Rente gilt als normales Einkommen und unterliegt der Steuerpflicht. So kann es passieren, dass man aufgrund einer Rentenerhöhung über die Grenze des steuerfreien Existenzminimums rutscht - und plötzlich Steuern zahlen muss, von denen man bislang verschont geblieben war. Mit der avisierten Rentenerhöhung werden so 310 Millionen zusätzliche Steuergelder von 3,9 (vorher 3,5) Millionen steuerpflichtigen Rentnern ab 2016 in die Staatskasse fließen. Gerade für die "neuen" Steuerzahler unter den Rentnern wird das positive Erlebnis einer Rentenerhöhung erheblich getrübt.
Das Steuersystem wirkt am falschen Ende
Es sollten doch genau die unteren Einkommens- bzw. Rentenklassen möglichst vollumfänglich von Erhöhungen profitieren. Das könnte man sicherstellen durch einfach Anpassungen wie die Grenze des Existenzminimums für Rentner anzuheben oder den Steuerfreibetrag auszuweiten. Die Starrheit des Systems oder der Bedarf nach 310 Millionen zusätzlichen Steuereinnahmen scheinen solchen Lösungen im Weg zu stehen.
Sicherung des Rentensystems in kleinen Schritten
Eine andere Perspektive auf das Thema ist, dass es sich um eine langfristige Umfinanzierung des Rentensystems handelt. Von langer Hand geplante und dauerhafte Veränderungen - unter anderem in der Besteuerung der Renten - tragen dazu bei, dass wir das deutsche Rentensystem überhaupt aufrechterhalten können. Die Anpassungen sind dabei so dosiert, dass sie für den Einzelnen verschmerzbar sind und das System für die Gemeinschaft erhalten - also eigentlich sozial.
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