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Warum ein Kinderbonus für Eltern bei der Rente nötig ist

Warum ein Kinderbonus für Eltern bei der Rente nötig ist

Helmut Achatz
27.02.2017, 10:19 Uhr
Beitrag von Helmut Achatz

Sollen Eltern eine Art Kinderbonus bei der Rente bekommen? Oder sollen Kinderlose bestraft werden? Die CSU ist eher für belohnen und will einen „Kinderbonus“ erstreiten, so CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Der Kinderbonus soll die Beiträge der Eltern zur Rentenversicherung mindern – und im Grundsatzprogramm der Partei festgeschrieben werden. Es ist höchste Zeit, die Erziehungsleistung von Eltern besser zu würdigen. Dazu passt allerdings nicht, dass die CSU am Ehegattensplitting festhält und keinen Gedanken an ein Familiensplitting verschwendet.

Rentenversicherte haben zwei Pflichten

Die CSU erinnert sich wieder an das Prinzip des Umlageverfahrens, dass ja zwei Aufgaben für die aktiven Versicherten vorsieht: für die Rentnergeneration zu zahlen und parallel dazu die nachfolgende Zahler-Generation großzuziehen. Der zweite Teil wird allerdings von vielen vernachlässigt – ob unverschuldet oder gewollt sei dahingestellt. Eltern aber leisteten mit der Erziehung ihrer Kinder „den wichtigsten Beitrag für die Zukunft unseres Rentensystems“, so das CSU-Papier – und die CSU erinnert sich wieder daran, dass dies bisher beim Rentenbeitrag nicht ausreichend berücksichtigt worden sei. Deswegen fordert sie auch die „Mütterrente II und damit die volle Gleichstellung für Mütter bei der Rente“.

Ein Kind kostet 120 000 Euro

Wie viel das ausmacht, lässt sich mit etwas Rechnen in Zahlen fassen: Ein Kind kostet seinen Eltern vom ersten Lebenstag an bis zum 18. Geburtstag mindestens 120 000 Euro, mindestens, meist ist es mehr, ganz abgesehen davon, dass nur ein kleiner Teil der Sprösslinge schon mit 18 ausziehen, viele bleiben länger im Elternhaus. Aber auch nach dem Auszug zahlen Eltern für ihre Kinder weiter, wenn sie in einer andere Stadt studieren. Mit dem Kindergeld kommen Studenten nicht weit. Übrigens, diese Rechnung, die von mir stammt, ist auch schon zehn Jahre alt, mittlerweile dürften es längst 130 000 oder sogar 140 000 Euro sein.

Die 120 000 Euro angesetzt, müsste die Entlastung pro Jahr mindestens 6666,66 Euro betragen, pro Monat somit

555,55 Euro für ein Kind
1111,10 Euro für zwei Kinder
1666,65 Euro für drei Kinder
2222,20 Euro für vier Kinder
Wie das zustande kommt? 120 000 Euro geteilt durch 18 und noch mal geteilt durch zwölf. Bei zwei oder gar drei Kindern kommt da ein nettes Sümmchen zusammen, angesichts dessen müssten Eltern mit mehreren Kindern gar keine Rentenbeiträge mehr zahlen. Dabei sind die staatlichen Zuwendungen wie Kindergeld, die Mitversicherung bei der Krankenkasse und sonstige Transferleistungen in dieser Kalkulation bereits berücksichtigt.

Auf einen ähnlichen Betrag kam übrigens die „Süddeutsche Zeitung“ im Januar 2017 in ihrem Artikel „Kinder, das kostet!“. Sie ist der Frage nachgegangen, ob Kinder wirklich teurer sind als früher und verweist auf das Statistische Bundesamt. Danach „gaben Paare 2008 in Deutschland für ein Kind unter sechs Jahren im Durchschnitt 519 Euro pro Monat aus, für Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren sogar 700 Euro“. Bis zu seinem 18. Geburtstag koste ein Kind somit 130 000 Euro. Will es studieren, müssen die Eltern noch mal einiges drauflegen – rund 100 000 Euro dürfte ein Studium schon kosten. Offensichtlich sind bei den 130 000 Euro der Verdienstausfall der Eltern, Versicherungen, das größere Auto und die Nachhilfe noch nicht enthalten. Ok, zurück zur Frage, ob Kinder heute teurer sind als früher. Die „Süddeutsche Zeitung“ verweist dabei auf Zahlen von 1973: „Noch 1973 gab ein Haushalt mit monatlichen Nettoeinkommen von 2000 Mark rund 500 Mark pro Kind aus.“ Dass die Kosten gestiegen seien, habe viele Gründe. So seien die Zuzahlungen in der Schule höher geworden, gleichzeitig dauere die Ausbildung länger.

