Gerade noch Glück gehabt, fast wäre man in ein Auto gelaufen, irgendetwas hat einen zurückgehalten. Beinahe wäre ... Eine Sekunde später ... So beginnen viele Erzählungen und Erfahrungen, in denen uns etwas passiert wäre, wenn nicht... Ja, was war es denn, dieses kleine Momentchen, das uns zurückgehalten hat? War es nur Glück? Zufall? Intuition? Lediglich der 6. oder 7. Sinn? Oder war da ein kleiner Engel, unser Schutzengel im Spiel und hat seine Hand über uns gehalten?
Für Kinder sind Schutzengel so real und wirklich wie eine Puppe. Und für uns Erwachsene?
Eine Forsa-Umfrage für das Magazin "Geo" ergab, dass 64 Prozent der Deutschen an die Existenz Gottes glauben, 66 Prozent - also noch zwei Prozent mehr - sind überzeugt, dass es Schutzengel gibt. Als Mittler zwischen Gott und den Menschen nehmen Engel seit jeher in Religionen wie auch in der Mystik eine bedeutende Rolle ein. Innerhalb der Engel-Hierarchie stehen uns Menschen die Schutzengel am nächsten. Sie geleiten uns auf unseren Wegen, schützen uns vor Gefahren und sind immer da.
Wer sich seinen Kinderglauben an Schutzengel bewahrt, kommt oft leichter durch die kleinen und großen Gefahren des Lebens. Dies mutmaßt nicht nur Anselm Grün. Wie andere Engelsforscher sind Engel unabhängig von Religion und Konfession unsere kleine Mystik für den Alltag.
Ob es sie wirklich gibt?
Der Disput über die Existenz von Engel, Schutzengeln und anderen Himmelswesen ist so alt wie die Diskussion, ob es Gott gibt oder nicht. Sind sie nun eine himmlische Erfindung oder nur eine Erfindung von und für uns Menschen, weil wir ohne ein "Oben" nicht auskommen?
Nun, ich glaube, sie gehören wie Gott in das Reich des Glaubens und der persönlichen Erfahrung. Ich selbst hatte einige Male im Leben dieses Gefühl, dass da ein Schutzengel, vielleicht sogar mein ganz persönlicher seine Hand dazwischen gehalten hat. Das war dann keine Situation, wo man sagt: Glück gehabt. Da war etwas Anderes spürbar. So als würde ich die Nähe eines lieben Menschen spüren.
Gestern auch wieder. Und da musste ich an eine Legende denken, die mir eine Freundin schenkte. Der Verfasser ist nicht bekannt und bleibt deshalb unbenannt, wenn ich seine Erzählung zitiere. Und ich hoffe, er freut sich darüber, wenn er sich hier wieder findet:
"Mein Schutzengel ist mir einmal in einer Vision erschienen. Er zeigte mir mein Leben von Beginn an, bis zum jetzigen Moment...
Wir wanderten Hand in Hand, gemeinsam den Strand des Lebens entlang. Im Sand waren immer zwei Paar Fußspuren zu sehen. Links die Meine und parallel rechts davon, wie es sich für einen Schutzengel gehört, die Seine. Bis zu dem Moment in meinem Leben, wo es mir wirklich schlecht ergangen ist. Da konnte ich nur noch eine Spur im Sand entdecken.
Ich war sehr entrüstet und fragte meinen Schutzengel: Was ist denn aus deinem Versprechen geworden, mich ein Leben lang treu zu begleiten? Wann immer es mir gut ging, waren zwei Spuren zu sehen und in schlechten Zeiten, wo ich dich dringend gebraucht hätte, war nur eine Spur im Sand.
Darauf meinte mein Schutzengel: Ich habe mein Versprechen gehalten. Wann immer es dir gut ging, konntest du zwei Spuren entdecken. Da war links die Deine und parallel rechts davon die Meine. Und in schlechten Zeiten, wo du nur eine Spur entdecken konntest, da war es Meine. Da habe ich dich getragen.“
Und Sie? Woran glauben Sie?
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