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Zimmerpflanzen: Der grüne Daumen für den weißen Winter

Zimmerpflanzen: Der grüne Daumen für den weißen Winter

Gerd Spiegel
06.02.2013, 07:58 Uhr
Beitrag von Gerd Spiegel

Meine Tochter lebte vor einigen Jahren wegen eines Praktikums in der Nähe von Barcelona. Die Erinnerung an freundliche Menschen und zahlreiche wunderbare Erlebnisse begeistert sie noch heute. Kommen wir aber auf den Winter im Süden zu sprechen, ist es vorbei mit der Schwärmerei für Katalonien. „Nie wieder im Winter nach Spanien“, sagt sie dann. Schaudernd erinnert sie sich, wie sie mit Socken, im Trainingsanzug und einem ausgebreiteten Mantel auf der Bettdecke die Nächte zu überleben versuchte. Dabei fielen die Temperaturen nie unter null Grad - aber zehn Grad draußen sind drinnen eben auch kalt, wenn im Haus keine oder nur eine notdürftige Heizung installiert ist. „Mein spanischen Freund besuchen mich in Deutschland am liebsten im Januar, denn dann ist es in unseren Häusern angenehmer als am Mittelmeer!“

Kräftige Heizungen, dichte Fenster und Türen bei uns sorgen in Innenräumen für ein menschenfreundliches Winterklima. So hat die kalte Jahreszeit zumindest in unserer Generation einen großen Teil ihres Schreckens verloren.

Wenn wir uns wohl fühlen, beginnt für die Pflanzengäste im Haus aber eine stressige Zeit. Die stehende warme Luft bei fehlendem Licht bekommt ihnen ganz und gar nicht. Deshalb sollte man bei der Pflanzenpflege im Winter einige Besonderheiten beachten. Hier die wichtigsten Tipps:

Kühl aufstellen:
Wenn es im Wohnraum für uns mollig warm ist, sollten sich die meistens aus tropischen Ländern stammenden Zierpflanzen doch richtig wohl fühlen - möchte man meinen. Weit gefehlt! In der südlichen Natur gesellt sich zur warmen Luft auch Luftfeuchtigkeit, von Wüsten einmal abgesehen. In neuzeitlichen, luftdichten Wohnräumen geht es ausgesprochen trocken zu. Folge: Blattfall, anfällig für Schädlingen. Flure, Schlaf- und Büroräume mit abgesenkten Temperaturen sind in diesen Monaten geeignetere Standorte. Wollen Sie Ihre Pflanzen nicht umräumen, sorgen Sie bitte für eine Temperaturabsenkung in den Nachtstunden.

Luft befeuchten: Als Notmaßnahme gegen das Antrocknen der Blätter können Sie mit feinem Nebel aus der Sprühflasche sorgen. Täglich auf Pflanzen oder in ihre direkte Nähe gesprüht, hilft schon etwas. Alternativ können Sie ihre Töpfe in eine Schale mit Tongranulat stellen, das Sie ständig nass halten. Die aufsteigende Feuchtigkeit hilft ebenfalls gegen Austrocknen.

Sparsam gießen: Wenn Blätter die ersten Trockenschäden zeigen, etwa schlappes Herunterhängen oder braune Ränder, vermuten die meisten Hobbygärtner Wassermangel und reagieren mit vermehrtem Gießen. Dann stehen die Wurzeln in einem ständig übernässten Substrat, beginnen zu faulen, wodurch die oberen Pflanzenpartien nicht mehr ausreichend versorgt werden. Gießen Sie lieber sparsam und veranlassen Sie dadurch Ihre Pflanzen zu einer Ruhepause. Die obersten zwei Zentimeter dürfen im Topf richtig trocken sein, bevor Sie wieder das Gießkännchen einsetzen.

Entstauben: Penible Hausfrauen (und -Männer) dürfen diesen Tipp überspringen. Alle anderen seinen darauf hingewiesen, dass in der lichtarmen Zeit Staubablagerungen auf Blättern die Pflanzenatmung und -Assimilation stark behindern. Der Staubwedel zählt also in diesen Monaten zu den unerlässlichen Gartenwerkzeugen.

Kalte Füße: Empfindlich reagieren Zimmerpflanzen auf schroffe Temperaturunterschiede - wenn es also oben warm und unten kalt ist. Wenn Wurzelballen auskühlen, folgt fast immer ein stärkerer Blattfall. Um das zu vermeiden, legen Sie zwischen kalter Fensterbank oder kaltem Flurboden und Topf ein Platte aus Styropor. Ein Standort auf geheiztem Fußboden ist auch nicht ideal; auch hier sollten Sie den Topfboden nach unten isolieren.

Schädlinge bekämpfen: Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen breiten sich in den Wintermonaten häufig Schädlinge auf den Pflanzen aus. Ihre häufige Kontrolle auf Weiße Fliegen, Schildläusen und Spinnmilben gehört deshalb zu den aktuellen Pflege-Routinen. Entdecken Sie klebrige Stellen oder weißliche Blattverfärbungen sollten Sie gezielt nach unerwünschten Mitessern suchen und sie bekämpfen.

Foto: Große Schalen eignen sich besser als einzelne Blumentöpfe zur Überwinterung von Zimmerpflanzen

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Blumenbüro

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