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Mit Winterreifen im Sommer fahren - warum eigentlich nicht?

Mit Winterreifen im Sommer fahren - warum eigentlich nicht?

Wolfgang Stegers
28.08.2013, 14:03 Uhr
Beitrag von Wolfgang Stegers
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Der Sommer kommt und damit auch die Zeit des Reifenwechsels. Aber warum eigentlich im Sommer nicht mit Winterreifen fahren? Schon vor längerer Zeit machte der TÜV mit einer Meldung aufmerksam: Mit Winterreifen im Sommer zu fahren, ist überaus gefährlich.
Das ist das Ergebnis eines breiten Tests, den die Prüfingenieure zusammen mit der Schweizer Ratgeber „auto-illustrierte“ auf dem Testgelände des Reifen-Herstellers GoodYear in Südfrankreich unternommen haben. Anlass war der Trend, dass immer mehr Fahrer aus Sparsamkeit oder Bequemlichkeit dazu übergehen, Winterreifen auch bei wärmeren Temperaturen zu fahren.

Winterreifen sind Pflicht, Sommerreifen nicht


Seit 2010 müssen Fahrzeuge für den Betrieb bei Schnee, Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte im Winter mit Winterreifen ausgerüstet sein. Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit dem Auto unterwegs sein will, muss folglich einen Satz dieser Spezial-Pneus anschaffen. Gerade in Zeiten stetig steigender Autokosten ist die Versuchung für manche Autofahrer groß, sich nach der kalten Saison den üblichen Wechsel auf Sommerreifen zu sparen. In der Tat würde der Verzicht auf den Satz Schönwetter-Reifen neben einer vermeintlichen Kostenersparnis durchaus weitere Vorteile mit sich bringen: Das Problem mit der Reifen-Lagerung wäre gelöst, das lästige Ummontieren würde entfallen und man spart sich den hohen Verschleiß am Sommerreifen. Aber wie ist es um die Sicherheitsreserven der Frost-Spezialisten bei sommerlichen Temperaturen bestellt?

Warum im Sommer eigentlich nicht mit Winterreifen fahren?
Warum im Sommer eigentlich nicht mit Winterreifen fahren?



Ausführliche Fahrtests


Dieser Frage ging der Schweizer Ratgeber „auto-illustrierte“ in einem Test nach. Außer Sommer- und Winterreifen verglichen die Redakteure des angesehenen Schweizer Fachmagazins als Alternative einen ausgewiesen Ganzjahresreifen. Alle Pneus stammten vom Hersteller Goodyear. Die Reifenexperten des Herstellers und des Technischen Überwachungsvereins als neutraler Instanz fuhren die Tests mit einem VW Golf 2.0 TDI im südfranzösischen Mireval bei hochsommerlichen Sauna-Temperaturen um die 35-40 Grad Celsius wie wir sie auch in unseren Breiten zur warmen Jahreszeit erlebt haben. Die Versuche wurden entsprechend der gängigen Standards der Industrie durchgeführt. Untersucht wurden so wichtige Anforderungen wie das Bremsen bei Nässe aus 80 km/h, auf trockener Fahrbahn mit 100 km/h und der jeweilige Bremsweg. Ergänzt wurden die Kontrollen durch Fahren im Kreis auf nasser Fahrbahn. Aquaplaning sowie Handling mit den jeweiligen Reifen auf trockener Straße kamen hinzu.

Winterreifen gut bei nasser Fahrbahn


Der Winterreifen konnte lediglich im Prüfkriterium Längs-Aquaplaning punkten. Dank einer guten Wasserverdrängung schwamm der Reifen erst bei einer Geschwindigkeit von rund 81km/h auf, gefolgt vom Sommer- (78 km/h) und Allwetterpneu (75 km/h). Bei allen anderen Prüfpunkten dagegen war der Sommerreifen den beiden anderen Probanden überlegen. Besonders deutlich waren die Unterschiede beim Trockenbremsen aus 100km/h. Während der sommerbereifte Golf schon nach guten 34,9 Metern stand, kam der mit Winterreifen ausgestattete erst nach bedenklichen 45,9 Metern zum Stehen(All-Season 44,1 Meter). Anders ausgedrückt: Wenn das Fahrzeug mit Sommerreifen schon steht, hat das mit Winterpneus noch eine restliche Geschwindigkeit von fast 50 km/h.

Ganzjahresreifen im Winter für Wenigfahrer in der Stadt


Nicht ganz so gravierend fielen die Ergebnisse bei den anderen Kriterien aus. Aber stets lautete die Reihenfolge: 1. Sommerreifen, 2. Ganzjahresreifen, 3. Winterreifen. „Wer im Sommer mit Winterreifen fährt, handelt leichtsinnig und kurzsichtig“, lautet das Resume. Hinzukommt, dass die meist teureren Winterreifen im Sommer nicht nur deutlich schneller verschleißen. Wer sicher unterwegs sein will, sollte daher immer mit den saisonal geeigneten Reifen im Auto unterwegs sein. Als Entscheidungshilfe gilt für Winterreifen hier die Regel O bis O, Oktober bis Ostern. Der Ganzjahresreifen stellt nach Meinung der Experten eigentlich nur für Personen eine überlegenswerte Alternative dar, die ihren Wagen nur mit wenig Kilometerleistung bei geringen Geschwindigkeiten bewegen, zum Beispiel in der Stadt.

