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Was Frauen wirklich denken: Je älter, desto heiterer und gelassener?

Was Frauen wirklich denken: Je älter, desto heiterer und gelassener?

Sonja Bissbort
21.10.2013, 15:41 Uhr
Beitrag von Sonja Bissbort

"Gilt man einmal als weise, dann ist es schwierig, das Gegenteil zu beweisen." Sir Peter Ustinov, von dem dieser herrliche Satz stammt, war und ist mir in vielen Lebenslagen ein Vorbild gewesen. Mit seinem vielfältigen Engagement für Kinder, mit seinen Augen, die so weise in die Welt schauten und für jeden offensichtlich ein Lächeln bereit hielten, mit seinem Charisma, das so ungezwungen war und ohne jede Attitüde.

Können wir das auch?

Ist dieses schöne Altersglück nur Einzelnen vorbehalten? Oder kann das jeder werden, wenn er sich ein Stück weit seine Unbefangenheit aus Kindheitstagen erhält oder wieder zurück gewinnt?

Eine liebe Freundin von mir, die gerade erleben muss, wie ihre Mutter zunehmend dement wird und nicht mehr allein leben kann, und ich haben uns vor ein paar Tagen darüber unterhalten, dass auch wir immer häufiger Dinge vergessen. Man geht in die Küche, um etwas zu holen, und steht vor dem Kühlschrank, ohne auch nur noch die geringste Ahnung zu haben, was man eigentlich hier wollte. Man vergisst plötzlich mitten im Gespräch, was man unbedingt sagen wollte, und weiß nicht mehr weiter.

Mit Freunden haben solche Situationen etwas Heiteres, man lacht gemeinsam und kann ganz offen, die kleinen Aussetzer bekennen. Im Job wird es schon schwieriger. Da schreibt man an einem Artikel, der unbedingt fertig werden soll, und ringt nach dem richtigen Wort - so wie man bei englischen Vokabeln als Kind in der Klasse saß und vor lauter Aufregung nicht weiter wusste. Man sitzt in einem Meeting und vergisst die Quintessenz.

"Kennst du den Witz?"

Meine Freundin Vero unterbrach unseren philosophischen Gedankenaustausch über das Alter und seine Folgen. "Du weißt, ich kann ja keine Witze erzählen und noch schlechter behalten, aber ich versuche mal, ob ich ihn noch zusammen bekomme." Sie macht eine kleine Pause.

"Drei Männer verabreden sich für einen geselligen Abend. Wo wollen wir hin?, fragt der eine. Zum Hirschen, erwidert der zweite. Auja, sagt der dritte, die haben so eine knackige Bedienung. Etliche Jahre später: gleiche Männer, gleiche Frage. Auja, sagt der zweite, zum Hirschen, die haben einen tollen Wein. Wieder etliche Jahre später antwortet der erste auf die Frage, wohin sie denn möchten. Jaja, zum Hirschen, das Essen ist dort recht gut und die Portionen sind schön groß. Und dann, als die drei schon sehr vorgerückten Alters sind, sagt der dritte auf die gleiche Frage: Ja mei, zum Hirschen? Von mir aus, da waren wir ja noch nie!"

Vero und ich lachen laut. Umso vergnüglicher, als wir ahnten, das könnte uns genau so ergehen. Vielleicht nicht in den nächsten Wochen und Monaten, aber irgendwann.

Müssen wir uns deshalb grämen oder gar ängstigen?

Wohl kaum. Irgendwann vergessen wir wahrscheinlich sogar, dass wir etwas vergessen haben, und sitzen in einem schönen Schaukelstuhl und erinnern uns an dieses oder jenes. Was dann bleiben wird in unserer Erinnerung und von unserem Leben, ist das wirklich Kostbare. Dazu gehört mit Sicherheit, was man getan hat, obwohl man es nicht sollte. Ein anderer weiser Mann, Willian Somerset Maugham, hat dies trefflich formuliert:

"Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat."

