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Mundhöhlenkrebs und HPV

Mundhöhlenkrebs und HPV

Geschmeidige Köstlichkeiten
06.06.2013, 09:49 Uhr

Meine Gedanken zu den Zeitungsberichten über Michael Douglas im Zusammenhang mit Mundkrebs und HPV, den Human Papilloma Viren:

Als Betroffene finde ich es äußerst bedauerlich, dass die Berichterstattung so dermaßen aus dem Ruder gelaufen ist. Es wäre eine große Chance gewesen, der Thematik in seriöser Art und Weise mehr Raum zu geben.

Ich muss hier kurz erläutern, dass ich selbst im Sommer 2011 an einem sehr seltenen Karzinom an der Zunge erkrankt bin und mich deshalb mit Mundhöhlenkrebs und allen Aspekten zu diesem Thema sehr ausführlich beschäftige.
Auch mein Blog 'Geschmeidige Köstlichkeiten' ist auf Grund meiner Erkrankung und meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Leiterin einer Selbsthilfegruppe für neu erkrankte Patienten entstanden.
Ich arbeite außerdem an einem Vorsorge- und Aufklärungsprojekt für diese besonderen Karzinomarten. Mundhöhlen- und HNO-Karzinome sind in der breiten Öffentlichkeit häufig nicht besonders bekannt, sind aber leider stetig im Ansteigen.

Mundhöhlenkrebs und seine Risikofaktoren


Missbrauch von Alkohol, Rauchen, mangelnde oder auch falsche Hygiene in der Mundhöhle sowie ein schlechter Lebensstil wurden bisher als besonders hohe Risikofaktoren angegeben.
Mittlerweile weiß man, dass manche Stämme der HPViren Auslöser von Plattenepithelkarzinomen im Mund und Halsbereich sein können.

In den letzten Jahren wurde HPV high risk 16, 18, 31 und 33 im Zusammenhang mit der Entstehung der meisten Gebärmutterhalskrebserkrankungen bekannt. Nun wurde auch wissenschaftlich belegt, dass diese HPV-Stämme gerade bei jüngeren Frauen als Auslöser für Mundhöhlenkrebs in Frage kommen.
Es sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass die bereits erwähnten Risiken nach wie vor eine sehr große Rolle spielen.

Aufklärung muss umfangreicher werden


Als einer der betroffenen Patienten ist es mir sehr wichtig, seriös und offen über Mundhöhlenkrebs in der Öffentlichkeit sprechen zu können. Ich bin der Auffassung, dass man nur durch Aufklärung bösartige Neuerkrankungen vorbeugen kann.
In meinen Augen reicht es nicht aus, über die Medien darauf hinzuweisen, dass Oralsex Mundhöhlenkrebs auslösen kann.
Nun sind die Spezialisten dazu aufgerufen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Was ich als 'Laienspezialistin' auf alle Fälle raten kann, ist die Mundhöhle und Mundschleimhaut selber regelmäßig durch Abtasten auf Veränderungen und Anzeichen auf Tumoren zu kontrollieren. Gehen Sie routinemäßig zweimal im Jahr zum Zahnarzt! Der Arzt ist meist der erste, der einen Tumor oder Veränderungen feststellen und so eine richtige Diagnose abgeben kann. Es ist wichtig, möglichst früh mit einer Behandlung und Therapie zu beginnen. Nur so können Sie Ihre Gesundheit schützen.

Hygiene darf nicht vernachlässigt werden


Dass übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen gesundheitsschädigend ist, brauche ich nicht extra zu erwähnen.
Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass sie unter Umständen eine falsche Hygiene im Mund und oberen Teil vom Hals betreiben. Ich kann hier nur empfehlen, sich professionell von einem Arzt beraten zu lassen.

Leider bringen Tumor-Erkrankungen im Kopfbereich besonders viele Einschränkungen mit sich und gestreute Metastasen sind ein häufiger Nebeneffekt. Deshalb ist es mir sehr wichtig, aufklärend tätig zu sein und bereits betroffenen Menschen, die sich vielleicht schon mitten in der Therapie befinden, mit Hilfe meiner Erfahrungen zur Seite zu stehen.

Claudia Sassomarrone

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