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Zerstören oder fördern Handy und Smartphones soziale Beziehungen?

Zerstören oder fördern Handy und Smartphones soziale Beziehungen?

News Team
13.05.2014, 08:54 Uhr
Beitrag von News Team
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Gary Turk schaut betroffen in die Kamera. „Ich habe 422 Freunde, und trotzdem bin ich einsam“, sagt er auf Englisch. In den nächsten fünf Minuten nimmt er die Zuschauer mit auf eine pessimistische Reise. Die Botschaft: Zu viel Technikgebrauch macht uns alle einsam. Weil wir ständig auf unsere Smartphones und Tablets und in Computerbildschirme starren, haben wir kaum noch richtige soziale Interaktionen. Wir verpassen das echte Leben – und vielleicht sogar die große Liebe.

In einer Szene läuft der Filmemacher mit gesenktem Kopf an einer Straße entlang und schaut nicht auf. Dabei lief gerade eine Frau vorbei – vielleicht ja seine Traumfrau. Seine Message hat der Brite in einem langen Gedicht verpackt, das er im Hintergrund vorliest, untermalt von sphärischer Musik. Die Bilder zeigen mal Turk, wie er uns seine Botschaft vermittelt, mal Menschen in der Stadt, einsam oder in Gruppen.

Die Botschaft von "Look Up" ist umstritten

Das Video „Look Up“ ist ein gigantischer Hit im Internet. Bei YouTube wurde es bis jetzt schon 36 Millionen mal angeklickt und unzählige Male via Facebook und Twitter geteilt. Viele fühlen sich angesprochen von der Technikkritik. Aber das Video ist auch umstritten. Denn nicht jeder findet die Aussage des Filmchens richtig - und auch ziemlich pathetisch.

Look Up | Gary Turk - Official Video
Look Up | Gary Turk - Official Video

Denn hat Turk mit seiner Mahnung wirklich Recht? Gibt es wirklich nur Schwarz und Weiß, wie er suggeriert – also die guten alten Zeiten, als Kinder noch draußen spielten, und im Gegensatz dazu unsere moderne Gesellschaft, in der Jungs und Mädchen nur noch vor der Spielkonsole sitzen? Hätte Turk nicht auch seine große Liebe verpassen können, weil er gerade einem Freund winkte, der im Auto vorbeifuhr? Und machen soziale Netzwerke wie Facebook und Seniorbook tatsächlich einsam, oder sind sie nicht auch eine Chance, andere Menschen kennenzulernen?

Hier der Text des Videos auf Deutsch übersetzt:

Ich habe 422 Freunde.
Trotzdem bin ich allein.
Ich spreche mit jedem von ihnen jeden Tag.
Dennoch kennt mich keiner von ihnen wirklich.
Das Problem das ich habe ist, der Konflikt in mir: in ihre
Augen zu schauen oder ihren Namen auf dem Bildschirm
zu schreiben.

Ich machte einen Schritt zurück und öffnete meine Augen,
ich schaute mich um, ich realisierte:

Diese Medien, die wir „sozial“ nennen, sind nichts anderes als das:
Wenn wir unsere Computer öffnen, schließen wir ach unsere Türen.

