Der Bundestag hat am Freitag für die "Ehe für alle" bestimmt. Von 623 abgegebenen Stimmen hatten 393 Abgeordnete mit Ja gestimmt. Damit ist die völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen beschlossen.
Kanzlerin Angela Merkel sagte im Anschluss in einer Rede, dass sie mit "Nein" gestimmt habe. "Für mich ist die Ehe im Grundgesetz die Ehe von Mann und Frau", sagte sie. Dies sei ihre Grundüberzeugung. "Und deshalb habe ich heute auch dem Gesetzentwurf nicht zugestimmt."
Zugleich erinnerte sie daran, dass in den vergangenen Jahren die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare "Schritt für Schritt aufgehoben" worden sei. Am Ende bliebe allein das Thema Volladoption. Dabei habe sie mit Blick auf den Aspekt des Kindeswohls ihre Position geändert.
"Es war eine lange, intensive, für viele auch emotional sehr berührende Diskussion - das gilt auch für mich ganz persönlich", sagte Merkel zu der Debatte. Sie hoffe, dass mit dem Bundestagsbeschluss "auch ein Stück gesellschaftlicher Friede und Zusammenhalt geschaffen wurde".
Die Entscheidung hatte auf Gewissensbasis und ohne Fraktionszwang stattgefunden.
Auf Wunsch von SPD, Grünen und Linken stimmte das Parlament davor in Berlin darüber ab, die Entscheidung auf die Tagesordnung zu nehmen.
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