Zusammengefasst heißt das also: Man sollte im Sommer nicht mit Winterreifen fahren!
Die Reifen weisen im Sommer einen deutlich höheren Verschleiß auf. Die Folge sind daher hohe Kosten für neue Winterreifen. Und da die Reifen auf trockener Fahrbahn eine größere Reibung erzeugen, steigt auch hier der Benzinverbrauch und man zahlt drauf. Hinuz kommt die erhöhte Gefahr! Die Bremswege sind mit Winterreifen zum Beispiel deutlich länger. Schonen Sie Ihre Winterreifen also lieber für den kommenden Winter mit hoffentlich Schnee und kälteren Temperaturen.

Video: Ist Ihr Nachbar auch bei seniorook - So finden Sie es heraus!



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77 Kommentare

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Ich hatte jahrelang mit Ganzjahresreifen gefahren. Eine praktische Sache.
  • 20.04.2016, 19:07 Uhr
  • 1
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Ich kenne Leute die das Problem über ein Sommer- und ein Winterfahrzeug lösen. Die Autos haben dann immer die richtige Bereifung.
  • 20.04.2016, 13:08 Uhr
  • 0
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Bei Ganzjahresreifen ist es kein Problem - da es ja schon der Name sagt.
Bei reinen Winterreifen ist Vorsicht geboten, da diese sehr weich sind und bei normalen Temperaturen noch gut funktionieren - jedoch bei sommerlichen 30° C im Schatten wird es für einen unerfahrenen Fahrer gefährlich. Ich selbst habe es schon gemacht, da ich im Herbst die Reifen sowieso wechseln musste (zu alt) - man merkt es im Händling.
Entweder Ganzjahresreifen oder von O bis O wechseln.
  • 20.04.2016, 07:41 Uhr
  • 2
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Hab nen Sohn mit mehreren Berufen ..u.a. Mechatroniker..und der Reifenwechsel ist schon mal gesichert...und spätestens wenn man nen Winterunfall hatte-weil noch Sommereifen drauf-sagt das Hirn"jetzt ist Wechsel".
  • 20.04.2016, 07:35 Uhr
  • 0
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Ich fahre nun seit meinem Ruhestand vor 4 Jahren ganzjährlich Winterreifen. Mir ist bewusst das die weichere Gummierung den Rollwiederstand erhöht und somit den Spritverbrauch. Mir ist auch bewusst das sich der Bremsweg durch die weichere Gummierung erhöht, aber als umsichtiger Fahrer der ich schon immer war halte ich dementsprechend mehr Abstand zum Vordermann. Ich bin zum wenigfahrer geworden was sich mit Jährlich ca. 4000 Km zu Buche schlägt. Die Entscheidung das man im Winter mit Winterreifen Fahren muss und im Sommer nicht unbedingt Sommerreifen Fahren muss hat mir meine Entscheidung erleichtert und ich bin immer mit ganzjählicher Fahrt mit Winterreifen gut gefahren.
  • 20.04.2016, 07:07 Uhr
  • 1
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Ich dachte der 1. April ist schon vorbei!! Ich fahre schon viele Jahre Ganzjahresreifen und wohne auf 600 m Höhe....und bin noch nie bei ausreichender Profiltiefe (mindestens 4 mm) hängen geblieben---
VW liefert fast alle Neuwagen mit Ganzjahresreifen aus....
  • 20.04.2016, 01:09 Uhr
  • 0
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man sollte nicht.....aber man kann
35-40°C - das ist in weiten Teilen Deutschlands eher selten
ein billiger Sommer-Reifen zeigt auch wesentlich schlechtere Ergebnisse als der hochwertige Goodyear-Pneu
Ganzjahres-Reifen, das zeigen verschiedene Tests, sind ihr Geld nicht wert - mittelmäßig bis schlecht in Sommer und Winter
  • 19.04.2016, 23:48 Uhr
  • 0
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Wer verkaufen will, erzaehlt viel.
Wenn es die Deutschen ernst meinten mit der Umwelt, wuerde man ein allgemeines Tempolimit, festlegen, wenn das irgendwo zwischen 100 und 130 liegen wuerde, koennte man mit fast jedem Reifen unterwegs sein.
Fuer mich ist wichtig, dass ein Reifen bei Naesse richtig gut ist, im Trockenen sind fast alle gut.
  • 19.04.2016, 23:24 Uhr
  • 4
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Diese Tests war mit einem VW Golf 2.0 TDI. Zum glück fahre ich kein VW Golf 2.0 TDI, also diese Test hat nichts mit mir zu tun.
  • 19.04.2016, 22:41 Uhr
  • 1
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