Man muss nur lange genug warten und genügend Vorstellungskraft haben. Dann schafft man es sogar in die heiligen rechten Hallen von Freunden und Unterstützern des national -undemokraktischen Gedankenguts. Vorstellungskraft deshalb, weil nie wirklich ein "Unbedarfter" tatsächlich diese Hallen sehen wird, wenn er nicht die rechte Gesinnung mitbringt. So bleibt nur die Vorstellungskraft und die Hoffnung, dass sie der Realität recht nahe kommt.
Ich stelle mich also beim Pförtner an und so ganz wohl fühle ich mich nicht. Eingezwängt von blau-roten Aufkleber-Verteilern und aufgeblasenen Schwarzenegger-Kopien mit ihren blank polierten Glatzen warte ich geduldig, bis ich an der Reihe bin. Als ich endlich eingelassen werde, werde ich von zwei reinrassigen großen, dunkelblonden Schäferhunden mit braunen Flecken begleitet, Die Namen der Beiden haben sich wohl nur zufällig ergeben ergeben. "Adolf" und "Heinrich". Man will ja nichts unterstellen.
Mir fallen auf der Treppe nach ober ein paar geschmacklose Bilder an der Wand auf, die an Kinderzeichnungen von Picasso erinnern. Warum die dann aber mit A.H. signiert sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hatte so sehr gehofft, in die Büroräume der "Nicht-Lügen-Presse" vordringen zu können. Aber eine nette Redakteurin musste sich vor mir aufbauen und mir ihre Finger des rechte´n Arms in die Nase bohren. Sie nannte das "vernünftig grüßen". Ganz ehrlich ? Ich drücke niemandem beim Grüßen meine Finger in die Geruchszwiebel. Aber dort macht man das wohl so.
Mit den Worten "Das kommt jetzt in unsere Politikergalerie" geht sie mit einem Bild unterm Arm weiter und ich verkneife mir, sie daran zu erinnern, dass Frauke Petry mit der Reichskriegsflagge im Hintergrund nicht besonders vorteilhaft aussieht. Nachdem ich mit meinen beiden Bodyguards über eine Stunde herum geirrt bin um etwas richtig "RECHTES" zu finden, gönne ich mir in der Kantine, die zufällig "Braunau´s Heaven" heisst, einen starken Kaffee mit wenig Sahne. Und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen:
Warum immer wieder in sozialen Netzwerken auf die Seiten dieses Verlags verwiesen wird, liegt nicht an der nationalsozialistischen Gesinnung die hier so gerne verbreitet wird. Es ist der Kaffee! Heiss, süß und tiefbraun.
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