völlig frei ist und der "kleine Mann im Ohr" die Fresse hält!
  • 30.05.2017, 10:53 Uhr
  • 1
Das ist wieder zu kurz "gedacht";
1. Ja, der Mensch besitzt auch Fantasie - das gilt aber dann auch objektiv für den gesamten Bereich der Wirklichkeit des Menschen, also auch für den Alltag und die Wissenschaft, und eben nicht nur für die Religion. 2. Der Mensch besteht nicht nur und ausschließlich aus Fantasie, sondern auch aus dem Hinterfragen dieser.
Indem der Mensch Gott denkt, als der über den nichts Größeres gedacht werden kann, begrenzt er sich in seinem Verhältnis zu Gott. Der Mensch ist eben nicht Gott (und wird auch nicht zu einem), weil er eben voraussetzt, dass er selbst nicht das Wesen ist, über den nichts Größeres gedacht werden kann. Diese Unterscheidung zwischen Gott und dem Menschen ist für den Monotheismus konstitutiv und macht Gott zu einem Gegenüber des Menschen. Das ist logisch. Denken ist also nicht gleich Fantasie. Und das man dann, davon ausgehend, damit Erfahrungen macht, liegt eigentlich auf der Hand. Es sei denn man bezweifelt die ganze menschliche Erfahrung der Wirklichkeit. Das wäre nämlich die logische Konsequenz Deines Ansatzes. Allerdings ist Dein Denken hier von Beliebigkeit gekennzeichnet, also sehr fantasievoll u.a.
  • 30.05.2017, 12:30 Uhr
  • 0
Das Problem an der ganze Sache ist, dass es nicht nur genügt, zu bestimmen, was und wer Gott eigentlich ist. Sondern auch zugleich zu bestimmen, was die Wirklichkeit, die Realität eigentlich ist. Du schließt Gott aus der Realität (des Menschen) aus, indem Du sagst, er sei reine Fantasie, oder wie die Philosophen heute sagen: Fiktion. Das bedarf dann für Dich keiner weiteren Begründung mehr. Das sehen aber die Philosophen, z.B. die Konstruktivisten, ganz anders - egal, ob sie an einen Gott glauben oder nicht. Die sagen dann, "wenn schon, denn schon ...." d.h. die ganze Wirklichkeitserfahrung ist die Konstruktion des Gehirns und des Bewusstseins. Und wenn alles Konstruktion ist, dann ist alles fiktiv (und nicht nur ein Teilbereich wie die Religion oder der Atheismus).
Das ist doch mal ne nette Denkaufgabe für jemanden, der mit dem Begriff der Fantasie und Fiktion so unbedarft argumentiert oder naiv spielt
  • 30.05.2017, 12:52 Uhr
  • 0
Indem Du einforderst, dass ich als Mensch an ein "Wesen" denken soll, welches bestimmte Voraussetzungen erfüllt, um Gott zu sein, bist Du es, der naiv und unbedarft argumentiert!

Ja, das ist doch wohl die extremste Form der Naivität, anzunehmen, dass nur ein Wesen Schöpferkraft haben kann. Nur weil wir Menschen ein Bewusstsein entwickelt haben und weil wir bestimmte Dinge formen können, muss es also auch das absolute Superwesen geben, welches ganz auf sich gestellt zu allem fähig, also allmächtig ist! Das ist aber leicht durchschaubar ein Wunschtraum! Beispielsweise die nicht perfekte Schöpfung, die immer wieder Irrtümer und Sackgassen bereithielt und -hält, zeigt doch, dass dieses perfekte Superhirn nicht tätig ist!

Wenn Du die imaginäre Perfektion als Gott bezeichnen möchtest, dann ist da nichts dran auszusetzen! Auch wenn man sich einen Gott ausdenkt, der perfekt ist und gleichzeitig zugibt, dass er Fantasie ist, ist das ja nicht weiter schlimm. Das wird es erst, wenn man behauptet, der wäre real und sogar ein bewusst denkendes Wesen. Genau das machen aber die Religionen, jede mit einer anderen Hauptfigur!

Und das ist schlichtweg die unwahrscheinlichste Wirklichkeit, wie in unserem Zeitalter die Mehrheit der Menschen erkannt hat! Leute wie Du sind in der Minderheit und dabei, auszusterben. Du kannst das bestreiten, aber die objektiven Zahlen sprechen für sich!