All diese Technologie, die wir haben, ist nur eine Illusion.
Kommunikation, Freundschaft, Integrität.
Wenn du von all dem wegtrittst, von diesem Gerät der Illusion,
wirst du geweckt, um eine Welt voller Durcheinander
zu sehen.
Eine Welt, in der wir die Sklaven der Technologie, die wir beherrschen,
sind; wo Informationen verkauft werden durch ein paar reiche,
gieriege Bastarde.
Eine Welt voller Egoismus, Selbstdarstellung.
Wo wir uns alle von unserer besten Seite zeigen,
aber Gefühle und Emotionen auslassen.
Wir sind am glücklichsten mit Erfahrungen, die wir teilen.
Aber ist es dasselbe, wenn niemand da ist?
Sei für deine Freunde da und sie werden für dich da sein,
aber niemand wird da sein, wenn stattdessen eine Gruppennachricht
geschrieben wird.
Wir bearbeiten und übertreiben und sehnen uns danach,
bewundert zu werden.
Wir tun so, als würden wir die soziale Isolation nicht bemerken.
Wir ordnen unsere Wörter in die richtige Reihenfolge, bis unser
Leben glänzt.
Wir wissen noch nicht mal, ob überhaupt jemand zuhört.
Alleine sein ist nicht das Problem, will ich betonen.
Wenn du ein Buch liest, ein Bild malst, oder irgendeine andere
Aufgabe machst.
Dann warst du produktiv und anwesend, nicht reserviert und
weltabgeschieden.
Du warst wach und achtsam und hast deine Zeit für etwas
Sinnvolles verwendet.
Wenn du in Gesellschaft bist und beginnst dich alleine
zu fühlen,
dann lege deine Hände hinter deinen Kopf und geh vom Handy weg.
Du musst nicht auf dein Menü oder deine Kontaktliste starren.
Redet einfach miteinander, lernt zusammen zu leben.
Ich halte die Stille eines Zuges voller Berufspendler nicht aus.
Wenn niemand reden möchte aus Angst bescheuert zu wirken.

Wir werden unsozial, es befriedigt nicht länger
Sich mit jemandem zusammen zu tun und in dessen Augen zu
schauen.

Wir sind umgeben von Kindern, die, seit sie geboren sind,
uns zuschauen, wie wir wie Roboter leben und denken es sei
die Norm.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du der weltbeste Vater wirst,
wenn du nciht mit deinem Kind spielen kannst, ohne ein
iPad zu benutzen.
Als ich ein Kind war, war ich nie zuhause.
Ich war draußen mit meinen Freunden, auf unseren Rädern
sind wir umhergestreift.
Ich hatte Löcher in meinen Turnschuhen meine
Knie aufgeschürft.
Oder wir bauten unser eigenes Clubhaus hoch oben in den Bäumen.
Jetzt ist der Park so still, es gibt mir ein Kältegefühl.
Sehe keine Kinder draußen und die Schaukeln hängen regungslos.
Es gibt kein Seilspringen, kein Hüpfkästchen, keine Kirche und
kein Kirchturm.
Wir sind eine Generation aus Idioten, Handys und dumme
Menschen.

Deshalb schau auf von deinem Handy, schalte dein Display
ab.
Nehm’ deine Umgebung wahr, mach das Beste aus dem heutigen Tag.
Nur eine echte Verbindung zeigt die den Unterschied.

Sei da in dem Moment, in dem sie dich anschaut,
den du für immer behältst, weil dich die Liebe überfallen hat.
Der Moment, wenn sie zum ersten Mal deine Hand hält oder zum
ersten Mal deine Lippen küsst.
Der Moment, in em Ihr Euch erstmals nicht einig seid, du sie aber immer noch unendlich liebtst.

Der Moment, in dem du nicht Hunderten davon erzählen musst,
was du getan hast.
Weil du diesen Moment mit nur dieser Person teilen willst.
Der Moment, in dem du deinen Laptop verkaufst, um einen Ring
zu kaufen,
für das Mädchen deiner Träume, das nun das Wichtigste ist.
Der Moment, in dem du eine Familie gründen willst, der Moment,
in dem du zum ersten Mal dein kleines Mädchen auf den Arm nimmst
und dich erneut verliebst.
Der Moment, in dem sie dich nachts wach hält und alles,was du dir
wünschst ist Ruhe.
Und der Moment, indem du die Tränen wegwischst, wenn dein Baby das
Nest verlässt.
Der Moment, in dem dein kleines Mädchen mit einem Jungen zurückkehrt,
der deine Stelle einnimmt, um ihr Halt zu geben.
Und der Moment, in dem er dich Opa nennt und dich dazu bringt sich alt
zu fühlen.
Die Zeit, die in alles, was du getan hast, weil du dem Leben
Aufmerksamkeit geschenkt hast.

Und wie glücklich du darüber bist, diese Zeit nicht verschwendet
hast, um auf irgendeine Erfindung herabzublicken.

