Der 44-jährige HSV-Manager Timo Kraus ist tot. Polizeitaucher bargen seine Leiche in der Elbe, die Identifizierung ist erfolgt. Seine Frau Corinna zweifelt daran, dass ihr Mann durch ein Unglück starb. Sie sprach mit dem "Spiegel" und stellt diese Fragen:
Was suchte mein Mann bei Nacht auf der Brücke? War er allein? Ging er freiwillig dorthin? Hat ihn jemand ins Wasser gestoßen?
Corinna Kraus geht nicht davon aus, dass der HSV-Manager so heftig gefeiert hatte, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war.
Ich habe meinen Mann noch nie stockbetrunken erlebt. Dass er sich als Chef vor seinen Mitarbeitern volllaufen lässt, kann ich mir nicht vorstellen.
Auch für die Polizei ist der Fall noch nicht abgeschlossen. „Lediglich die Vermisstensuche konnte mit der Identifizierung des Toten eingestellt werden. Ein Todesermittlungsverfahren läuft aber noch und auch das abschließende Obduktionsgutachten liegt noch nicht vor", sagte eine Sprecherin zu "Bild".
Erst wenn alle Ermittlungsergebnisse, avorlägen, könne möglicherweise ein Fremdverschulden tatsächlich ausgeschlossen werden, so die Polizei. Nach fehlen Angaben aus der Rechtsmedizin - etwa auch zum Blutalkoholwert.
Bereits zuvor hatte sich die Witwe in einem Statement zu Wort gemeldet, aus dem "Bild" zitiert. Unvorstellbar, was Corinna Kraus und die gesamte Familie jetzt und seit Wochen durchgemacht haben muss.
"Es gibt keine passenden Worte für den Schmerz, den wir empfinden", schreibt Corinna Kraus. "Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Timo hinterlässt eine riesige Lücke in unserem Leben, und ich weiß noch nicht, wie es ohne ihn weitergehen soll. Wir werden weiterhin Zeit brauchen, um diese entsetzliche Geschichte zu verarbeiten."
Corinna Kraus weiter: "Ich möchte den Behörden, der Öffentlichkeit und den Medien danken, dass sie uns bei der Suche nach Timo so tatkräftig unterstützt haben. Ich möchte sie nun aber alle bitten, unserer Familie die Privatsphäre zu lassen um mit der notwendigen Trauerarbeit im Kreise unserer engsten Vertrauten zu beginnen. Wir brauchen jetzt unsere Ruhe, das gilt insbesondere für unsere beiden Söhne."
Auch der Arbeitgeber von Timo Kraus zeigt sich tief betroffen: "Wir sind zutiefst bestürzt. Unsere Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gelten Timos Familie, der wir weiterhin zur Seite stehen werden", sagte HSV-Vorstand Frank Wettstein.
Der Fall bleibt rätselhaft: Noch immer ist nicht geklärt, was an jenem 8. Januar in Hamburg genau passiert ist. Der 44-Jährige hatte mit Kollegen in einem Brauhaus an den Landungsbrücken gefeiert. Anschließend nahm er ein Taxi. In seinem Heimatort Buchholz kam er jedoch nie an. Warum und wie er an die Landungsbrücken zurückkehrte, ist offen.
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