Tankfreier Montag: An dem Tag sollen die Zapfpistolen in der Halterung bleib ...
Tankfreier Montag: An dem Tag sollen die Zapfpistolen in der Halterung bleiben - das zumindest planen die Initiatoren des ProtestsFoto-Quelle: Pixabay

Steigende Spritpreise: Wütende Autofahrer wollen am Montag die Tankstellen boykottieren

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Die Wut der Autofahrer über steigende Spritpreise wird immer größer: An den Tankstellen müssen sie derzeit so tief ins Portemonnaie greifen wie seit Jahren nicht mehr. Und das trotz sinkender Rohölpreise. Der ADAC kritisiert die Preise als "deutlich überzogen".

Dagegen formiert sich zunehmend Protest: Auf sozialen Netzwerken wie Facebook und WhatsApp kursiert derzeit der Aufruf, am kommenden Montag, 26. November, nicht zu tanken. Um durch diesen eintägigen Tankstellen-Boykott ein Zeichen gegen die hohen Preise zu setzen.

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Protestaufruf wird Tausendfach geteilt

"Große Protestaktion gegen steigende Benzin- und Dieselpreise", heißt es in den Posts, die Tausendfach geteilt und kommentiert werden. Wer tanken müsse, solle dies am Sonntag tun. Nicht am Montag.

Doch nicht jeder findet die geplante Protestaktion sinnvoll. "Das bringt überhaupt nichts", schreibt etwa ein Facebook-User in einem Kommentar. "Ist doch egal ob ich den Tank Montag, Sonntag oder sonstwann voll mache. Den Sprit kaufe ich so oder so. Um die Tankstellen, Mineralölkonzerne oder Fiskus zu treffen, müsste man das Auto ein paar Tage stehen lassen."

Vorbild Frankreich?

Andere verweisen auf Frankreich, wo seit Tagen Hunderttausende gegen die hohen Spritpreise demonstrieren und Straßen blockieren.

"Eines muss man den Franzosen lassen: für einen spontanen Protest stehen sie an den richtigen Punkten. Und alle machen mit. Selbst die Polizei. Es ist erstaunlich was passieren kann, wenn man sich ohne Parteien selbst organisiert", heißt es in einem Kommentar.

Zwei Tote, Hunderte Verletzte

Zwischenzeitlich allerdings sind die Proteste der Warnwesten-Bewegung ("Gilets Jaunes") eskaliert und haben bisher zwei Todesopfer und Hunderte Verletzte gefordert.

In einem Fall überfuhr eine Autofahrerin offenbar in Panik eine Demonstrantin, als sie in einen Pulk geraten war und Demonstranten mit den Fäusten auf ihr Autodach schlugen. Bei dem zweiten tödlichen Unfall wurde ein Motorradfahrer von einem Lkw erfasst, als er an einem Stau vorbeifahren wollte, der sich aufgrund einer Straßenblockade gebildet hatte.

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Als ein Grund für die hohen Preise gelten Lieferschwierigkeiten beim Kraftstoff. Wegen der niedrigen Pegelstände der Flüsse ist der Schiffsverkehr seit Monaten nur eingeschränkt möglich. Dies gilt vor allem für den Rhein, der eine wichtige Transportroute für Tankschiffe ist. Die Folge: Flaute an den Zapfsäulen.

NRW will Sonntagsfahrverbot für Tanklaster aufheben


In vielen Fällen werden Treibstoffe nun vermehrt auch per Lkw transportiert.

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Um die Treibstoff-Versorgung sicherzustellen, plant Nordrhein-Westfalen, das Sonntagsfahrverbot für Tanklastwagen aufzuheben. Dies erklärte der Verkehrsminister des wichtigen Transitlandes, Hendrik Wüst (CDU), gegenüber der "Rheinischen Post": "Wir prüfen für Tanklastwagen die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots." Ein solches könnte bereits am kommenden Wochenende gelten, spätestens aber am übernächsten Wochenende.

"Es soll keine Wohnung kalt bleiben. Und Pendler dürfen nicht an leeren Zapfsäulen stehen", so der CDU-Politiker zur Begründung.