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918 Milliarden Euro für Sozialausgaben

918 Milliarden Euro für Sozialausgaben

Helmut Achatz
03.08.2017, 16:15 Uhr
Beitrag von Helmut Achatz
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Rund 30 Prozent dessen, was die Deutschen jährlich erwirtschaften, wurde im vergangenen Jahr für Soziales ausgegeben. Das sind mittlerweile 918 Milliarden Euro – 30 Milliarden Euro oder 3,4 Prozent mehr als im Jahr davor.

Die Sozialausgaben steigen und steigen und steigen … von einem Rekordhoch zum nächsten. Wie im Sozialbericht 2017 der Bundesregierung steht, haben die Sozialausgaben die 900-Milliarden-Euro-Grenze überschritten. 2015 waren es noch 888 Milliarden Euro, 2016 schon 30 Milliarden Euro mehr. Wie sich diese 918 Milliarden Euro Sozialausgaben verteilen, ist auf 297 Seiten detailliert beschrieben. Größter Posten ist natürlich die Rente. Auch über Aspekte der Familienpolitik, der Gesellschafts- und Sozialpolitik oder Integration und Migration wird berichtet. Wichtige Themen sind auch Gesundheit, Prävention, Rehabilitation so wie die Pflege.

Sozialausgaben wachsen überproportional

Was bedenklich stimmt, sei, so das „Handelsblatt“ der Umstand, „dass die Sozialausgaben seit 2012 kontinuierlich stärker steigen als das Bruttoinlandsprodukt“. Das heißt, es werde mehr verteilt, als erwirtschaftet wurde. Von Einklang könne da keine Rede sein. Nach Prognosen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales dürften die Sozialausgaben 2017 um 4,8 Prozent auf 962 Milliarden Euro steigen, das Bruttoinlandsprodukt um drei Prozent auf 3.227,6 Milliarden Euro. Damit wird die Sozialleistungsquote, sprich das Verhältnis von Sozialausgaben zum Bruttoinlandsprodukt 2017 um 0,5 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent steigen. Der Grund dafür ist, dass die Sozialausgaben deutlich stärker steigen werden als das Bruttoinlandsprodukt. Der Anstieg der Sozialleistungen beruhe im Wesentlichen auf einem Leistungszuwachs in der Sozialversicherung – insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung (mit rund elf Milliarden Euro
um rund vier Prozent), Krankenversicherung (mit rund zwölf Milliarden Euro um fünf Prozent) und Pflegeversicherung (mit rund acht Milliarden Euro um 26 Prozent).

94 Milliarden für Renten

Der Löwenanteil von 293,4 Milliarden Euro entfällt dabei auf die Renten – er ist der höchste Einzelposten im Sozialbudget. Zu annähernd drei Viertel bestehen die Leistungen aus Beitragseinnahmen, zu einem Viertel aus Zuschüssen des Bundes und Erstattungen aus öffentlichen Mitteln. Die Krankenversicherung schlägt mit 223 Milliarden Euro zu Buche – und die Beamtenpensionen mit 55,2 Milliarden Euro. Was erstaunlich und fast schon beunruhigend ist: Die Ausgaben für die Pflegeversicherung lagen mit 29,7 Milliarden Euro über denen der Arbeitslosenversicherung mit 27,4 Milliarden Euro. Einen Teil dieser Ausgaben trägt der Staat, einen Teil die Unternehmen und einen Teil die Privat-Haushalte – ihr Beitrag zur Finanzierung des Sozialbudgets stieg 2015 auf annähernd 289 Milliarden Euro (2014: 278 Milliarden).

