Kein Anfang ohne Ende

Kein Anfang ohne Ende

Peter Leopold
17.11.2016, 05:55 Uhr
Beitrag von Peter Leopold

In den meisten Fällen ist ein Neubeginn etwas Positives. Etwas Belebendes, dass bei den meisten Menschen eine Art Aufbruchstimmung erzeugt. Andererseits muss für einen Neubeginn erst Vergangenes wirklich beendet werden. Nicht nur der organisatorische Teil muss abgeschlossen sein, sondern auch gedanklich sollte man abgeschlossen haben, bevor man etwas Neues beginnt. Es sei denn, man will, dass die Vergangenheit sich direkt auf die Zukunft auswirkt.

Es gibt keinen Anfang ohne vorheriges Ende und das gilt umso mehr, wenn man daran glaubt, dass das Leben ein ewiger Kreislauf und keine kontinuierliche Linie ist. Bei genauerer Betrachtung gilt das für große Dinge ebenso wie für die Kleinigkeiten des Lebens. Nicht Jeder würde auf die Idee kommen, eine neue Beziehung zu beginnen, solange eine Partnerschaft noch besteht. Ein derartiges Verhalten ist wohl charakterlichen Totalschäden zuzuweisen, die nur aus egoistischen Motiven heraus handeln.

Ein beruflicher Neubeginn bedeutet in der Regel nicht nur ein Jobwechsel in der gleichen Branche, sondern ein kompletter Wechsel mit neuen Aufgaben und neuer Verantwortung. In diesen Fällen kann man sich der neuen Aufgabe auch nicht 100 % widmen, solange man gedanklich noch dem alten Job nachhängt.

Ein Umzug in eine völlig andere Gegend, die vielleicht sogar eine ganz andere gesellschaftliche Struktur hat und die Mentalität der Menschen völlig von der bisher Gewohnten abweicht, ist vielleicht einer der radikalsten Einschnitte, der die Anpassungsfähigkeit der Menschen auf die Probe stellt.

Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch (echte) Flüchtlinge nicht unerwähnt lassen, die hauptsächlich aus völlig anderen Kulturen kommen und die Kultur die sie im Ankunftsland vorfinden, nicht unbedingt als ideal ansehen. Trotzdem ist Anpassung gefragt und nicht für Jeden ist das so einfach. Das soll nichts entschuldigen, aber vielleicht die Gründe verständlich machen, die zu einer möglichen mangelnden Integrationsbereitschaft führen.

Wenn ich wieder neu anfange, muss ich mich gedanklich von gewissen Gewohnheiten verabschieden - schon um mir selbst nicht im Weg zu stehen. Und ich denke, dass man sich als junger Mensch damit leichter tut. Selbst innerhalb Europas sind kulturelle Unterschieden teilweise sehr groß.

So gilt in Spanien zwar offiziell das Prinzip der Gleichberechtigung, aber in der Praxis sieht das etwas anders aus. So kann ein Haushaltsvorstand niemals eine Frau sein und wenn es um gemeinsame Anschaffungen geht, wird immer der Mann angesprochen. In Deutschland hingegen wird versucht, die Frau in den Vordergrund zu setzen. Für jemanden, der lange Zeit nicht in Deutschland gelebt hat, eine große Umstellung.

Ein Neuanfang in dieser Hinsicht bedeutet auch das Ende von derartigen Gewohnheiten und offen gesagt: Einfach ist das nicht. Doch man muss die positiven Dinge sehen und am Ende überwiegen die - sachlich gesehen. Ein lachendes und ein weinendes Auge bleibt trotzdem. Aber wie der Titel schon verrät.. Kein Anfang ohne Ende!

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44 Kommentare

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Na da kann ich Dir und Deiner Frau für Euren geplanten Neuanfang alles Gute wünschen.

Manchmal ist es ja auch nicht so leicht, von lieb gewonnenen Dingen Abschied zu nehmen - aber es wird schon werden auch in der alten Heimat.

Und schöne Erinnerungen werden immer bleiben - Spanien mit seiner Inselwelt und dem südlichen Flair wird eine Menge davon geschaffen und auch in Gedanken hinterlassen haben...

Alles Gute - Toi - toi - toi....
  • 17.11.2016, 20:15 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Danke! Ich gebe das auch mal so weiter
  • 17.11.2016, 20:25 Uhr
  • 0
Sehr gern geschehen....
  • 17.11.2016, 20:47 Uhr
  • 0
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Ich hatte auch schon mehrere Neuanfänge
Es braucht Kraft und Mut
Aber es gelingt
Ich halte es mit Hesse, sein Gedicht "Stufen" macht Mut, besonders der letzte Satz der 1. Strophe

"...............
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben."
  • 17.11.2016, 16:42 Uhr
  • 2
Peter Leopold
Trifft 100% zu
  • 17.11.2016, 16:47 Uhr
  • 1
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Ich stimme folgenden Sätzen nicht vorbehaltlos zu.

Ich zitiere
"Nicht Jeder würde auf die Idee kommen, eine neue Beziehung zu beginnen, solange eine Partnerschaft noch besteht. Ein derartiges Verhalten ist wohl charakterlichen Totalschäden zuzuweisen, die nur aus egoistischen Motiven heraus handeln."

