Dem französischen sowie dem Vorbild in anderen Ländern folgend, wird über finanzielle Kaufanreize für Elektroautos diskutiert. Mit einem Zuschuss in Höhe von 5000 Euro soll das Ziel erreicht werden, bis 2020 eine Million solcher E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben. Derzeit sind es 30 000. Aber ist das überhaupt sinnvoll?
Vor allem die Käufer von batterie-elektrischen Fahrzeugen werden vom Staat mit 5000 Euro beglückt. In den USA, etwa in Kalifornien, sind es 7500 Dollar. Tesla oder der Chevrolet Bolt profitieren davon. Soll auch bei uns der Staat beim Absatz speziell dieser Fahrzeuge behilflich sein? Oder soll sich der Staat da heraushalten, denn dies ist das Geschäft der Autokonzerne, wie Finanzminister Wolfgang Schäuble meint?
Warum nur Elektroautos?
Warum nur Kauf-Prämien für Elektroautos, warum nicht für gasbetriebene? Denn hier greifen die Argumente weniger Ausstoß von Kohlendioxid, kaum Feinstaub, auch.
Wenn E-Autos gefördert werden, welche sind es denn dann? Wohl kaum deutsche Fabrikate. Denn keines der von deutschen Firmen angebotenen Fahrzeuge – sei es der BMW i3 oder der Elektro-Golf von VW - schaffen 200 Kilometer Reichweite wie der Tesla. Das 100.000-Euro-Auto ist aber wahrlich kein Billigheimer und wird von denjenigen gefahren, die es sich leisten können. Ein Erdgas-Golf kostet unter 30. 000 Euro.
Stadtbewohner profitieren kaum davon
Auch ist das Elektroauto so lange für Stadtbewohner in Miethäusern vollkommen uninteressant, so lange nicht eine vernünftige Ladeinfrastruktur aufgebaut ist. Der Eigenheimbewohner in den Speckgürteln mit Doppelgarage und Stromanschluss tut sich da wesentlich leichter.
Elektrofahrzeuge wie sie heute angeboten werden, sind für längere Touren unbrauchbar. Bei flotter Fahrt in kaltem Winter oder heißen Sommer reduziert sich die angegebene Reichweite dramatisch. Sie kann um die Hälfte schwinden. So sind batteriebetriebene E-Cars nur als Zweitwagen tauglich. Als Plugin-Hybride müsste die elektrische Reichweite deutlich steigen.
Ab wann rechnet sich ein Elektrofahrzeug?
Und wie sieht denn eigentlich die Kosten-Nutzen Rechnung aus? Bei den derzeitigen Benzinpreise müssen an die 150 000 Kilometer im Elektroauto zurückgelegt werden, damit sich der Kauf eines BMW i3 (ohne Range Extender, dem Reichweitenverlängerer durch mitgeführten Benzinmotor) überhaupt zu lohnen beginnt.
Wenn schon Förderung, warum nicht gezielt die Taxifahrer, Handwerker oder Kurierdienste beglücken? Das mindert den Lärm in der Stadt, reduziert den Feinstaub und ist gut fürs Klima. Aber diese Gruppe soll nur mit 3000 Euro bedacht werden.
Das Ziel definieren und fördern
Werden am Ende mit der 5000-Euro-Prämie die bedacht, die darauf eh nicht angewiesen sind und ihre Tesla aus Prestigegründen fahren und an den Flughäfen kostenlos parken und tanken? Wenn staatliche Förderung, dann sollte das gesetzte Ziel subventioniert werden – wie es erreicht wird, bleibt dem technischen Wettbewerb der Ingenieure und Autofirmen überlassen.
Und sicher gibt es noch viele weitere Gründe für und gegen eine solche Förderung. Was haltet ihr davon? Würdet ihr ein Elektroauto dann kaufen, wenn 5000 Euro winken? Seniorbook freut sich eure Meinung zu hören – Pro oder Contra Kaufanreiz.
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