Aggressives Betteln kommt immer mehr in Mode. In vielen Städten täuschen Bettler Behinderungen vor, schleppen Kinder und Tiere mit auf die Straße, um größtmögliches Mitleid zu erregen. Die Kinder und Tiere werden dabei häufig medikamentös ruhig gestellt. Das Vorgehen nimmt zum Teil Mafia-Ausmaße an.
Jetzt zieht eine erste Stadt Konsequenzen und sagt aggressivem Betteln den Kampf an. Die Stadt Essen verschärfte laut "Bild" die "Ordnungsrechtliche Verordnung". Die neuen Regelungen sollen bereits nächste Woche in Kraft treten.
Aggressives Betteln, Vortäuschen von körperlichen Gebrechen und sogar künstlerische Darbietungen sind dann ebenso untersagt wie das Schnorren mit Tieren oder Kindern im Arm.
Kritik von Obdachlosen-Organisation
Um die neue Verordnung auch durchsetzen zu können, wird die Zahl der Ordnungskräfte bis 2020 verdreifacht.
Die Bürgerinitiative "Essen packt an", die sich um Obdachlose kümmert, schlägt jedoch Alarm. So sagte Sprecher Markus Pajonk gegenüber "Bild":
Ich sehe da Probleme. Diese Politik ist nicht sozial und nicht christlich. Man verdrängt Armut aus den Städten. Es gibt die Bettelmafia und dagegen muss man etwas tun. Aber hier werden andere in Sippenhaft genommen, die friedlich betteln und vielleicht ihren Hund dabei haben.
Das Ordnungsamt hält dagegen, dass man nur versuche dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Bürger gerecht zu werden.
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