Mehr dazu unter vorunruhestand.de

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16 Kommentare

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Eltern erhalten Kindergeld (und nicht wenig!!!), Elterngeld, was wird noch erwartet?
Die Kids erhalten Förderung in der Ausbildung und für ein Studium, wenn sie die entsprechenden Qualifikationen erfüllen.
Für alle Jugendlichen wäre es sehr wertvoll, wenn die Voraussetzungen endlich in den Bundesländern gleich wären. Aber die Landesfürsten wollen einfach die wichtigste Macht (Kultur- und Schulwesen nicht abgeben. Welch ein Unsinn!!!!
Ich bin selbst Vater meiner erw. Kinder.
  • 02.03.2017, 00:16 Uhr
  • 1
Eine höhere Besteuerung / Belastung für Alleinlebende ohne Kinder ist weder demokratisch noch durchsetzbar!
  • 02.03.2017, 00:18 Uhr
  • 1
Helmut Achatz
Bei den 120 000 Euro, die ein Kind kostet, sind bereits alle, die Betonung liegt auf "alle" Transferleistungen der Kinderlosen eingerechnet - und die Berechnung reicht nur bis zum 18. Lebensjahr. Wenn ein Kind studiert, wird es noch viel teurer wie alle Eltern wissen, deren Kinder studieren
  • 05.03.2017, 07:21 Uhr
  • 0
Da gibt es Fördermöglichkeiten....Wenn diese nicht greifen ist es im Ermessen der Eltern das Kind entsprechend zu finanzieren.
  • 05.03.2017, 09:20 Uhr
  • 1
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Di Politiker heulen rum, uns fehlen Fachkräfte wegen den geburtsschwachen Jahrgänge. 1. steht wniger Geld für Schulbildung bereit. Die Qualität der Bildung lässt zuwünschen übrig.
2. sind Kinder eine teure Anschaffung und benachteiligen Frauen bei der Rente. Bildung ist in DL immernoch vom Gelrbeutel der Eltern abhängig. Berufsausbildung wird in DL gröblichst vernachlässigt. Man wirbt aus Nachbarländer qualifiziertes Fachpersonal ab um den Bedarf zu decken. Nebenbei werden diese Länder wirtschaftlich geschwächt, weil eben diese leute fehlen.
Warum sollte sich ein deutsches Ehepaar Kinder anschaffen, wenn man nur Nachteile hat.
Es ist keine Lösung Paare mit Steuern zu bestrafen, wenn sie kinderlos sind(ausgenommen wenn Kinderwunsch gesundheitlich bedingt nicht möglich war). Eltern müssen bei mehr als 2 Kinder bei der Rente spürbar gefördert werden.
  • 01.03.2017, 21:28 Uhr
  • 1
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Und nur zur Erinnerung: wir Mütter anno 1975 hatten 6 Wochen vor der Geburt und 8 Wochen nach der Geburt einen sogenannten Mutterschutz..., und dann mussten wir selber schauen, wie wir weiterkommen..., ach ja:

50 DM Kindergeld gabs damals...... - jetzt hat uns die Frau Nahles wenigstens einen Punkt in unserer Rente nachträglich geschenkt...... - unsere heutigen jungen Mütter haben 3 Punkte... - da fehlt noch einiges.... - armes Deutschland - vor allem für Mütter, die jetzt langsam ins Rentenalter kommen und "damals schon von fast nix" schauen mussten, wie sie um die Runde kommen.....