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46 Kommentare

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Hallo Sonja
vielen Dank für Deine lustigen Beiträge mußte viel lachen Du scheinst ein sehr
humorvoller Mensch zu sein ich mag humorvolle Menschen Du strahlst so viel
Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit aus würdest Du einer Kontaktanfrage zustimmen
oder möchtest Du das nicht ich finde Dich symphatisch
danke für Deine Zeilen und Deinen Gruß
einen schönen Sonntag Abend viele Grüße noch Maria
  • 10.11.2013, 17:58 Uhr
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Sonja Bissbort
Hallo Maria,
über Deine lieben Zeilen und Dein Kompliment freue ich mich sehr und natürlich auch über einen Kontakt mit Dir! Also - wer ist der erste von uns beiden )
Herzliche Grüße
Sonja
PS. Man sieht im anderen immer sich selbst und so geht Dein Kompliment an mich direkt an Dich zurück...
  • 11.11.2013, 10:07 Uhr
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Jedes Alter hat seine positven Seiten. Als Kind freut man sich wenn man endlich in die Schule gehen kann. Als Jugendlicher freut man sich auf die ersten Fahrstunden mit dem Auto. Hat man die ersten 50 Jahre hinter sich kann man schon auf sehr viel Lebenserfahrung zurückblicken. Wichtig erscheint mir das man davon etwas zurückgibt...
  • 03.11.2013, 18:56 Uhr
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Hallo Alois
ich bin vollkommen Deiner Meinung Deine Einstellung
gefällt mir ich bin mittlerweile auch schon 65 Jahre jung
und kann es gar nicht glauben wie die Zeit vergeht Hauptsache
man macht das beste daraus und versucht fit zu bleiben
einen schönen Sonntagabend noch
Viele Grüße
Maria
  • 10.11.2013, 18:03 Uhr
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Solange ich wißbegierig bin, den Tag geniesse, ob in der Arbeit oder in der Muße, fühle ich mich jung und aktiv.
  • 01.11.2013, 15:16 Uhr
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Sonja Bissbort
Neugierig bleiben und genießen können - ich glaube auch, das sind wahre Jungbrunnen und Lebenselixiere. Mit 20 war mir das nie bewusst. Da lebt man einfach.
  • 11.11.2013, 10:09 Uhr
  • 0
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Alter ist für mich keine Frage der Zahl, sondern dessen, wie ich mich fühle ... und das schwankt bei mir permanent zwischen 18 und 80
  • 25.10.2013, 05:50 Uhr
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Hallo
Norbert ich bin vollkommen Deiner Meinung wenn ich
zu aktiv war und es übertrieben habe fühle ich mich auch wie 80
ansonsten schwankt es Du bist bestimmet ein Sportler und humorvoll du machst einen syphatischen eindruck
einen schönen Sonntagabend noch