Der Moment, in dem du die Hand deiner Frau hälst, du an ihrem Bett
sitzt.
Du sagst ihr, dass du sie liebst, gibst ihr einen Kuss auf ihren Kopf.
Daraufhin flüstert sie leise zu dir, als ihr Herz ihren letzten Schlag macht,
dass sie glücklich ist, damals von diesem verlorenen Jungen auf der Straße
gestoppt worden zu sein.

Aber keine dieser Momente geschahen jemals. Du hattest keinen
dieser Momente.
Wenn du zu beschäftigst bist mit Herabschauen, siehst du nicht die Chancen,
die du verpasst.
Deshalb schau auf von deinem Handy, schalte deine Displays
ab.
Wir haben ein begrenztes Dasein, eine festgelegte Anzahl an Tagen.
Verschwende dein Leben nicht durch Gefangensein im Internet
Weil wenn das Ende kommt, ist nichts schlimmer als bereuen.

Ich bin ebenfalls schuldig, ich bin ein Teil dieser Welt.
Ein Teil dieser digitalen Welt, in der wir gehört, aber nicht gesehen werden.
In der wir tippen, als würden wir reden und lesen, als würden wir plaudern.
In der wir Stunden miteinander verbringen ohne Blickkontakt zu haben.
Lasse dich zu keinen Leben verleiten, in dem du nur dem Hype folgst,
gebe Menschen deine Liebe und nicht dein „Like“.

Hör auf mit dem Wunsch, gehört zu werden.
Geh raus in die Welt, lasse alle Ablenkungen hinter dir.
Schau auf von deinem Handy, schalte dieses Display ab.
Hör auf dieses Video zu schauen.
Lebe dein Leben auf die echte Art.

Was meint Ihr: Hat der Film Recht?
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27 Kommentare

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Durch meinen Hund bin ich gezwungen Spaziergänge zu unternehmen, dabei lernt man automatisch andere Hundebesitzer kennen und kommt mit ihnen ins Gespräch,dasselbe ist es mit meinen Gartennachbarn. Aber wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr rauskommt, ist es gut, wenn man dann die Möglichkeit hat über Internet, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
  • 15.05.2014, 10:11 Uhr
  • 0
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Thomas Bily
Wenn es so früh anfängt wie in diesem Video, könnt man ja immer noch die Reißleine ziehen.
Braut tippt erst Mal eine SMS
Braut tippt erst Mal eine SMS
  • 14.05.2014, 11:23 Uhr
  • 0
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Die Abhandlung der deutschen Übersetzung habe ich nur quer gelesen, ist mir ehrlich gesagt zu anstrengend. Soll ich denn nun Mitleid haben, mit all den Smartphone-Tippsüchtigen? Heul Doch, kann ich da nur sagen. 422 Freunde? Wer hat die schon. Ich nicht! Bekannte, maximal. 'Guten Tag und guten Weg', lautet die Formel, wenn überhaupt. Ich finde es ätzend, wenn Leute, egal wie alt, tippend durch die Gegend laufen oder in Bus und Bahn sitzen. Ein kurzer Anruf, gut, ist ok. Aber liebe Zeit, was haben wir denn früher gemacht??? Wir haben uns verabredet und waren pünktlich an Ort und Stelle. So was soll immer noch funktionieren.
Diese Verabredungen, wenn es sich darum handelt per elektronischer Hilfe machen unzuverlässig. Man braucht nicht pünktlich zu sein, man ruft an, man kommt was später.
Und ganz offensichtlich vor allem Mädchen/Freundinnen hocken nebeneiander und tippseln vor sich hin. Warum sprechen sie nicht miteineander?
Das wäre doch ganz sicher eine Option!
  • 13.05.2014, 21:37 Uhr
  • 1
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Ach ja, noch eins!
Wenn einer dieser Software -Künstler, mit was Neuem winkt, schmeißen sie ihr teueres und voll funktionsfähiges Suchtmittel weg, und kaufen sich ein "Neues"!
Folglich sind die einzigen Gewinner in diesem Wahnsinn die Investoren und Software-Entwickler!

