In Fulda ist der Karnevalsverein Südend von der Fastnacht nicht wegzudenken. Doch jetzt hat der Verein ein Problem. Wie andere ein Prinzenpaar haben, haben die Südender einen Neger. Deshalb brauchen sie jetzt Polizeischutz.
Der Karnevalsverein Südend Fulda wurde ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1938 e. V. gegründet und pflegt seitdem den Brauch der Fuldaer Fastnacht, derzeit mit mehr als 80 aktiven Mitgliedern. Ziel des Vereins war es von Anfang an, einen Hauch Exotik zu zeigen. Das bedeutete in den Zeiten der Grümndung eben Kolonialismus. Und so marschiert die Kapelle bis heute in Uniformen, die an die Kolonial-Truppen angelehnt sind.
Ab Laufzeit 1:55 kommt der Südender "Neger" ins Bild:
Und jetzt kommt da Problem: Inmitten dieser schneidigen Kolonialisten, marschiert auch ein tumber Neger mit, also ein Deutscher mit schwarz angemaltem Gesicht, und Knochen in der schwarzen Locken-Perücke. Der Neger ist anscheinend ein Menschenfresser.
Das wird jetzt für die Südender zu einem Problem. Vor einigen Tagen wurde der Vorwurf des Rassismus laut und die Ordnungskräfte befürchten Übergriffe. Mitglieder der Hochschule in Fulda warfen den kolonialen Narren vor:
Auch wenn Ihnen das nicht bewusst sein sollte, verbreiten Sie mit ihm rassistische Stereotype und schreiben koloniale Bildwelten fort.
Darauf reagierte der Südend-Vorsitzende Andreas Beck empört:
Die Vorwürfe sind eine Frechheit. Auf Facebook werden wir sogar als kleine Massenmörder beschimpft!
Noch einen Schritt weiter geht ein Bündnis von verschiedenen Bürgerrechtsorganisationen, die grundsätzlich gegen Verkleidung als Randgruppen Stellung nimmt. Wenn es nach dem Bündnis geht, sollte am Karneval auch auf Verkleidungen als Indianer, Scheich oder sogar von Verkleidungen von Männern als Frauen verzichtet werden.
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