Sowohl Huxley als auch Haeckel u. Leyell haben interessante Bücher geschrieben, die sich mit der Frage der Ursprünge des Menschen befaßten und sind darin Darwin zuvorgekommen. Denn
dieser ist in >The Origin of Species< einer Beschäftigung mit dieser Frage absichtlichn aus dem Weg gegangen. 1871 ENDLICH kam Darwin mit seinem Buch >Descent of Man<, heraus. Für die Verzögerung hatte Darwin eine Erklärung parat (1871, S. 389):"Während vieler Jahre trug ich Noti-
zen über den Ursprung und die Abstammung des Menschen zusammen. Ich hatte NICHT die Absicht, dazu etwas zu publizieren, vielmehr schien es mir entschieden angebracht, nichts zu veröffentlichen.
Der Hinweis in der 1. Ausgabe meines >Origin of the Species<, daß diese Werk - Licht auf den Ursprung des Menschen und seiner Geschichte werfe - schien mir zu genüge; daraus ergibt sich nämlich, daß der Mensch bei jeder allgemeinen Schlußfolgerung hinsichtlich seiner Erscheinungsform auf dierse Erde gemeinsam mit anderen organischen Formen berachtet werden muß
In>Descent of the Man< betsritt Darwin mit bemerkenswerter Offenheit der menschlichen Art jeden Sonerstatus. "Wir erfahren ALSO, daß der Mensch von einem haarigen, geschwänzten Vierfüßler abstammt, der WAHRSCHEINLICH auf den Bäumen lebte und Bewohner der Alten
Welt war. (...) Die höheren Säugetiere leiten sich WAHRSCHEINLICH von einem alten Beuteltier her, und dieses geht über eine lange Reihe verschiedenartigster Formen auf eine amphibien-
ähnliche Kreatur zurück, die ihrerseits wiederum von einem fischähnlichen Tier herrührt. Im verschwommenen Halbdunkel der Vergangenheit kann man erkennen, daß der frühe Vorfahre
aller Wirbeltiere ein Wassertier gewesen SEIN MUSS, (...) den Larven der heute existierenden
meeresbewohnenden Aszidien ähnlicher als irgendeiner anderen bekannden Form." (Darwin
1871, S. 911).
Es war eine KÜHNE Feststellung, die ALLERDINGS der überzeugensten For des Beweises ER-
MANGELTE - fossiler Überreste von Arten, die den Übergang von den alten Dryopithezinen zum modernen Menschen repräsentiert HÄTTEN.
Fehlende Beweise für mögliche Übergangsformen liefern VIELLEICHT keinen stichhaltigen Gegenbeweis gegen die EvolutionsTHEORIE, aber es kann geltend gemacht werden, daß sol-
che Formen VONNÖTEN sind, UM diese THEORIE zu erhärten. Doch abgesehen von den Nean-
dertaler-Schädeln und ein paar anderen Entdeckungen der modernen Morphologie, über die
NUR WENIG bekannt war, gab es KEINE hominiden Fossilienfunde.
Darwin selbst (1871, S. 521) SUCHTE sich zu verteidigen, indem er auf die UNVOLLSTZÄNDIG-
KEIT des Fossilienfundes bezug nahm; "Was die FEHLENDEN Fossilien betrifft, di8e die Verbindung zwischen dem Menschen und seinen affenähnlichen Vorfahren herstellen SOLLEN
so wird NIEMAND dieser Tatsache ZUVIEL Gewicht beimessen. (...) Man sollte auch nicht vergessen, daß jene Gegenden, in denen Fossilienfunde, die eine Verbindung zwischen dem Menschen und irgendwelchen ausgestorbenen affenähnlichen Kreaturen herstellen, am WAHRSCHEINLICHSTEN zu erwarten sind, geologisch noch UNERFORSCHT sind.
Fortsetzung folgt,
Bildquelle: George Richmond - From Origins, Richard Leakey and Roger Lewin, gemeinfrei
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