Dass Helmut S. seit dieser Woche in einem der größten Mordfälle Sachsens vor dem Richter sitzt, ist Enrico Petzold zu verdanken. Der Kriminalhauptkommissar in der Polizeidirektion Zwickau ermittelte 15 Jahre lang, fuhr Tausende Male zum Tatort, ließ 3000 Speichelproben einholen und setze unentwegt auf die sich verfeinernden Methoden der Kriminaltechnik. Er gab nicht auf, schloss die Akte nicht.
Ein DNA-Treffer führte den Ermittler letztendlich zu Helmut S.
Neu ausgewertete Spuren vom Moped der Getöteten und ihrem Slip deckten sich mit Erbmaterial eines Sexualverbrechers aus der Datenbank.
Nun entscheiden die Richter am Landgericht Zwickau, ob die neuen Beweise für eine Verurteilung wegen Mordes reichen.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im April 1987 die damals 18-jährige Heike Wunderlich im Wald bei Plauen sexuell missbraucht und ermordet zu haben. Er soll die junge Frau mit ihrem Slip erwürgt haben.
Der Mann schweigt bisher, sagt nur, Heike Wunderlich nicht zu kennen.
Wie der MDR berichtet, hat Enrico Petzold für seine Arbeit am Mordfall Wunderlich den Paul-Koetting-Preis vom Landesverband des Bundes Deutscher Kriminalbeamter erhalten. Petzold sagte dem Sender: "Hartnäckigkeit und Sturheit waren hier der Schlüssel zur Lösung dieses Falls. Aber auch die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen der Kriminaltechnik im Landeskriminalamt".
Für mich am wichtigsten war der Moment, wo ich der Familie von Heike Wunderlich die Nachricht überbringen konnte, dass wir jemanden gefunden haben, der höchstwahrscheinlich der Mörder ihrer Tochter ist.
1 Kommentar