Mehr unter vorunruhestand.de

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15 Kommentare

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Wieviel Sozialausgabe für Asylanten ?
  • gerade eben
  • 0
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was wolltest Du uns jetzt eigentlich "so ganz kurz und bündig" damit mitteilen?
  • 04.08.2017, 19:23 Uhr
  • 0
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Der Sozialschutz in Deutschland ist auch im europäischen Vergleich angemessen: Deutschland lag 2014 (letzte verfügbare Daten) auf dem neunten Platz der EU-28 Länder mit einer Sozialleistungsquote leicht über dem EU-Durchschnitt. Deutlich höhere Sozialleistungsquoten wiesen z. B. Frankreich oder Dänemark auf.
  • 04.08.2017, 18:18 Uhr
  • 0
was interessieren mich Plätze der EU-28Länder???? Hier geht es um Deutschland und deutsche Bürger - die vielleicht 45 Jahr hier malocht haben - hier geht es um ältere und alte Menschen, die in Papierkörben nach leeren Flaschen wühlen müssen....., weil sie von ihrer mikrigen Rente nicht mehr leben können.....
  • 04.08.2017, 19:00 Uhr
  • 2
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Zwei Dinge sind nur zu ändern und es gäbe keine Probleme der Rentenzahlung. Alle Produkte die in Deutschland produziert werden, müssen auch in Deutschland versteuert werden. Gewinne dürfen nicht unversteuert ins Ausland verschoben werden. Nicht die Konzernbilanzen sind wichtig, sondern die Bilanzen der einzelnen Betriebe. Die Kostenverschieberei muß unterbunden werden. Aber es wird noch schlimmer kommen, wenn alle Betrieb auf Roboting umstellen und alle Mitarbeiter die durch Roboter ersetzt werden "frei gestellt werden!" Wer zahlt dann denen ihre Rente??? Wenn sich nichts an den Steuern und Renten ändert, wird es einen Zusammenbruch geben und ein böses erwachen.
  • 04.08.2017, 14:44 Uhr
  • 1
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Was mich einmal Interessieren würde ist wie viel Prozent davon sind Gewinne von Kapitalanleger, die sich am Sozialsystem bereichern?
  • 04.08.2017, 13:50 Uhr
  • 3
ja, das würd mich auch interessieren.., aber das werden wir nieeeeeeeeeeeeee erfahren.., schönes WE lieber Jürgen Lengsfeld
  • 04.08.2017, 18:51 Uhr
  • 1
Danke dir auch.
  • 04.08.2017, 18:55 Uhr
  • 1
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Man muss nicht studiert haben, um zu sehen, dass wenn keine Löhne mehr gerecht bezahlt werden, nur Billigjobs und was sonst alles erfunden wird um den armen Unternehmen zu helfen. Deutschland ist Geberland Nr. 1 für Sozialmissbrauch ist, irgendwann ist jede Kasse leer. Es ist nicht immer nur der teure deutsche Facharbeiter.
  • 04.08.2017, 10:58 Uhr
  • 4
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Würden die Großkonzerne angemessene Steuern zahlen wären diese Sozialabgaben Peanuts . . .
  • 03.08.2017, 21:43 Uhr
  • 5
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Ein Rentensystem in das jeder einzahlt, würde sicher dazu beitragen, dass die Ausgaben nicht ständig die Einnahmen übersteigen. 55 Milliarden an Beamtenpensionen sind auch enorm. angesichts der zu erwartenden Altersarmut, darf ja wohl niemand ernsthaft über Einsparungen der Sozialausgaben nachdenken. Nachdenken sollte man jedoch ernsthaft über die immer weiter auseinandergehende Schere aufgrund der mehr als ungerechten Verteilung des Reichtstums in diesem Land. Das wird sich allerdings unter einer CDU-CSU- FDP Regierung sicher nicht ändern.
  • 03.08.2017, 17:26 Uhr
  • 6
Da muss ich zustimmen und es wäre gerecht, wenn jeder
in das Rentensystem einzahlen würde, denn so würden
die Sozialausgaben zu schultern sein. Ich weiß nicht,
warum man dies nicht auf die Reihe bringt.
  • 03.08.2017, 18:47 Uhr
  • 4
Ein Beamtenpensionär wird ganz bestimmt nicht in die Armut rutschen ,auch wenn die ein paar Groschen Steuern für ihre üppige Pension zahlen müssen. Lina Feldmeyer , man will Seitens der Regierung gar nicht auf die Reihe bekommen.
  • 03.08.2017, 20:27 Uhr
  • 5
Leider !
  • 04.08.2017, 08:50 Uhr
  • 1
Ca. 40 Prozent im Westen und Ca. 60 Prozent im Osten, das sind die Zahlen der Polizeibeamte und der Richter die in den nächsten 15 Jahren in den Ruhestand gehen. Also Pensionsempfänger die nie einen Beitrag gezahlt haben aber relativ hohe Pensionen beziehen werden. Da werden aus 55 Milliarden schnell das Doppelte. Von den horrenden Pensionen jedes dahergelaufenen in der Politik ganz zu schweigen.
  • 04.08.2017, 13:55 Uhr
  • 2
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