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Staat kassiert bei Millionen Rentnern doppelt ab

Staat kassiert bei Millionen Rentnern doppelt ab

Helmut Achatz
13.05.2016, 11:30 Uhr
Beitrag von Helmut Achatz

Das ARD-Magazin „Plusminus“ hat die Besteuerung der Renten unter die Lupe genommen und kommt zu dem Schluss, dass sie doppelt besteuert werden. „In vielen Fällen werden künftige Rentner trotzdem doppelt zur Kasse gebeten“, so das Urteil von „plusminus“. Das ist zwar nicht neu, aber publikumswirksam. Der Fiskus sieht verständlicherweise keinen Anlass, daran etwas zu ändern.

Die schrittweise Umstellung der Rentenbesteuerung trifft Millionen Bürger – und zwar die, die zwischen 2016 und 2040 in Rente gehen. Weil das alles ziemlich kompliziert ist, hat „Plusminus“ die Belastung anhand von zwei typischen Fällen berechnen lassen. Ein Durchschnittsverdiener mit statistischer Lebenserwartung zahlt danach im Laufe seines Rentnerdaseins im schlimmsten Fall rund 9000 Euro zu viel an Steuern. Errechnet haben das der Finanzmathematiker Werner Siepe und der Steuerberater Günter Siepe. Nach einer von ihnen verfassten Studie wird es in den kommenden Jahren bei immer mehr Neurentnern zu solch einer doppelten Besteuerung kommen. Der Grund für diesen Missstand: Die gesetzliche Rente wird bis 2040 schrittweise voll besteuert, die Rentenbeiträge werden aber während der Umstellungsphase nicht im gleichen Maße steuerfrei gestellt. Das sei verfassungswidrig, sagt der Passauer Staatsrechtler Professor Rainer Wernsmann gegenüber „Plusminus“. Bereits versteuertes Einkommen dürfe nicht nochmals bei Vermögensumschichtung der Einkommenssteuer unterworfen werden: „Das wäre so, als ob Sie Geld aufs Sparbuch einzahlen, das aus versteuertem Einkommen stammt, und wenn Sie das Geld abheben, müsste es nochmals versteuert werden.“

Regierung sieht keinen Handlungsbedarf

Er kritisiert, dass die Bundesregierung dennoch keinen Handlungsbedarf sieht: „Es geht ums Geld. Das ist aber nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes kein Rechtfertigungsgrund, um hier eine Doppelbesteuerung zuzulassen.“ Das Bundesfinanzministerium wollte sich zu den Ergebnissen der Studie nicht äußern.

Was „Plusminus“ ausgegraben hat, ist allerdings nicht neu. Schon im Januar 2015 hat „procontra“ festgestellt, dass die künftigen Rentner die Dummen seien. „Die These im Abschlussbericht der Rürup-Kommission, dass eine Zweifachbesteuerung bei Arbeitnehmern mit 45 Pflichtbeitragsjahren nur bei Rentenbeginn in 2039 bis 2042 auftritt, trifft nicht zu“, so das Urteil des Magazins. Tatsächlich beginne die Zweifachbesteuerung spätestens bei Neurentnern in 2019, also immerhin 20 Jahre früher, und höre erst beim Rentenbeginn in 2069 wieder auf. Zu de facto identischen Ergebnissen sei übrigens Franz Ruland gekommen, von 1992 bis 2005 Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) und von 2009 bis 2013 Vorsitzender im Sozialbeirat der Bundesregierung, im Jahr 2004.

Bis zum Bundesverfassungsgericht

Aber selbst „Procontra“ waren nicht die ersten. Schon 2010 hat Jochen Pleines aus Tuttlingen eine Verfassungsbeschwerde eingereicht gegen die Rentenbesteuerung. Das Bundesverfassungsgericht hat die Annahme der Beschwerde allerdings abgelehnt.

Mehr dazu unter Das ARD-Magazin „Plusminus“ hat die Besteuerung der Renten unter die Lupe genommen und kommt zu dem Schluss, dass sie doppelt besteuert werden. „In vielen Fällen werden künftige Rentner trotzdem doppelt zur Kasse gebeten“, so das Urteil von „plusminus“. Das ist zwar nicht neu, aber publikumswirksam. Der Fiskus sieht verständlicherweise keinen Anlass, daran etwas zu ändern.

