Der Film "Mondsüchtig", in dem eine wunderbare Cher ihre wohl schönste Filmrolle spielt, findet dazu eine hochinteressante alternative Erklärung. Danach gehen Männer vor allem deshalb fremd, weil sie Angst vor dem Tod haben. Auch Anselm Grün, Benediktinerpater und Autor, Referent und Berater, hat das männliche Bedürfnis nach Sex ganz ähnlich gedeutet: Viele Männer fühlten sich nur im Moment der Intimität ganz und deshalb sei ihnen Sex so wichtig.
Und Frauen?
Studien und Umfragen der letzten Jahre haben ergeben, dass Frauen mindestens genauso aufgeschlossen und promisk sind wie Männer. Ja, eigentlich noch mehr. Auch dieses sei von der Natur vorgegeben. Ob Maus oder Wurm oder Affe: Überall finde man im Tierreich das gleiche promiske Verhalten. Schließlich möchte das Weibchen sicherstellen, das beste Erbmaterial zu ergattern. Nun denn, wie erklärt sich dann die Tatsache, dass Pinguine und Schwäne und noch manche andere Tierart - wie im übrigen auch Frauen und Männer - hypertreu sind: einem einzigen Partner bis in den Tod und darüber hinaus?
Sind die Treuen die genetischen Looser?
Wieso, frage ich mich da, bleiben Menschen heute noch treu, wo doch Seitensprung-Agenturen und Casual-Dating-Websites das schnelle und flüchtige Abenteuer so leicht machen und nahe legen? Schaut man sich die fremdgehende Seite an, so zeigt sich: wer ein Mal fremdgeht, tut es öfters, auch wenn er oder sie das Gegenteil hoch und heilig schwört. Erst nach ungefähr 10 Jahren Beziehung kann sich der Partner darauf verlassen, dass das Untreu-Risiko sinkt. Ausnahmen bestätigen die Regel: Wenn die eigene Frau schwanger ist, sucht der Mann gerne die Abwege und findet sich fünfmal häufiger wieder in fremden Betten. Ebenso im Monat Mai.
Und die Gründe?
Frauen - so stellt das Magazin Glamour in einer Umfrage fest - tun es vor allem, wenn emotionale Nähe fehlt. Aber auch Rache für einen erlebten Seitensprung des Partners, sexuelle Unzufriedenheit oder Selbstbestätigung treibt sie in die Arme eines Anderen.
Männer wiederum suchen Abwechslung. Manchmal ist es auch der eigene Vater, der fremdging und so das Verhalten des Sohnes begünstigt, sozusagen als schlechtes Vorbild. Manche Männer tun es auch aus Angst vor sexuellem Versagen, Einsamkeit, um den eigenen Marktwert zu testen - oder auch schon mal aus Rache, weil es die Partnerin getan hat. Ganz besonders häufig und ganz oben rangiert jedoch ein sehr eindeutiges und vielsagendes Motiv: Männer gehen vor allem dann fremd, wenn sie zuhause zu wenig Sex bekommen!
Ist also die Angst der Männer vor dem Tod so groß? Und nicht nur im Hollywood-Film, sondern auch in Realität?
102 Kommentare