Wendt habe seit Jahren schonungslos auf die Sicherheitsprobleme in Deutschland hingewiesen, schreibt „Tichyseinblick“. Zuletzt in aller Eindringlichkeit vor der Konrad Adenauer Stiftung, wie EPOCH TIMES berichtete.
Da nehmen die richtigen Medien den Superpolizist unter ihre Fittiche. Angeblich spricht dieser Rainer Wendt mit schonungsloser Offenheit nur relevante Sicherheitsprobleme an. Dass der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft nun unter Beschuss geriet, hat hauptsächlich damit zu tun, meint Tichyseinblick.
Das der Tichy Blog und die reißerische-verleumderische Epoch Times jetzt versuchen eine Geschichte um den unhaltbaren Wendt aufzubauen ist so klar wie Klosbrühe. Aber ich schreibe schon drei Jahre Wendt-Stories und die ergeben, mit anderen, ein sehr viel differenzierteres Bild
Deutschland hat drei Polizeigewerkschaften; Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP).
- Die GdP ist mit 177.000 Mg die größte Polizeigewerkschaft der Welt.
- Die DPolG hat ca. 94.000 Mg
- Der BDK hat etwa 15.000 Mg
Bundesvorsitzender und damit Chef der Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB (DPolG) – Bundespolizeigewerkschaft ist Rainer Wendt. Sein Drängeln vor Kameras und Mikrofone als Chef wird unter Profis schon lange mit Kofschütteln begleitet.
Völlig losgelöst äußert er sich zu Dingen, die das Ding der Polizei nicht sind. Am wenigsten das der Bundespolizei: Im Interview mit der Westdeutschen Zeitung äußert sich der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt z.B. über den Tod des terrorverdächtigen Syrers und die Folgen. Als wenn er seit kurzen auch den Vorsitz aller Bediensteter aller Justizvollzugsanstalten ist.
Rainer Wendt ist als Windmacher und mediengeiler Vorsitzender der DPolG bekannt und hat sich entsprechende Verdienste erworben:
- "Dass Rainer Wendt ein gespanntes Verhältnis zu Menschen hat, die ihre demokratischen Grundrechte wahrnehmen, hat er mehrfach zum Ausdruck gebracht." (Matthias Altenburg)
- "Kein anderer deutscher Arbeitnehmerführer steht so weit rechts wie CDU-Mitglied Wendt." (Bert Losse, Wirtschaftswoche)
- Wendt schlug im Oktober 2015 vor, einen Zaun an der deutschen Grenze zu bauen, um den Flüchtlingsstrom in geordnete Bahnen lenken zu können.
- In der November 2015-Ausgabe des Compact Magazins wird Rainer Wendt mit den Worten zitiert, dass die Diskriminierung von Frauen "fast zu den genetischen Grundbausteinen der Machokultur junger Muslime" gehöre
Seine eigenen Aussagen, die sein Buch munitionieren, kommen nicht von der Strasse, sondern von einem Polizeibeamten:
- "Ich kann jeden verstehen, der sagt, dies ist überhaupt kein Rechtsstaat mehr"
- "Die Staatsführung schert sich nicht um die Einhaltung des Rechts"
- "Die Hälfte der Deutschen hat es satt, als Nazis abgestempelt zu werden"
Auch der GdP-Chef ist von Wendt nicht begeistert
Nicht alle blicken mit so viel Wohlwollen auf Wendt wie Petry. Der stellvertretende Vorsitzende der konkurrierenden Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, nimmt Anstoß. Die grüne Innenexpertin Irene Mihalic auch.