Die schrittweise Umstellung der Rentenbesteuerung trifft Millionen Bürger – und zwar die, die zwischen 2016 und 2040 in Rente gehen. Weil das alles ziemlich kompliziert ist, hat „Plusminus“ die Belastung anhand von zwei typischen Fällen berechnen lassen. Ein Durchschnittsverdiener mit statistischer Lebenserwartung zahlt danach im Laufe seines Rentnerdaseins im schlimmsten Fall rund 9000 Euro zu viel an Steuern. Errechnet haben das der Finanzmathematiker Werner Siepe und der Steuerberater Günter Siepe. Nach einer von ihnen verfassten Studie wird es in den kommenden Jahren bei immer mehr Neurentnern zu solch einer doppelten Besteuerung kommen. Der Grund für diesen Missstand: Die gesetzliche Rente wird bis 2040 schrittweise voll besteuert, die Rentenbeiträge werden aber während der Umstellungsphase nicht im gleichen Maße steuerfrei gestellt. Das sei verfassungswidrig, sagt der Passauer Staatsrechtler Professor Rainer Wernsmann gegenüber „Plusminus“. Bereits versteuertes Einkommen dürfe nicht nochmals bei Vermögensumschichtung der Einkommenssteuer unterworfen werden: „Das wäre so, als ob Sie Geld aufs Sparbuch einzahlen, das aus versteuertem Einkommen stammt, und wenn Sie das Geld abheben, müsste es nochmals versteuert werden.“

Er kritisiert, dass die Bundesregierung dennoch keinen Handlungsbedarf sieht: „Es geht ums Geld. Das ist aber nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes kein Rechtfertigungsgrund, um hier eine Doppelbesteuerung zuzulassen.“ Das Bundesfinanzministerium wollte sich zu den Ergebnissen der Studie nicht äußern.

Was „Plusminus“ ausgegraben hat, ist allerdings nicht neu. Schon im Januar 2015 hat „procontra“ festgestellt, dass die künftigen Rentner die Dummen seien. „Die These im Abschlussbericht der Rürup-Kommission, dass eine Zweifachbesteuerung bei Arbeitnehmern mit 45 Pflichtbeitragsjahren nur bei Rentenbeginn in 2039 bis 2042 auftritt, trifft nicht zu“, so das Urteil des Magazins. Tatsächlich beginne die Zweifachbesteuerung spätestens bei Neurentnern in 2019, also immerhin 20 Jahre früher, und höre erst beim Rentenbeginn in 2069 wieder auf. Zu de facto identischen Ergebnissen sei übrigens Franz Ruland gekommen, von 1992 bis 2005 Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) und von 2009 bis 2013 Vorsitzender im Sozialbeirat der Bundesregierung, im Jahr 2004.

Aber selbst „Procontra“ waren nicht die ersten. Schon 2010 hat Jochen Pleines aus Tuttlingen eine Verfassungsbeschwerde eingereicht gegen die Rentenbesteuerung. Das Bundesverfassungsgericht hat die Annahme der Beschwerde allerdings abgelehnt.

Mehr dazu unter vorunruhestand.de

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20 Kommentare

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Dem einen geht es um die "Form", dem anderen ums "Prinzip" ... und wenn jeder etwas gesagt hat ... egal was ... ja dann kann das lange Wochenende endlich beginnen ..... und im Übrigen ist Doppelbesteuerung eine "Sauerrei" und ein bekannter Schwachpunkt im System sollte eigentlich korrigiert werden ...
  • 14.05.2016, 09:21 Uhr
  • 0
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Der Beitrag ist zwar sehr interessant, aber es ist schon peinlich wie oberflächlich die Beiträge ins Netz gestellt werden: Dieser Beitrag ist wortwörtlich doppelt geschrieben. Und das kommt nicht zum ersten Mal hier vor, ganz abgesehen von den immer wieder auftretenden Grammatik- und Rechtschreib-Fehlern, da wäre Korrekturlesen angebracht. Vielleicht sollte seniorbook schon allein für sich selbst eine Rechtschreibprüfung in seine Website einbauen.
Frohe Pfingsten Euch allen.
  • 14.05.2016, 09:18 Uhr
  • 1
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dieses Dauergejammer nervt...seht euch einfach mal jemanden an, der heute 25 ist..DIE aben die Akarte gezogen, die dürfen jammern..meine Oma bekommt in nem halben Jahr mehr raus, als sie jemals eingezahlt hat, und das nach lächerlich wenigen Arbeitsjahren, mehr als ich jemals verdient habe, danke Zeitarbeit und Co. aber Hauptsache jammern...
  • 14.05.2016, 07:31 Uhr
  • 0
Dann sei froh das du diese Oma hast, ich kenne genug Frauen die nicht genug Rente zum leben haben (Ww.)
  • 14.05.2016, 13:07 Uhr
  • 4
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"Altersvorsorgeaufwendungen können bis zu einem bestimmten Höchstbetrag als Sonderausgaben geltend gemacht werden."

