Warum eigentlich.. tun sich so viele Autofahrer mit dem Einfädeln schwer?
Tatort Einfahrt auf die Autobahn. Nach der meist langen Rechtskurve, nun die Auffahrt auf die Autobahn. Eine eigene Fahrbahn, die Beschleunigungsspur, verläuft parallel zur rechten Fahrspur. Hier rollt der Verkehr. Rauschen die Lastwagen dicht an dicht mit GPS-Tempo 86 km/h vorbei, oder es sind Personenwagen, die deutlich schneller die Stelle passieren. Jetzt beginnt ein Fahrmanöver, das für manche schlimmer als die Fahrt zur Hölle sein muss.
Geschwindigkeit dem fließenden Verkehr anpassen
Die einen sind nach der Bewältigung der Auffahrt samt Kurve schon so gestresst, dass sie das Gasgeben auf der Einfädelspur zu vergessen scheinen und sich erst ein Mal orientieren müssen. Dann der Blick in den Rückspiegel – meist in den Innenspiegel, obwohl der äußere auch genutzt werden muss – und, ach Schreck, die Einfädelspur scheint zu enden, nicht wie nach links. Oder ganz an ihrem Ende verzagt stehen bleiben. Andere scheinen sich überhaupt nicht um den Verkehr zu kümmern und glauben mit dem Setzen des Blinkers das Recht erhalten zu haben, auf die Autobahn zu fahren. Sollen die anderen Autofahrer doch ausweichen.
Das plötzliche Ausscheren der Brummis
So, als ob sie ausweichen müssten. Gerade Brummifahrer lieben es, den Blinker (oder auch nicht) zu setzen und auf die Überholfahrbahn zu ziehen. Was wie eine freundliche Geste anmuten mag, kann zum gefährlichen Manöver ausarten, wenn der hintere Verkehr ausgebremst wird. Erlaubt ist das Manöver der Brummi auch dann, wenn dies beim Überholverbot für Lkw unternommen wird und der auffahrende Lastwagen dabei überholt wird.
Frühzeitiges Beschleunigen
Es mag ja sein, dass manche Autofahrer Schwierigkeiten mit dem Einschätzen von Geschwindigkeiten haben. Aber auf jeden Fall sollte aber bereits mit dem Passieren des Scheitelpunkts der Einfahrtkurve auf die Autobahn beschleunigt und der auf der Schnellstraße passierende Verkehr in den Spiegeln beobachtet werden. Dabei aber nicht den Vordermann aus den Augen verlieren. Das Verhalten von sich unsicher fühlenden Fahrern ist unberechenbar.
Überholen auf der Beschleunigungsspur
Sie können sogar auf der Beschleunigungsspur rechts vorbeifahren und überholen. Das gilt für diejenigen Autofahrer, die schon auf der rechten Spur der Autobahn fahren oder auf diese vor Ihnen zu früh gewechselt sind. Als gefährliches Fahren allerdings wird gewertet, wenn Sie den vor Ihnen auf der Beschleunigungsspur Fahrenden überholen und so sein Einfädeln unmöglich machen. Ebenso als sehr gefährliches Fahren wird angesehen, schon am Anfang der Beschleunigungsspur über die Breite mehrstreifiger Autobahnen zu zacken und den von hinten anrollenden Verkehr zu behindern.
Verbot von Spurwechsel auf DDR-Autobahnen
Ich finde, so schlecht war die alte Regelung zu DDR-Zeiten in den neuen Bundesländern nicht. Hier durfte der Fahrstreifen vor Einfahrten nicht gewechselt werden, um einbiegenden Verkehr Platz zu machen. Für die Linksfahrenden ist es ebenso ein gestärktes Sicherheitsgefühl wie für Einbiegenden. Beherzt Gas gegeben und sich dem Verkehrsfluss anpassen. Da bleibt immer noch ausreichende Beschleunigungsstreifen übrig, um sich an dessen Ende einzuordnen, ohne selbst zum Hindernis zu werden und andere zu behindern.
Auf der Abbiegespur Geschwindigkeit abbauen
Und wenn Sie die Autobahn verlassen, rechtzeitig blinken, zügig in die Ausfahrtsspur einbiegen und dann das Bremsen nicht vergessen. Ihre Sinne müssen sich jetzt an die neuen Geschwindigkeiten erst anpassen. Die Aus-Fädelspur dient zum Entschleunigen. Sie mündet meist in eine enge Kurve. Sehr viel enger als die weiten Radien der Autobahn. Daher sind sie besonders unfallträchtig.
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