Frage: Hätte er seine Scheiß-U-Boote nicht einfach daheim lassen können?
  • 13.05.2014, 21:08 Uhr
  • 1
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Ich weiß ja nicht, ob ihr wisst, wie die ganze Scheiße entstanden ist.
Der Oberbefehlshaber einen kriegerischen Nation wollte gerne wissen, wo sich seine Atom-U-Boote befinden.! Ganz harmlos haben Wissenschaftler "ISDN" erfunden. Das ist lange, lange her. Durch Navigations- und Kommunikations-Satelliten ergab sich ein weltumspannendes Netz!
Da kamen die Abzocker auf die Bildfläche, die Investoren! Sie kauften sich Software-Spezialisten und Psychologen und fanden ein System, mit dem sie aus normalen Menschen Technik-Freaks machen konnten, So wurden aus Menschen Marionetten! Man zieht an einem "Software-Schnürl" und die Marionetten senken das Haupt, und starren auf eine Fläche, und mit olympiareifer Geschwindigkeit huschen die Finger über eine imaginäre Tastatur!

Sie laufen in fahrende Autos! Kippen an Bordsteinen um! Fallen wie "Hans guck in die Luft" über Stühle!
Beim Autofahren verursachen sie Unfälle!
In S-und U-Bahnen fallen sie den wenigen noch normalen Menschen auf die Nerven!
  • 13.05.2014, 21:01 Uhr
  • 1
Danke, manchmal habe ich das Bedürfnis meine Gedanken zu verbreiten!
  • 16.05.2014, 09:20 Uhr
  • 0
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Das schlimmste sind die Mütter die ständig dieses Ding in der Hand haben. Ich kriege das täglich in der Kita mit in der ich arbeite. Die Mütter schieben die Kinder schnell in die Gruppe ab und wenn sie die Kinder abholen ist es ebenso.Kein richtiger Abschied, keine freudige Begrüßung, nur das blöde Smartphone ist wichtig. Beim einkaufen ist es ähnlich, die Mütter telefonieren und füllen den Einkaufswagen, um die Kinder müssen sie sich ja nicht weiter kümmern denn die spielen fangen in den Gängen und nerven die anderen Kunden.
  • 13.05.2014, 20:56 Uhr
  • 1
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Einerseits sind die Smartphones ein Segen - Notizbuch, Telefonregister und Navi. Andererseits sieht man sehr viele Leute, die sich nur noch auf das Smartphone sehend durch die Gegend bewegen. Gibt es denn nichts Interessanteres mehr? Auch ich navigiere im Internet, und anschließend mache ich die "Kiste" wieder aus.
Ja, der Film hat Recht. Es ist so schön, in ein Paar natürliche Augen zu sehen und ein echtes Lächeln zu übermitteln. In der Bahn, wenn ich jemandem gegenübersitze. Echtes Leben findet draußen statt, nicht in der virtuellen Welt. Die Anzahl meiner Kontakte macht mich nicht reich, aber die Anzahl der echten Umarmungen.
Denkt mal alle nach. Das Smartphone ist ein Gerät mit Ausknopf. Benutzt ihn und umarmt Eure Freunde. Sie werden es Euch danken!
Ein Lächeln sendet
Claudia
  • 13.05.2014, 20:54 Uhr
  • 4
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Ich finde das dauernde starren auf´s Handy oder Smartphone ziemlich nervig, unhöflich und respektlos. Wenn ich mich manchmal so umschaue - im Restaurant z.B. - da setzen sich zwei Leute hin, holen ihr "Gerät" aus der Tasche undtippen drauf los...ist doch irgendwie ätzend oder?
  • 13.05.2014, 20:43 Uhr
  • 1
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Heute Morgen sind mir beinahe ein paar Schüler ins Auto gelaufen weil sie auf dem Schulweg ununerbrochen auf ihre Smartphones starrten und sich weder unterhielten noch auf das achteten was um sie herum passierte. Ich finde das einfach nur traurig.
  • 13.05.2014, 20:26 Uhr
  • 0
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Oh mein Gott .....
wie haben wir eigentlich ohne Handy
überlebt bis heute ...
  • 13.05.2014, 20:26 Uhr
  • 0
Ja Detlef, so war es .....
  • 13.05.2014, 22:09 Uhr
  • 0
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