Der Artikel ist pure Stimmungsmache.
  • 13.05.2016, 19:38 Uhr
  • 3
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Stralight One: " Hier lese ich immer nur: Die armen Rentner, Altersarmut, arme alte Menschen. Kleine Rente, wenig Einkommen!!!" Sag mal, gehts noch????? Willst du vielleicht Menschen dafür verantwortlich machen, dass sie ihr Leben lang voll gearbeitet und Beiträge eingezahlt haben???? Und dass sie deshalb nach dem ALTEN Rentenprinzip - als der "Generationenvertrag" noch galt - ihre VOLLE Rente, die ihnen rechnerisch und rechtlich zusteht - UNVERSTEUERT in Anspruch nehmen wollen??? Wenn es dann mal soweit ist??? Und in dem Fall, in dem die "Doppelbesteuerung" in Kraft treten sollte, auch dagegen klagen werden??? Soll DAS etwa die Lösung sein???? Dass man nur wenig genug verdienen muss??? Um dieser "Abzocksteuer" zu entgehen??? Kannste ja gern empfehlen - und befürworten - aber NICHT für MEINE Rente - und MEINE Ansprüche - und die von anderen - die ihr ganzes Leben ihre Zwangsabgaben an die "Zwangsversicherung" abgeführt haben - und mindestens schon EINMAL "abgezockt" wurden! Und die, die dann auch noch in eine Zusatz-Altersvorsorge eingezahlt haben, gleich mit - weil aus DEREN Topf die Rente schon einmal vor dem KOLLAPS gerettet wurde!
  • 13.05.2016, 18:19 Uhr
  • 2
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Habe diesen Beitrag in der TV Sendung gesehen. Wie bei sovielen Dingen z.b. Atomabfall den die Stromkunden alleine tragen sollen und das auf die kommenden Generationnen- Danke Grünen! Der Bürger wird verarscht ohne Ende.. in anderen Ländern wird die direkt eine kleine Revolution stattfinden, da tut sich auch mal was !
  • 13.05.2016, 18:08 Uhr
  • 6
ja genau, die Grünen sind schuld....
  • 14.05.2016, 07:24 Uhr
  • 1
........so ist es F.P.
  • 14.05.2016, 13:09 Uhr
  • 2
GENAU DIE SIND ES
  • 14.05.2016, 19:59 Uhr
  • 1
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Abzocke in allen Bereichen. Und auch noch über den Tod hinaus...

www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/mitt...hemann.html
  • 13.05.2016, 17:06 Uhr
  • 3
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Hier lese ich immer nur: Die armen Rentner, Altersarmut, arme alte Menschen. Kleine Rente, wenig Einkommen!!!

Was denn nun?

Gibt es in Deutschland also doch noch eins, zwei oder drei Generationen der Rentner, die nicht *arm* sind ??????? Die so eine hohe Rente, oder so ein hohes Einkommen haben, dass diese/s prozentual besteuert werden kann ??????? Wie hoch war noch gleich der Freibetrag, der nicht versteuert wird??

Wie ist das denn möglich??

Oder haben sich die armen Rentner alle bei Seniorbook versammelt.

Wie wär´s mit einer neuen Partei: Arme Rentner Deutschland = ARD
Parteigründung am Schwarzen Brett !!!
  • 13.05.2016, 16:52 Uhr
  • 0
Guter Beitrag, S.O., die, die sich hier beschweren, haben das Prinzip des Generationenvertrages nicht verstanden und anscheinend auch nicht, dass es einen Freibetrag gibt .. dass die Sahne abgeschöpft wird, ist prinzipiel richtig ..
  • 13.05.2016, 22:26 Uhr
  • 0
@Eugen die die sich hier so aufpumpen wie´n Turnschuh gehören zu denen die mit Sicherheit ihre Rente nicht versteuern müssen. Doppelbesteuerung hin, Doppelbesteuerung her, steht doch jedem frei zu klagen, wir haben ja eine Demokratie, da darf man das !!!
Und hier so tun, als sei es eine neue Erfindung, das geht doch schon seit 2005.
Ach was soll´s, schönen Abend noch !!!
  • 13.05.2016, 23:16 Uhr
  • 0
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