Micky Maus, Pippi Langstrumpf, Rumpelstilzchen, alles Fantasiefiguren, die Menschen fasziniert hatten und noch haben. Aber, zugegeben, meine Lieblingsfigur, die Menschen sich ausgedacht haben und mit der ich mich gerne beschäftige ist Gott! Nicht, weil mich die Figur an sich fasziniert, vielmehr ist es der Umgang eines Teiles der Menschheit mit solch einem absurden Wesen, welcher mir immer wieder mal geìstige Orgasmen bereitet!
Ich versetze mich in Gedanken in die Zeit, ehe dieser Schöpfergott die Welt erschaffen haben soll. Er selbst existiert ja schon, ohne Anfang, ohne Ende, ohne dass er von irgendwas oder irgendjemandem erschaffen worden war. Er ist frei von Materie, denn Materie hat er ja erst erdenken und dann herstellen müssen, ebenso wie die Zeit und den Raum.
Alles wurde von Gott erschaffen! Wirklich alles, also auch er selbst? Äh, nein, geht ja wohl nicht, oder? Also wenn er doch Gott ist!
Warum hat Gott dann, wenn er alles erschaffen hat, nicht noch weitere Götter erschaffen, wenn Götter doch so toll sind? Die Menschen sind ja nicht so gut gelungen, auch Version 2.0, also die nach der Sintflut nicht!
Was war vor Gott? Nichts, es gab ja kein vorher, denn Gott ist ja alles. Also ist Gott so alt wie die Welt, oder ist er älter? Älter geht ja nicht, da er ja erst die Zeit erschaffen musste, trotzdem kann ja nichts unendlich gewesen sein, ebenso wie Gott, sonst wäre er ja nicht der Schöpfer, könnte er ja dann nicht sein! Schwierig zu verstehen? Ja, aber mit etwas Mühe geht es, wenngleich es schwer sein dürfte, nach solchen Überlegungen noch an so ein Exemplar wie den Bibelgott zu glauben!
Möglicherweise gibt es ja andere Dimensionen, in denen Gott existiert hatte, ehe er Zeit, Raum und Materie für unsere Welt erschaffen hatte. Aber wäre er dann Gott, wenn er diese Dimension nicht selbst erschaffen hätte, sondern irgendwie dort reingestolpert oder reingeboren oder wie auch immer reingeraten wäre? Nein, Gott kann er nur sein, wenn er über ALLEM steht. Aber ist so etwas überhaupt möglich? Ist es möglich, dass der Ursprung von allem bereits perfekt und komplett vorhanden war, während die Welt sich erst in unfassbar langen Zeiträumen entwickeln musste? Mit dem Gehirn, welches mir gegeben wurde, kann ich nur die passende Antwort geben: Nein, das ist nicht möglich! Wenn ich irre und ich doch ein Geschöpf dieses Gottes bin, warum hat er mich dann zu klug gemacht, die von ihm eingebauten Fehler zu übersehen? Sehr verdächtig die Geschichte. Dann bleib ich doch lieber dabei, die Absurdität dieser Gotteslegende zu formulieren!
Noch mal der Versuch, irgend eine Logik in unsere Welt als Werk eines großen Schöpfers zu bringen! Angeblich hat dieser Schöpfergott ja auch Verhaltensregeln mitgeliefert und angeblich überwacht er sogar die Einhaltung derer. Er zählt unsere positiven und negativen Punkte und am Ende erhalten wir unseren Ranglistenplatz. Zählen wir zu den Guten, heißt das Himmel, ewige Jagdgründe oder Walhalla, je nachdem, ob man in der Wikingerzeit, bei den Indianerstämmen oder in der Neuzeit lebt, die vor ein paar tausend Jahren irgendwo im Orient eingeläutet worden war.
Dieser Gott ist also an unserem Leben interessiert, könnte Einfluss nehmen, uns alle glücklich werden lassen, für immer gesund, aber er beobachtet nur, hält sich allerdings versteckt und überlässt uns dem Schicksal, manchmal einem grausamen Schicksal, manchmal einem wunderschönen. Nach humanistischen Gesichtspunkten ist dieser Gott also eine fiese Nummer, jemand, den man abgrundtief hassen muss. Aber er verlangt ja, dass man ihn liebt und ihm dient, sonst wird seine Rache noch fürchterlicher als alles, was im Erdenleben Furcht bereiten könnte!
Ist dieser Gott denkbar, oder muss er einfach nur eine (schlechte) menschliche Erfindung sein? Nein, mit etwas Nachdenken wird ein Gott zum Witz, zum untauglichen Versuch, die Welt zu erklären und die Menschen zu reglementieren! Gute Ansätze sind rar in den heiligen Büchern, der Unsinn überwiegt!
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