Wenn man die heutigen Tageszeitungen aufschlägt, findet man immer wieder etwas, das sehr selten geworden ist in der heutigen Politiklandschaft. Eine klare Aussage, mit der selbst ein einfacher Bürger etwas anfangen kann. Bei manchen Themen bringt es auch nicht viel, sich verbal im Kreis zu drehen, denn am Ende bleibt entweder eine große Lüge stehen, oder es passiert das, was gerade in Deutschland passiert. Eine große Orientierungslosigkeit.
Ganz anders sieht es in Österreich aus. Erdogan wollte ja unbedingt eine klare Stellungnahme was den EU-Beitritt der Türkei angeht. Die hat er nun vom österreichischen Außenminister Kurz bekommen. Ob die Erdogan allerdings gefällt, möchte ich zumindest bezweifeln, denn deutlicher konnte die Absage nicht sein. "Es wird keinen Beitritt der Türkei geben - Punkt!"
Da können sich deutsche Politiker durchaus einmal eine dicke Scheibe abschneiden. Aber ich fürchte, da fehlt es an Charakterfestigkeit und den Mut zu klaren Ansagen. Auf Dauer kann man aber nicht Jemandem gleichzeitig die Zähne zeigen und ihm gleichzeitig hinten rein kriechen. Und es fördert auch nicht gerade die Glaubwürdigkeit.
Mit Diplomatie hat das auch nicht viel zu tun. Dass Deutschland sich selbst mit diesem Teufelspakt in eine mehr als problematische Situation hinein manövriert hat, ist eine Sache, die es schnellstens zu lösen gilt. Was mir allerdings sehr merkwürdig erscheint: Ein dreißigjähriger österreichischer Politiker führt eine angeblich erfahrene Riege von deutschen Vollblutpolitikern international vor und man könnte auf den Gedanken kommen, dass man vielleicht Alle im Bundestag durch Jüngere ersetzen sollte.
Frisches Blut bringt vielleicht auch frische Ideen und mehr Entschlossenheit. Und nur um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: So jung kann die braune Fraktion nicht sein, dass sie etwas Vernünftiges beisteuern könnte. Immerhin ist ihre Gesinnung ja auch schon fast ein Jahrhundert alt.
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