Die wichtigsten Fragen zum Bienensterben (Symbolbild)
Die wichtigsten Fragen zum Bienensterben (Symbolbild)Foto-Quelle: Boris Smokrovic / Unsplash

Erster Welt-Bienen-Tag - wie lange würde die Menschheit ohne sie überleben?

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Der 20. Mai wurde 2017 von der UN zum Welt-Bienen-Tag ernannt. Heute wird er zum ersten Mal begangen. Ist durch das Phänomen des Bienensterbens auch die Menschheit in Gefahr?

Bereits am vergangenen Freitag bewarb Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin ihre gemeinsame Initiative mit dem slowenischen Landwirtschaftsminister Dejan Židan "Blüht hier was? Stadt und Land gemeinsam für Bienen!" aus Anlass des heutigen Welt-Bienen-Tages. Wir stellen uns zum Aktionstag die drei wichtigsten Fragen zum Bienensterben.

1. Hat Albert Einstein das Ende der Menschheit ohne Bienen vorhergesagt?

"Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr."

Dieses Zitat wird Einstein zwar zugeschrieben, er selbst hat den Satz aber niemals gesagt. Er tauchte 1994 in einer Broschüre als angebliches Zitat auf, als französische Imker gegen hohe Kosten von Zucker als Bienenfutter und eine mögliche Senkung des Importzolls auf Honig protestierten.

2. Kann die Menschheit ohne Bienen überleben?

Ein Blick in die Geschichte der Menscheit zeigt, dass viele Zivilisationen auch ohne Bienen überlebten, wie in etwa die Bevölkerung von Nordamerika vor dem Jahr 1620, als Engländer die Bienen auch dort heimisch machten. Bei den landwirtschaftlichen Pflanzen, die durch Insekten bestäubt werden, machen Bienen nur etwa 20 Prozent aus. Den Rest übernehmen andere Tiere.

Selbst wenn alle Bestäuber verschwinden würden, würde das nur einen Rückgang der globalen landwirtschaftlichen Produktion um 3-8 Prozent auslösen.

Das hätte ernstzunehmende Folgen, würde aber nicht die Existenz der Menschheit gefährden.

3. Was ist das Bienensterben?

Mit dem Phänomen Bienensterben wird der Rückgang der Bienenvölker in Deutschland bezeichnet. In den Jahren von 1961 bis 2014 sank der Bestand von Bienenstöcken von 2 Millionen auf 0,7 Millionen. Als Ursache werden verschiedene Faktoren diskutiert, von der Varroamilbe bis zur verwendeten Chemie in der Landwirtschaft. Weltweit bietet sich allerdings ein sehr vielschichtiges Bild.

Während die Bienenbestände in Europa und Nordamerika in vielen Länder zurückgingen, nahmen sie in anderen Regionen zwischen 1961 und 2007 deutlich zu:

- Asien plus 426 Prozent
- Afrika plus 130 Prozent
- Südamerika plus 86 Prozent
- Ozeanien plus 39 Prozent

Das Bienensterben ist also ein Phänomen, dass wir ernst nehmen sollten. Sorgen um den Fortbestand der Menschheit sind aber nicht angebracht.


(Quellen: ScienceDirect / FAOSTAT / Wikipedia)

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