Ein Ende kündigt sich manchmal nicht plötzlich an, sondern erfolgt in kleinen Schritten, oft jahrelang und ist manchmal ein fließender Übergang. Kann man auch mit folgendem Zitat vergleichen.
"Nicht der letzte Tropfen bringt dass Fass zum Überlaufen, sondern viele vorgehende Tropfen"

Eine gefestigte, harmonische Partnerschaft wird sicher nicht so schnell durch eine neue Beziehung beendet. Ich bin der Meinung:
"Eine intakte Beziehung, wo beide miteinander zufrieden und glücklich sind, wird nicht beendet und durch eine andere Beziehung aufs Spiel gesetzt"
Außerdem gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.
  • 17.11.2016, 12:00 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Es geht dabei um das "zweigleisig fahren" So etwas ist inakzeptabel - und das SOLLTE es für Jeden sein...
  • 17.11.2016, 12:04 Uhr
  • 1
Es kommt darauf an, ob es ein einmaliger "Ausrutscher" ist oder eine Beziehung neben einer bestehenden zu führen und diese zu verheimlichen. Doch ich denke, da muss schon lange ein "Wurm" in einer Beziehung vorherrschen, damit man "zweigleisig fährt" Kenne auch einige Beispiele in meinem Umfeld.
Doch man sollte nicht verurteilen, wenn man die nähren Umstände nicht kennt, warum jemand "zweigleisig fährt"
Es gibt da Unterschiede. Entweder ist sie/er ein notorischer Fremdgänger, wobei ich ohne diskriminieren zu wollen meine, dass es mehr Männer wie Frauen sind.
Oder eine zweigleisige Partnerschaft besteht, weil die sexuellen Bedürfnisse zu unterschiedlich sind. Wenn Mann oder Frau verweigert (krankheitshalber, psychisch )und der andere damit unglücklich ist, aber trotzdem seinen Partner nicht verlassen will weil er Mitleid hat und körperliche Liebe von der seelischen trennt.
Natürlich gibt es auch solche Fälle wo vermeintlich alles passt und trotzdem eine Dreiecksbeziehung geführt wird, ohne dass es der eigene Partner/in ahnt. Das ist Unehrlichkeit und Feigheit, spielen oft finanzielle Erwägungen auch eine Rolle.
  • 17.11.2016, 12:26 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Zweigleisig fahren ist unter aller Sau. Und Betrug ist es allemal. Gefinkelte Anwälte haben inzwischen entdeckt, dass in einer Ehe diese Art von betrug sogar strafbar sein kann - und zwar als Beleidigung, weil es als klare Demütigung zu werten ist. Wenn der Andere meint, dass er es akzeptiert, halte ich das für eine glatte Lüge. Oder der Betreffende ist psychisch so fehlgeleitet, dass man von Abhängigkeit sprechen muss. Und was heisst "Ausrutscher"? Jemand, der Charakter hat, leistet sich keinen "Ausrutscher" Und wer auf einer finanziellen Grundlage oder aus "Mitleidsgründen" eine Partnerschaft führt, hat den Knall nicht gehört. Das ist keine Basis und schon der Fairness halber sollte man dieses Trauerspiel besser beenden.
  • 17.11.2016, 14:04 Uhr
  • 1
Wer nur aus Mitleid oder auch finanziellen Gründen eine Partnerschaft nicht beendet, lieber sich was nebenher sucht, ist feige und verantwortungslos.
Das hat kein Partner verdient, egal wie die Situation ist.
Nicht nur der Betrug am Partner, sondern auch an die dritte Person und an sich selbst. Diese Art von Verstrickungen können auf Dauer nur Leid bedeuten und das für alle Beteiligten.

Dabei wünschen wir uns doch alle Frieden.

