Mit dem Vorweihnachstsspot „Heimkommen“ gelang EDEKA im Vorjahr ein Hit. Ein Opa täuscht darin sein Ableben vor, um die ferne Familie doch noch anzulocken. So richtig daneben ging nun aber der Clip für dieses Jahr. Er enthält, so beklagen Extremismusexperten, eindeutige Nazi-Codes.
Die Extremismusforscherin Sabine Bamberger-Stemmann
prangert im „Manager Magazin“ an, dass in dem Spot zwei Autokennzeichen zu sehen seien, „die gängige Codes der rechtsextremen Szene zeigen“.
So kommt das Kennzeichen "MU SS 420" vor. Die Buchstaben SS dürfen in Deutschland nicht in Kennzeichen geführt werden, zu sehr erinnern sie an die skrupellos mordenden "Schutz-Staffeln" der NSDAP.
„Da das verboten ist, ist es nicht vertretbar, das in einem Werbespot zu nutzen, auch wenn es sich um ein fiktives Kennzeichen handelt“, erklärt Extremismusexpertin Sabine Bamberger-Stemmann
„Die 420 ist eine aus dem angelsächsischen Raum stammende, in rechten Kreisen auch hierzulande gängige Abkürzung für Hitlers Geburtstag am 20. April“, so die Expertin weiter.
Auch ein weiteres Nummernschild mit der Folge "SO LL 3849" ist mindestens suspekt. „Die Zahl 84 steht für "Heil Deutschland. Sie ist umrahmt von den Zahlen 3 und 9. Die 39 steht für "Christliche Identität" oder "Christian Identity"“, erklärt die Expertin im „Manager Magazin" weiter. Dies bedeute in rechten Kreisen im Umkehrschluss „Antisemitismus“.
Die Verwendung in einem nicht diesen Kreisen angehörigen Spot ist erschreckend.
Extremismusexpertin Sabine Bamberger-Stemmann glaubt nicht an einen Faux pas. „Sowieso vermittelt der Spot besonders am Anfang eine heile Welt und transportiert Werte, die auch für die Neue Rechte stehen.“ Die Agentur Jung van Matt, die den Spot produzierte, äußerte sich noch nicht.
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