Christian Carter meint es offensichtlich gut mit uns Frauen, denn er veröffentlicht kostenlose eLetter, in denen er konkrete Tipps gibt und gut gemeinte Ratschläge, was Frauen auf keinen Fall machen sollten. 10 Fehler halten - so der Dating Coach - Frauen davon ab, dass sie Mr. Right treffen und nie wieder verlieren. Für ihn sind es 10 Fehler, die es tunlichst zu vermeiden gilt.
Einer der Fehler: Frauen hoffen, dass Mann ganz anders sei, als er ist. Sie wählen nicht einen Mann, der sich gut benimmt und freundlich-höflich zu ihnen ist, gut mit ihnen umgeht, sondern sie favorisieren "bad boys" und glauben unerschütterlich an das Gute, das ganz sicher in ihm steckt und irgendwann und irgendwie doch zum Vorschein kommen wird. Wenn - ja, wenn - frau nur lange genug liebevoll und verständnisvoll und nett zu diesem Mann ist. Klingt seltsam vertraut. Ich kenne, ohne zu zögern, mindestens fünf gute Freundinnen, die genau dies erlebt haben. Auch das nicht wirklich überraschende Ende der Beziehung: Bad boy war und blieb bad boy und frau verließ ihn mit erheblichen Blessuren und verbrannten Federn. Unter dem Schwur, dies nie wieder zu tun. Nicht immer hielt sie den Schwur.
Ist "bad" wirklich so attraktiv?
Bei Carter las ich, dass er selbst lange Zeit ein solcher Egoist war, und uns Frauen klar und deutlich rät: Finger weg von solchen Jungs. Sie wollen und können sich nie und nimmer ändern - oder nur, wenn sie sich selbst dafür entscheiden. Frauen, die sie ertragen, ändern sie nicht, sie spielen ihr Spiel einfach nur mit.
Ein weiterer wichtiger Fehler, den Frauen auf der Suche nach dem richtigen Mann machen: Wir Frauen glauben, dass wir einen Mann verstehen, ihn gar "durchschauen". Unser "Sehfehler" dabei: wir betrachten den Mann mit den Augen einer Frau und bewerten, was wir sehen, nach unseren Regeln. Männer ticken jedoch anders. Noch fataler wird es - so ein dritter Frauenfehler -, wenn Frauen vorgeben, eine tolle Frau zu sein und sich dabei anbiedern anstatt einfach sie selbst zu sein, gelassen zu bleiben, ohne jedes Getue oder wie meine Freundin Dagmar immer sagt: "ohne dieses ganze Frau-Mann-Gedöns". Hören wir also auf Christian Carter und damit auf, den Vorstellungen der Männer gerecht zu werden, die letztlich nur unsere eigenen sind und die wir in Mäner hinein projizieren.
Wehe, Sie gestehen zu früh Ihre Gefühle ein.
Dann wird es wirklich eng. Tolle Männer hören das an jeder Ecke. Also fühlen sie sich von einem solchen gefühligen Geständnis nicht angezogen, sondern nehmen Reißaus. Eine kluge Frau hält sich zurück und bleibt gelassen. Sie vertraut ihrer Ausstrahlung und lässt Mann machen. Und wer glaubt, dass ein Mann, der Interesse zeigt, auch bindungsfähig oder gar bindungsbereit ist, wird - so der Experte - ein Wunder nach dem anderen erleben.
Ich habe gestern abend mit drei Freundinnen die hier erwähnten und alle anderen der 10 Fehler noch einmal gelesen und lange diskutiert. Sie klingen für uns Frauen mitunter sehr einfach, zu einfach, aber wir mussten Christian Carter zugestehen, es ist mehr als ein Körnchen Wahrheit in ihnen. Dagmar meinte, es sei ein ganzer Sack Wahrheit dabei. Wir Frauen wollen die Wahrheit nur nicht wahrhaben und lieber unsere ach, so schöne Vorstellung in Männer hinein geheimnissen.
Vielleicht würde es Frauen - und Männern - viel besser gehen, wenn wir Frauen den Mut fänden, Männer nicht verstehen zu wollen. Sondern nur uns selbst. Oder etwa nicht?
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