Sehr guter Beitrag Peter, toll geschrieben.
Danke
  • 17.11.2016, 23:13 Uhr
  • 1
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Wie sagt schon Schiller:
"Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren"!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Frau einen guten
Neuanfang. Es wird wohl nicht leicht sein.
Manches muss man aufgeben, um dem Notwendigen gerecht zu werden. Ich habe dies auch schon hinter mir und habe erkannt,
dass es richtig war.
  • 17.11.2016, 09:12 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Aber machbar ! Wenn man etwas wirklich will...
  • 17.11.2016, 09:16 Uhr
  • 0
So ist es - gehört aber viel Mut dazu!
  • 17.11.2016, 09:19 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Nun..in erster Linie der WILLE
  • 17.11.2016, 10:38 Uhr
  • 0
Der Wille ist maßgebend, aber in unserem Alter nicht mehr
so leicht. "Jedem Anfang ist ein Zauber inne" (Hesse)
  • 17.11.2016, 10:50 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Von "leicht" hat auch Keiner etwas gesagt
  • 17.11.2016, 12:04 Uhr
  • 0
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Ich kann auch nur sagen "so ist es Peter" Man sollte sich immer bewußt sein, was und wen man zurückläßt , wenn man geht. Und was man dafür bekommt. Das müßte in einer gewissen Relation stehen. Aber wieviel Menschen leben aus beruflichen Gründen Jahrzehnte im Ausland und schaffen es auch wieder (als Rentner) sich hier zurechtzufinden. Ich habe immer nur kurz im Ausland gelebt und gearbeitet und habe trotzdem Monate gebraucht um mich hier wieder einzuleben. Aber Du/Ihr schafft das schon!
  • 17.11.2016, 08:59 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Krass gesagt...es ist immer eine Gewinn und Verlustrechnung...
  • 17.11.2016, 08:59 Uhr
  • 0
So isses nun mal finde ich.
  • 17.11.2016, 09:01 Uhr
  • 0
Peter Leopold
  • 17.11.2016, 09:15 Uhr
  • 0
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So ist es, Peter......und wenn das Vergangene beackert wurde und im Gehirnfach "Erinnerungen" abgelegt werden kann, dann darf sich auch.....trotz klopfenden Herzens und vielleicht auch Ängsten......durchaus positive Aufbruchstimmung breit machen.
Neues kann auch Kraft und Auftrieb geben. Unmöglich Erscheinendes eine Herausforderung sein, an deren Ende dann ein neues Leben steht.......sehr oft auch ein Besseres.
Man muß nur richtig hinschauen.
  • 17.11.2016, 06:19 Uhr
  • 3
Peter Leopold
Unmögliches gibt es nicht wirklich. Alles eine Frage des Wollens und der Durchsetzungskraft
  • 17.11.2016, 06:21 Uhr
  • 4
Genau......"Scheitern" ausgeschlossen...
  • 17.11.2016, 06:23 Uhr
  • 3
Peter Leopold
Jepp
  • 17.11.2016, 06:23 Uhr
  • 2
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ich kann dem nur zustimmen ..auch aus eigener Erfahrung weiß ich das, was Partnerschaft und Beruf betrifft...im Artikel ist alles gesagt , auch was die Flüchtlingssituation betrifft...und deshalb ist es wichtig, sich zu informieren und sich in deren Situation zu versetzen ...
  • 17.11.2016, 06:12 Uhr
  • 0
Peter Leopold
DAS machen leider die Wenigsten
  • 17.11.2016, 06:13 Uhr
  • 0
für mich ist ..und war es , seit ich denken kann , selbstverständlich .. deshalb vielleicht erschüttert mich manche Aussage hier und anderswo ..so tolerant möcht`ich auch gar nicht sein , zu begreifen , dass man nicht über den Tellerrand schaut und die Dinge nicht von allen Seiten betrachtet..
  • 17.11.2016, 06:20 Uhr
  • 1
Peter Leopold
Man muss vielleicht auch erst einmal andere Seiten kennen, um sie beurteilen zu können...
  • 17.11.2016, 06:22 Uhr
  • 0
ja ...kennen oder ansatzweise kennen , aber dafür kann ich mich doch informieren...
  • 17.11.2016, 06:24 Uhr
  • 1
Peter Leopold
Wenn man denn auch WILL
  • 17.11.2016, 06:25 Uhr
  • 1
wenn ich nicht informiert bin , darf ich nicht urteilen ...so einfach ist das
  • 17.11.2016, 06:26 Uhr
  • 1
Peter Leopold
Jaaaa aber wer hält sich schon daran ?
  • 17.11.2016, 06:27 Uhr
  • 1
Ich zum Beispiel ..Du ...und es gibt auch noch viele andere...Gott sei Dank...
  • 17.11.2016, 06:28 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Das sind dann die zuversichtlichen positiven Menschen...
  • 17.11.2016, 06:29 Uhr
  • 1
ja...ich denk schon...also ...weitermachen , nicht müde werden , die schönen Dinge des Lebens zu sehen ...Zuversicht ist übrigens ein schönes Wort , fällt mir grad `auf
  • 17.11.2016, 06:33 Uhr
  • 1
Peter Leopold
Eines der Wichtigsten...denke ich mal
  • 17.11.2016, 06:34 Uhr
  • 0
jaaaa...und ich erkläre "Zuversicht" für heute zu meinem Lieblingswort...
  • 17.11.2016, 06:35 Uhr
  • 2
in diesem Sinne wünsche ich Dir und allen hier einen tollen , zuversichtlichen Tag...
  • 17.11.2016, 06:38 Uhr
  • 0
Peter Leopold
Dir auch einen schönen positiven Tag
  • 17.11.2016, 06:39 Uhr
  • 1
Danke sehr ...war schon ein guter Anfang heute ...
  • 17.11.2016, 06:41 Uhr
  • 2
...ihr seid toll♥
  • 17.11.2016, 07:23 Uhr
  • 2
Du auch ...Reni ...
  • 17.11.2016, 07:28 Uhr
  • 1
Danke...ich wollte das nach dem Lesen des Strangs einfach mal kund tun..♥

Gutes Gelingen heute....
  • 17.11.2016, 07:31 Uhr
  • 2
Danke ...das ist auch lieb von Dir ...und Dir auch einen Tag voller Zuversicht ...und Optimismus
  • 17.11.2016, 07:33 Uhr
  • 0
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