viele Grüße Maria
  • 10.11.2013, 18:08 Uhr
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Sonja Bissbort
Hallo Norbert, ohja, das kenne ich auch und wahrscheinlich geht es einem noch nach 90 so. Hat zumindest meine Großtante behauptet. Und sie wurde fast 92 )
  • 11.11.2013, 10:00 Uhr
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Ich bin nicht alt, ich habe nur die Gunst der frühen Geburt
  • 24.10.2013, 11:35 Uhr
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Sonja Bissbort
Einverstanden ) Das werde ich jetzt auch so sehen...
  • 24.10.2013, 12:59 Uhr
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Alt sein hat auch Vorteile: Man hört nicht mehr alles und hat keine Zahnschmerzen mehr.
  • 22.10.2013, 20:06 Uhr
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Sonja Bissbort
Und man kann sein lila Hütchen aufsetzen und mutig in die Welt ziehen ) (hat eine liebe alte Freundin einmal zu mir gesagt. Ich finde, sie hat recht).
  • 23.10.2013, 06:43 Uhr
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ich brauche kein hörgerät , ich habe in meinem leben schon genug unsinn gehört , hat meine mama schon vor jahren zu mir gesagt und ich dachte , die wird recht haben !
  • 23.10.2013, 09:36 Uhr
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Nein, so will ich nicht alt werden
  • 23.10.2013, 15:04 Uhr
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Nein, wir müssen uns nicht grämen und ängstigen, weil wir alt werden, denn auch damit könnten wir es nicht aufhalten. Ich bin schon sehr erstaunt darüber, dass sämtliche Kommentare das "Alter" glorifizieren!!! Ich sehe mit offenen Augen, weiß also auch, dass man die "Alten" nicht mehr braucht - weder die Rentenkassen, noch die Jugend - denn wir sind es, die Kosten bringen. Dennoch genieße ich meine Tage, erfreue mich an Natur, Oper und weiterer Kultur. Ich sehe nicht besser, aber bewusster, ich genieße nicht mehr, aber vielleicht intensiver. Dennoch, es ist nicht leicht - wobei ich nun nicht von mir spreche - ein Leben im Alter zu leben. Wer gesund ist, mag genießen, er wird auch glücklich sein, aber da sind die vielen Kranken und Armen, die sich nicht mehr selbst helfen können. Denen nun zu sagen, das Leben im Alter ist wunderbar, wäre ein totaler Witz. Die Fotos beweisen es, unsere besten Jahre sind vorbei, was noch kommt, ist die letzte Auflage, vielleicht mit etwas Freude. LG Mo.
  • 22.10.2013, 14:32 Uhr
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Liebe Monika, da hast du natürlich recht, das Leben im Alter ist nicht wunderbar, nur: wenn wir unsere gute Zeit nicht genießen, egal wie alt wir sind, wann dann ?? Ich lebe in einem Haus, in dem viele ältere und alte Nachbarn wohnen, die ich schon über 30 Jahre kenne. Hier kann ich sehr realistisch sehen, was das fortschreitende Alter mit uns macht und ich kann mich deshalb nur wiederholen: genießen wir alles solange wir es können. Herzlichen Gruss Monika.
  • 22.10.2013, 17:50 Uhr
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Liebe Gabi, genau das ist es, was ich meinte. Sobald wir gesund sind, sehen wir alles positiv, aber wie heißt es doch? "Die Sorge kommt durchs Schlüsselloch"! Ich genieße die kleinen Freuden des Lebens, sehe aber auch die, für die das Alter durch Krankheit zur Last geworden ist - sogar in meinem näheren Umfeld. Und diese "Kranken" kommen hier nicht zu Wort, weil ihnen jedes Interesse an einer Diskussion in ihrem angeschlagenen Zustand fehlt. Das Alter verherrlichen kann nur der relativ GESUNDE und finanziell Abgesicherte. Ich kenne viele, die mit 70 Jahren noch arbeiten müssen, weil die Rente nicht ausreicht. Übereinstimmend haben mir diese Menschen versichert, dass das Leben für sie nur noch ein Kampf ums Überleben sei, eine wahre Freude können sie nicht empfinden, denn dazu sind sie viel zu kaputt. Wenn es uns besser geht, so sollten wir dankbar sein und dabei die Ärmsten nicht vergesse. LG Monika
  • 02.11.2013, 12:02 Uhr
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Wahrscheinlich ist es tatsächlich so. Man hat wohl eine unverkrampftere Haltung gegenüber den Dingen des Lebens und des Jobs.Ich mache zunehmend die Erfahrung, dass gerade die jüngeren Kollegen diese Haltung als sehr entspannend empfinden, meine Nähe suchen und meine Meinung und mein Lob für gute Arbeit hören möchten. Damit gehe ich sehr viel freigiebiger um als in jüngeren Jahren. Jetzt muss ich mir und anderen nichts mehr beweisen. Jetzt kann ich geben und unterstützen mit all meiner Erfahrung. Das ist ein sehr gutes Gefühl.
  • 22.10.2013, 13:50 Uhr
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glück ist , meine möglichkeiten mit meinen mir zu verfügung stehenden mitteln und meinen ansprüchen in einklang zu bringen ! das erfordert immer wieder anpassung , gerade mit zunehmenden alter , meint aber nicht , messlatte so niedrig wie möglich legen , sondern erfordert einen gesunden bezug zur realität - denn was macht unglücklicher , als zu erwarten , man könnte mit ü60 die hundert meter noch unter 10 sek. laufen.....
  • 22.10.2013, 10:29 Uhr
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Sonja Bissbort
Anthony Quinn soll gesagt haben: "Man kann auch mit 60 noch 40 sein. Aber nur eine halbe Stunde am Tag." ) Mit dieser Einstellung können wir in größter Gelassenheit allen größeren Geburtstagen sehr gelassen entgegen sehen.
  • 22.10.2013, 10:36 Uhr
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also ich befürchte , bei mir sind es nur noch 25 min. !!!
  • 22.10.2013, 10:38 Uhr
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Sonja Bissbort
Ich glaube, bei mir auch )
  • 23.10.2013, 06:43 Uhr
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Stichwort Anpassung gefällt mir in diesem Zusammenhang gut, denn d.h. für mich, immer wieder zu prüfen, was mir (noch) gut tut und was ich lieber lasse oder zumindest einschränke. Überforderungen und Realitäten erkennen, aber sich auch noch etwas abverlangen und Herausforderungen annehmen!
  • 26.10.2013, 19:55 Uhr
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Ich habe in meinen 3 WortHupferl-Büchlein zu dieser Thematik .u.a.notiert:

Hoffnung fürs Alter:
In die Jahre kommen, ohne aus den Tagen zu verschwinden.

In der Jugend wäre es eine Dummheit,
keine Dummheiten zu begehen.
Im Alter erspart es Rückenschmerzen.

Treib es in der Jugend ruhig bunt,
aber vergiss nicht, genügend Farbe fürs Alter übrig zu lassen.

Altersweisheit:
Verbale Zurückhaltung,
vorwiegend bronchial bedingt oder durch Schwerhörigkeit begünstigt.

Mit den Begleitumständen des Alters wird leichter fertig, wer in ihnen mehr Grund zur Belustigung als zur Belästigung sieht.

Je älter ich werde, umso mehr ziehe ich es vor, die Frage nach meinem Alter nach Körperteilen differenziert zu beantworten. Mein künstliches linkes Hüftgelenk zum Beispiel ist noch nicht mal schulpflichtig.

Es lohnt sich nicht, das Altern krummzunehmen.
Manches Datum wird schon ganz alleine rund.

© KarlHeinz Karius
  • 22.10.2013, 09:22 Uhr
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Das Alter mit Humor nehmen, erspart Frust. Belustigung statt Belästigung ist auch mein Motto.
  • 23.10.2013, 01:45 Uhr
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Sonja Bissbort
Heidemarie: Gerne möchte ich noch ergänzen "Lust statt Last".
  • 23.10.2013, 15:23 Uhr
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