Vielleicht kommt aber ab und zu ein guter Gedanke auch aus gläubigen Köpfen, das will ich nicht ausschließen! Aber nicht, wenn man auf dem hohen Ross sitzt und behauptet, man müsse Theologie studiert haben, um die Wahrheit zu erkennen! Das muss man sicher nicht, obwohl ich selbst sogar den Genuss hatte, da reinzuschnuppern, mit brachialem Erfolg! Ich habe schnell erkannt, woran es hapert! Am Wesen Gottes als reale Existenz!
  • 30.05.2017, 14:15 Uhr
  • 0
Wieder: Du beachtestet den Kontext des Gedankens und der Gedankenoperation nicht, oder wie Sprachler sagen: die Konnotationen. Deine Voraussetzungen Fiktion und Realität zu unterscheiden, was das Hirn alltäglich vollzieht, steht auf sehr wackeligen Beinen - und das ist noch milde ausgedrückt. Du nimmst einfach die Realität und die Fiktion, ohne Realität und Fiktion in Bezug zu setzen und die Voraussetzungen dieser zu klären. Das kann ich aber redlicherweise verlangen, wenn Du schon Religion als Fiktion abtun willst und sie von der Realität abkoppelst. Das entspricht heute nicht mehr dem Weltbild, das war bei Feuerbach, Marx und Freud so, die einen großen Teil der Realität dafür aussperren mussten. Sie verstanden überdies auch Kant nicht.
Dann sind aber zugleich solche Dinge wie Freiheit, Glück, ja sogar Menschenrechte, Liebe usw. rein fiktiv und gehören nicht mehr zu Realität. Dann kannst Du meinetwegen auch Gott ausschließen. Die Mehrheit der Menschen werden dir hierin - auch die Philosophen, von den Theologen ganz zu schweigen - nicht folgen. Zu recht! Sie würden sich gerade der Realität verweigern und sich eines Teils ihres Menschseins berauben.
  • 30.05.2017, 17:17 Uhr
  • 0
Hier wurde ein Kommentar durch den Ersteller entfernt.
Marx, Freud und Feuerbach haben den Kirchen natürlich große Probleme bereitet und die mussten alles tun, um sich zu wehren!

Dabei kommen dann Versuche heraus, die großen Philosophen zu widerlegen, die aber allesamt hilflos und unbedeutend bleiben!

Warum wohl kennt kaum jemand die Namen Deiner Vertreter? Und Kant als Befürworter Eurer Religion heranzuziehen, na, ob das glaubwürdig ist ..............................?
  • 31.05.2017, 11:17 Uhr
  • 0
Du gehst nicht auf meine Argumentation ein wize.life-Nutzer
  • 31.05.2017, 12:41 Uhr
  • 0
wize.life-Nutzer, das ist für mich keine Argumentation, auf irgendwelche Philosophen zu verweisen! Ich selbst tue das bewusst nicht, sondern bringe eigene Argumente und ziehe meine Folgerungen daraus, die ich für logisch halte!

Wenn Du das auch tust, dann kann ich mich damit auseinandersetzen, aber was soll ich damit anfangen, wenn Du sagst, meine Ansichten wären überholt usw.?

Man muss sich das einmal förmlich auf der Zunge zergehen lassen - Jemand, der einen strafenden, Sintflut-schickenden Gott aus dem Altertum predigt, wirft mir vor, meine Ansichten wären veraltet! Schöner Versuch, aber eben untauglich, mich auch nur ein klein wenig ins Wanken zu bringen!

Gib mir doch mal als Priester ein paar Argumente, als wäre ich Dein zweifelndes Schäflein in der Gemeinde. Dann wird vielleicht etwas Handfestes draus, was man hinterfragen kann.

Religion als Wissenschaft darzustellen klappt nur, wenn man neutral bleibt und nicht behauptet, eines der Gespenster (Götter, Teufel, Engel) wäre real!
  • 31.05.2017, 14:05 Uhr
  • 1
Ich finde das immer wieder interessant, wie Theologen gelernt haben, Dinge zu verdrehen. Es erinnert mich ein bisschen an die Juristen. Die können können einen Ladendiebstahl auch soweit schönreden, dass man glauben könnte, der Dieb hätte einen Orden verdient...
  • 31.05.2017, 17:22 Uhr
  • 1
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