ich wollt damit nur sagen, dass es seit bestimmt 60 Jahren Eltern und Kinder gibt..... und uns "alten Eltern" sehr wohl ein Kinderbonus zusteht.
  • 01.03.2017, 19:57 Uhr
  • 3
Helmut Achatz
das meine ich eben auch. Es geht Vätern, die ihre Kinder allein erziehen übrigens keinen Deut besser als alleinerziehenden Müttern - ich bin einer davon, deswegen weiß ich wovon ich spreche.
  • 05.03.2017, 07:23 Uhr
  • 2
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Wie kann ein normal denkender Mensch, nur Kinder in eine Zeit wie diese in die Welt setzen.
Nicht jeder Kind studiert und das ist auch gut so.
Sind Kinder nicht viel mehr die Arbeitslosen von morgen ? Die dann mal unsere Renten zahlen ? Mit oder von was ????
Nur wenige haben echte Zukunftschancen, und können sich ihr Leben lang das dumme Gelabere anhören, was ihre Ur,Urgroßeltern doch für eine böse Generation war.
Wer dies trotzdem macht, hat keinen Kinderbonus verdient!
  • 28.02.2017, 16:35 Uhr
  • 1
Eine Familie zu gründen ist schon in jungen Jahren eine Aufgabe. Wohnung suchen und finden, die bezahlbar ist. Am Anfang will man sich ein finanzielles Polster schaffen. Wie soll das bei Null Zinsen aufwärts gehen? Bei Kinder möchte man etwas zur Arterhaltung beitragen, sofern man es sich leisten kann. Vor nicht all zu langer Zeit haben ich schon einmal gefragt: Wie soll das Ganze finanziert werden? Mit einem Mindestlohn von 8,50 € gewiss nicht und von Hosenknöpfen kann kein Essen gekauft werden.
  • 28.02.2017, 17:29 Uhr
  • 0
Das mit der Arterhaltung ist ein guter Ansatz, aber von gewissen ..... nicht erwünscht. Deshalb haben gewisse ... DL. nach dem Krieg mit anderen Kulturen mutwillig, unter dem Deckmäntelchen multi kulti vermischt.
Brauchtumspflege uvm. in unserem Land wird überwiegend nur noch von älteren Menschen aufrecht erhalten.
Weltweit gesehen ist aber das größte Problem die Überbevölkerung und deren Folgen. Wer Kinder in diese Welt setzt, der sollte Kindersteuer bezahlen.
Mit einem Mindestlohn von 8,50 € kann man keine Famielie und Kinder unterhalten, hier zahlt die Zeche der ledige oder kinderlose Bürger, der in die Arbeit geht und steuerlich auch noch höher belastet wird dafür. Leistung zählt in DL. nichts mehr.
Aber ein Dutzend Kinder in die Welt setzen, Hartz 4 und Kindergeld kassieren,und sich die Welt schön saufen, damit lässte es sich doch gut leben ohne arbeiten zu müssen.
Meine Generation ist ohne Kindergeld aufgewachsen, das sollten sich viele mal überlegen !!!
  • 01.03.2017, 08:42 Uhr
  • 1
Mein Kommentar dazu, werde doch Hartzer. Ich hatte 3 Kinder, habe immer gearbeitet und meine Kinder arbeiten auch.
  • 10.04.2017, 15:40 Uhr
  • 0
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Guten Abend Herr Achatz,
wie kann eine junge Familie an Kinder denken, wenn sie gerade im Aufbau einer Wohnung und ihrer Arbeitswelt ist und dies bei einem mehr als wackligen Arbeitsplatz. Wer kann sich seines Arbeitsplatzes in der heutigen Zeit noch sicher sein? Gerade in den jungen Jahren möchte man eine Familie gründen, doch woher soll das Geld kommen bei einem Mindestlohn von 8,50 €? Sie schreiben ein Kind kostet 120-140 tausend Euro, wenn es Abitur und Studium macht, dann rechnen Sie mal 50 % hinzu - dann geht evtl. die Rechnung auf.
  • 27.02.2017, 20:53 Uhr
  • 1
Helmut Achatz
die 120 000 Euro sind ja auch nur das Minimum, meist sind es mehr als das
  • 05.03.2017, 07:25 Uhr
  • 0
Und wie unterstützt der Staat junge Familien?
  • 07.03.2017, 19:57 Uhr
  • 0
Tja, lieber Peter - jetzt gehst, und fragst den neuen Messias der SPD - der hat für alles eine Lösung -
wobei ich das Geschwätz dieser SPD für Nonsens halte..., denn niemand wird Dir die Garantie geben, dass Du Deinen Arbeitsplatz länger als 18 Monate behalten kannst und den Mindestlohn von 8,50 - haben wir doch auch dieser großer Koalition zu verdanken, oder?
  • 02.04.2017, 19:12 Uhr
  • 0
Gleichgültig mit welchen Parteigrößen man heut zu Tage redet, sie haben nur Worthülsen die sie heraus plappern. Keiner kann eine Auskunft geben, welches Rezept sie gegen die Industrierevolution IV und die damit verbundenen X-tausende von Arbeitslosen haben. Weiter geht es mit der Frage: Wann kommt eine gerechte Steuer- und Rentenreform? Wann begreifen die vielen Menschen, daß manmit einem Mindestlohn von 8,50 € keine Existenz aufbauen kann? Fragen über Fragen und keine Antworten. Nur, auf gut Deutsch, saublödes Geschwätz - nicht ernst zu nehmen.
  • 02.04.2017, 19:27 Uhr
  • 0
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