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Leberschaden droht: Drei Nikoläuse fallen bei Schoko-Test krachend durch, zehn sind unbedenklich

News Team
25.11.2016, 10:11 Uhr
Beitrag von News Team

Immer häufiger werden Mineralölbelastungen in Lebensmitteln festgestellt. Aromatische Mineralöle (MOAH) stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu wirken. Gesättigte Mineralöle (MOSH) können möglicherweise die Leber schädigen.

Deshalb hat die Arbeiterkammer Oberösterreich jetzt Schoko-Nikoläuse auf Verunreinigungen untersucht.

Das Ergebnis: In keinem der 17 getesteten Nikoläuse wurden MOAHs gefunden, in dreien aber erhebliche Konzentrationen von MOSH. Der Nikolaus des Herstellers Hauswirth etwa enthält 19,1 mg/kg MOSH. Auch in 4 weiteren Produkten konnten Rückstände nachgewiesen werden.


Preis ist keine Garantie

Erfreulich ist, dass in zehn der Nikoläuse weder MOAH noch MOSH festgestellt wurden, teilt die Arbeiterkammer mit. Der Preis sei aber keine Garantie dafür, dass ein Schoko-Nikolaus frei von Mineralöl-Verunreinigungen ist.

Besser Bio


Der AK-Test hat jedoch gezeigt, dass man mit Bio-Nikoläusen auf der sicheren Seite ist: In keinem der zertifizierten Nikoläuse wurden Spuren von Mineralölen festgestellt.

Getestet wurde nach einer Methode, die auf dem International Standard ISO 17780 basiert.

Natürlich oder gefährlich?

Aromatische Mineralöle (MOAH) sollten auf Lebensmittel nicht übergehen bzw. in diesen nicht nachweisbar sein. Eine besondere Herausforderung sind die gesättigten Mineralöle (MOSH), bei denen zwischen natürlichen Kohlenwasserstoffen (wie z.B. Wachsen in der Kakaobutter) und Mineralölverunreinigungen durch Verpackung, Verschmutzungen bei der Herstellung bzw. Umweltverschmutzung unterschieden werden muss. Da gesättigte Mineralöle (MOSH) eben auch natürlich vorkommen, sind sie schwer von Verunreinigungen zu unterscheiden.

MOSH reichern sich in Körperorganen wie etwa der Leber an und können diese schädigen. Man kann davon ausgehen, dass Werte über 10 mg/kg MOSH in Schokolade auf eine Verunreinigung hindeuten und bei Werten ab 20 mg/kg eine Kontamination vorliegt.

Wie kommen Mineralöle in den Schoko-Nikolaus?

Nicht unwahrscheinlich ist, dass Mineralöle in Schokolade etwa von den so genannten „Batchingölen“ stammen, mit denen die Jutesäcke behandelt werden, die für den Transport der Kakaobohnen verwendet werden. In der Produktion verwendete Maschinenöle oder über Abgase aus Verkehr und Industrie sind ebenfalls mögliche Quellen.

EU-weite Grenzwerte sind notwendig

Aktuell gibt es für MOSH und MOAH in Lebensmitteln in der noch EU keine gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgehalte. Deshalb werden derzeit europaweit intensiv Daten gesammelt, um das Risiko für eine Gesundheitsschädigung durch Mineralöle bewerten zu können. Zum Schutz von Konsumenten/-innen fordert die AK Oberösterreich eine rasche Einführung von Grenzwerten für MOAH und MOSH in Lebensmitteln.

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