Wendt malt die innere Sicherheit in düstersten Farben. Millionen Arme, eine kaputte Infrastruktur, geschlossene Behörden, alleingelassene Lehrer und "Volksvertreter, denen das Volk nicht geheuer ist" – das ist die Diagnose und erst der Anfang. Denn: "Spätestens wenn Verteilungskämpfe größer werden und die Leistungsfähigkeit des deutschen Steuerzahlers zurückgeht, brechen offene Unruhen und Kämpfe zwischen unterschiedlichsten Gruppierungen aus und werden kaum beherrschbar sein, jedenfalls nicht mit einer kaputtgesparten Polizei." Und dann die vielen Flüchtlinge, nach deren Aufnahme die Deutschen gar nicht gefragt worden seien.
Wendt bedient in seinem Buch den Populismus.
Radek geht das zu weit. "Ich werde mir das Buch nicht kaufen, weil ich von den politischen Ansichten von Herrn Wendt nichts halte", sagte er der Frankfurter Rundschau. "Denn sie bedienen eher den Populismus, statt Hinweise zu liefern, wie man die innere Sicherheit sachlich nach vorne bringen könnte." Man müsse da "sehr besonnen" sein und dürfe "nicht durch die Wahl der Worte dazu beizutragen, dass die Verunsicherung der Menschen noch zunimmt"
[ Quelle ]
Und tatsächlich, in Wendts Buch tauchen auch andere Geschichten auf:
"Benehmen ist out", beklagt der Law-and-Order-Lautsprecher und stellt als Beispiel das Bild einer gesittet daher trottenden Kindergartengruppe dem von lärmenden "Halbwüchsigen" auf Klassenfahrt im ICE gegenüber: Die Kleinen werden von professionell agierenden Erzieherinnen durch das chaotische Berlin geleitet: "Sie wissen was sie tun, und die Kinder spüren es. Sie können ihren Erziehern vertrauen". Irgendwas scheint dann aber schief zu laufen in unserem Bildungssystem, denn aus den lieben Kleinen werden "Halbwüchsige", die auf ihrer Klassenfahrt im Zug plötzlich eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung darstellen: "…tobend, lärmend, unangenehm, chaotisch und eine Belästigung für alle anderen Fahrgäste".
[ Quelle ]
Natürlich spricht Wendt mit solchen Beispielen vielen Bahnkunden aus der Seele, die schon mal entnervt das Abteil wechseln mussten, weil eine Horde Halbwüchsiger sie beim Arbeiten, Telefonieren oder DVD-gucken gestört hat. Aber ist deshalb Deutschland in Gefahr? Braucht es deshalb dieses Buch, das im Boulevard-Stakkato ein so negatives Bild von Deutschland zeichnet, dass man beim Lesen zu Antidepressiva greifen mag?
Auf 290 Seiten wühlt sich Wendt, der sich das Verhältnis zwischen Staat und Bürger offenbar am liebsten so wünscht wie zwischen Dreijährigen und dem Kitapersonal, durch alle Problemzonen der Republik: Ausländer und Integration, Migration und Grenzschutz, Autoritätsverlust der Polizei, Terrorismus und am Ende sogar der Straßenverkehr: Immer fehlt es an Ordnung und Struktur, immer wird am falschen Ende gespart und immer werden die Folgen eines Tages schrecklich sein – Deutschland in Gefahr. Wendts Lösungen aber sind teuer: Eine Milliarde Euro für neue Polizeidienststellen allein in Berlin. Viele gut bezahlte Justizvollzugsbeamte. Und 50.000 neue Planstellen für Polizei und Nachrichtendienste.
Es ist kein Fehler, wenn ein Autor Missstände anspricht. Aber dieser Autor ist Polizeibeamter und Gewerkschaftsboss. Alles, was ihm als Lösungen einfällt, ist der Ruf nach dem starken Staat. Das ist die große Schwäche dieses Buches: Es wird den Problemen nicht gerecht, denn die sind komplexer. Auch die AfD fordert viel und verrät selten, wie das bezahlt werden soll.
[ Quelle ]
Bericht Epoch Times
http://www.epochtimes.de/politik/deu...069678.html
Hier finden sie eine Rezession des Wendt-Buches der ZEIT
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