♫ ♫ In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei, .... ♫
So singen viele Kinder, aber auch Erwachsene.
Das Backen von Plätzchen gehört zum Advent und zu Weihnachten, wie der Adventskranz und der Christbaum. Es hat eine lange Tradition und ist nicht wegzudenken. Jeder von uns hat gerade zum Plätzchen backen, die schönsten Kindheitserinnerungen.
Der Duft von Vanille, Zimt und anderen Zutaten, die sinnliche, haptische Erfahrung von Mischen, Mengen, Kneten und anderen Verarbeitungen von Mehl, Butter, Eiern und Gewürzen vergisst niemand und ruft die schönsten Erinnerungen ins Gedächtnis.
Es ist ein Stück heile Welt, und deswegen wird immer noch in vielen Familien dieser Brauch fortgeführt, anstatt die Plätzchen zu kaufen.
"Platz" oder „Blatz“ bedeutet in vielen Dialekten„kleiner, flacher Kuchen“.Daraus entstand das Wort Plätzchen.
Doch, warum backen wir so viele Plätzchen ausgerechnet zur Weihnachtszeit?
Das ist eine lange Geschichte und führt uns weit in vergangene Zeiten zurück.
Als Plätzchen noch etwas ganz Besonderes waren.
Im Winter gab es früher viel weniger zu essen als heute. Kühlschränke gab es noch nicht und Lebensmittel mussten haltbar hergestellt werden und Vorräte geschaffen werden um über den Winter zu kommen. Am besten war es, wenn diese Lebensmittel sehr kalorienhaltig waren. Gebäcke waren süß und fett zugleich und längere Zeit haltbar. Somit ideal!
Aber, weil es noch keine Maschinen gab, war die Plätzchenbäckerei auch mit viel aufwändiger Arbeit verbunden. Für Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu war es den Menschen dennoch wichtig, etwas Besonderes zu machen. Diesen Festtag zu ehren! Deshalb wurde es Tradition ein besonders gutes Stück Fleisch zuzubereiten und Plätzchen zu backen.
Plätzchen backen wie wir es kennen.
Die Plätzchenbäckerei, so wie wir sie kennen, innerhalb von Familien, begann so um 1850. Beliebt wurden Plätzchen dann im 19. Jahrhundert. Die Teekultur der Briten, die ja gerne Gebäck dazu reichen, wurde Vorbild, gerade in der feinen Gesellschaft. Zu Weihnachten wurden dann diese Gebäcke und Plätzchen mit Schokolade, Marzipan, Marmelade oder Nüssen verfeinert.
Vor allem die Österreicher und Böhmer dachten sich Plätzchen wie Vanillekipferl, Spitzbuben, Spritz- und Buttergebäck aus. So kreierte jedes Land seine eigenen Plätzchensorten, die auch heute noch bekannt sind.
Im Mittelalter backen die Mönche und Nonnen
Allerdings liegt der Ursprung, zu Weihnachten Plätzchen zu backen, noch weiter zurück. Bevor sich das Backen innerhalb der normalen Familien etablierte, wurden schon im Mittelalter in den Klöstern Weihnachtsbrote und -plätzchen gebacken. Natürlich um den Festtag der Geburt Christi zu ehren, aber auch, weil sich nur die Mönche, die teuren Gewürze und Zutaten leisten konnten. Gewürze wie Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer und Kardamom kamen aus dem Orient. Auch Zucker war teuer. Lebkuchen und Christstollen stammen aus dieser Zeit. Es sind Dauerbackwaren.
Vermutlich wurde das Gebäck unter den Armen verteilt. Und/oder nach dem Weihnachtsgottesdienst an die Kirchgänger. Also wertvolle Geschenke für arme Menschen zu Ehren der Geburt Jesu.
Backen im Winter hat eine lange Tradition!
Die winterliche Backtradition besteht allerdings schon seit sehr, sehr langer Zeit. Rituelles Backen gab es schon lange vor Christi Geburt. Die Kelten feierten die Wintersonnenwende, die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, mit flachen Fladen aus zermahlenen Getreidekörnern und Honig, die sie auf heißen Steinen buken. Die Fladen sollten sie vor bösen Dämonen schützen und als Opfergabe Götter und Naturgewalten gnädig stimmen. Übrigens fußt auch der Termin von Weihnachten auf der Wintersonnenwende. Diese keltische winterliche Backtradition wurde dann von den Christen übernommen.
Chronologie und Geschichte der Plätzchenbäckerei in Kürze
- Schon die Kelten buken in vorchristlicher Zeit, zur Feier der Wintersonnenwende Brote als Opfergaben um ihre Götter gnädig zu stimmen.
- Die Mönche in mittelalterlichen Klöstern übernahmen diese Tradition und backten Weihnachtsbrote, die immer aufwändiger wurden und dann süße Gebäcke wurden, zur Ehren Jesus. Es entstanden im Laufe der Jahre/Jahrzehnte/Jahrhunderte die Plätzchen, so wie wir sie heute noch kennen.
- Zum Beginn der Neuzeit so, ca um 1850 herum wurde begonnen Plätzchen in den normalen Häusern und Familien zu backen. Seitdem wurde es eine feste Tradition in der Adventszeit.
In über 2000 Jahren vom Opferbrot zum Vanillekipferl und Spritzgebäck
Fazit: Das Backen von etwas Besonderem ,an besonderen Tagen und Festen gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Und wie so vieles ist der Ursprung bei den Kelten zu finden.
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Ich wünsche allen SBlern und ihren Familien eine besinnliche Adventszeit und fröhliche Weihnachten und hoffe alle kommen in den Genuß, selbstgebackene Plätzchen zu essen.
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