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Nicht verführen lassen - Der Holocaust Gedenktag

Nicht verführen lassen - Der Holocaust Gedenktag

Peter Leopold
26.01.2017, 17:35 Uhr
Beitrag von Peter Leopold

27 Januar 2017: Internationaler Holocaust Gedenktag. Für Viele ein Tag wie jeder Andere. Doch er bedeutet mehr, als nur eine Erinnerung an die dunkelste Zeit Europas. Er ist gleichzeitig - besonders in Zeiten wie Diesen eine Aufforderung für ein weiterhin friedliches Europa zu arbeiten. Es gibt nicht viele Orte dieser Größenordnung, die von so vielen Jahren Frieden sprechen können. Die Dinge verändern sich mit der Zeit und wenn wir am Ende sagen können, dass sie für unsere Kinder und Enkel besser geworden ist, haben wir viel geschafft.

In diesem Europa hat Nationalismus nichts zu suchen, denn Jeder ist irgendwie vom Anderen abhängig. Doch die Erkenntnis dessen bleibt den Leugnern, Verharmlosern, Hassern und Hetzern verwehrt. In der heutigen Zeit, darf man nicht mehr blind durch die Welt gehen. Wir haben alle seit dem Holocaust sehr viel erreicht und Europa hat größtenteils gelernt, miteinander umzugehen.

Doch Einige sehen die Situation nicht so positiv, weil das eigene Befinden über dem Gesamten gesehen wird. Fremdenhass und Abschottung nehmen zu und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir uns in einer ähnlichen Situation wie 1933 - 1945 befinden, wenn wir nicht umdenken und dem Hass keinen Spielraum lassen. Wenn es bereits Forderungen gibt, Flüchtlinge ins Mittelmeer zu setzen und sie ihrem Schicksal zu überlassen oder "unerwünschte" Migranten auf einer Insel auszusetzen, steuern wir in der Rückentwicklung auf das dunkelste Kapitel der Geschichte zu. In diesen Fällen ist auch schon der Begriff "Deportationen" gefallen. Wen überrascht es, dass Björn Höcke nach seiner "Kampfrede" von einer Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald ausgeladen wurde? Halten will er sich natürlich nicht daran und man darf gespannt sein, wann es zu einer Eskalation kommt.

Wie lange würde es dauern, bis die Vernichtung von unerwünschten Personen gefordert wird? Der Weg dahin ist nicht sehr weit, denn die Hemmschwelle von verbaler Gewalt zur physischen Gewalt ist fließend. Erschreckend ist die Tatsache, dass es nach wie vor Holocaust-Leugner gibt oder auch jede Schuld für persönliches Versagen genau Denjenigen zugewiesen wird, sie Schutz und Hilfe brauchen. Und da geht es nicht nur um Flüchtlinge, die im Augenblick das klassische Feindbild repräsentieren. Jegliche Randgruppe ist in Gefahr, zum Opfer zu werden.

Brauchen wir diesen Gedenktag überhaupt ? Offenbar JA, denn in dieser Hinsicht scheinen Teile der Bevölkerung unter Gedächtnisschwund zu leiden. Nein, es ist keine gestörte Wahrnehmung, dass die Zeiten nicht mehr so rosig sind, wie in Zeiten des Wirtschaftswunders. Aber sich deshalb wieder einmal Feindbilder zu basteln, die nötig sind, um Umstürze und ähnlich katastrophale Dinge zu organisieren, ist der falsche Weg.

Die Verführer sind wieder da und sie haben viele Namen. Ob sie nun unter AfD, "Republikaner", "NPD" , "Reichsbürger"oder "Der dritte Weg" auftreten - sie haben sehr einfache Antworten auf Alles. Doch für die Dinge unserer Zeit gibt es keine einfachen Antworten - nur einfache Hetze und einfache Hassparolen. Auch daran sollte man denken, wenn man die Verführer hört, damit nicht irgendwann unsere Kinder und Enkel einen weiteren Gedenktag begehen, an dem sie ihre Eltern und Großeltern zu beklagen haben.

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29 Kommentare

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Ja, Peter, es war nicht nur ein Oesterreicher mit seinem Gefolge. Die
hättten das Unheil ohne die unzähligen Verführten nicht vollbringen
können. Deshalb kann nicht genug vor der Verbreitung von Hass und
unmenschlichem Handeln gewarnt werden.
  • 04.02.2017, 15:45 Uhr
  • 1
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Wieder so ein tendenziöser Artikel - lieber linker Gott: erhalte uns unseren Schultkult und Hilfe die Rechten kommen........... Die Meisten haben es wohl immer noch nicht begriffen: Wir Deutsche sind das einzige Volk, welches sich ein Denkmal der Schande (Vorsicht Genitiv!) in seine Hauptstadt gebaut hat - für die Nichtgenitiver: Ein Denkmal, welches aller Welt eine Schande anzeigt! Die meisten anderen Länder stellen sich Denkmäler der Freude in Ihre Hauptstädte, Denkmäler, die ein freudiges Ereignis anzeigen sollen! Capito?
  • 27.01.2017, 18:34 Uhr
  • 5
Peter Leopold
Schön, dass Du Höckes nationalsozialistische Parolen weiter gibst. Vielleicht bewirbst Du Dich bei ihm.. tztztz Schönen Abend noch!
  • 27.01.2017, 18:36 Uhr
  • 0
I would give a penny for your thoughts: Wenn plappern Sie denn da nach?
  • 30.01.2017, 09:33 Uhr
  • 1
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Sie haben mir aus dem Herz gesprochen, ich bin ganz Ihrer Meinung, ich habe nur Bedenken, daß ausgerechnet, die es nötig haben den Bericht nicht lesen. Leider!!
  • 27.01.2017, 12:53 Uhr
  • 1
Peter Leopold
Lesen werden sie es...aber wirklich verinnerlichen vermutlich nicht
  • 27.01.2017, 14:10 Uhr
  • 1
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wehret den Anfängen, erst brennen Bücher und dann Menschen. ein Rattenfänger in unserer Geschichte ist schon einer Zuviel. Kein Ohr und kein Platz für Bräunlinge
  • 27.01.2017, 11:07 Uhr
  • 2
Peter Leopold
Sehe ich auch so. Es sind ja leider nicht nur die "Wir sind das Volk Schreier"....
  • 27.01.2017, 11:10 Uhr
  • 2
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ja, so ist es richtig, immer schön die imaginären schuldgefühle anschüren, wir sind die bösen, GEWESEN!, ich habe keine schuldgefühle, ICH habe nichts damit zu tun gehabt. was soll das? Sippenhaft ? weil vor über 70 Jahren ein durchgeknallter österreicher die massen in deutschland begeistert hat? für meinen geschmack reicht es, und das schon lange, ich schulde niemand nichts!
  • 26.01.2017, 23:42 Uhr
  • 6
Ach ja, mit nichts was zu tun? Einfach mal wegwischen, dass vor über 70 ig Jahren Menschen wie Müll behandelt wurden.? Vergast, in die Grube geschmissen und zugeschüttet - Vergessen? Hat man nichts mit zu tun? Was für eine Einstellung!
Ok, du möchtest niemandem etwas schulden - dann wähle einfach vernünftig. So eine Katastrophe braucht wirklich niemand mehr.
  • 27.01.2017, 03:03 Uhr
  • 5
@ Micha , befaß dich mal mit der Geschichte !
Anscheinend weißt du nicht , mit welchem deutschen
Perfektionismus die pervertierte Tötungsmaschinerie betrieben
wurde
Zudem es nicht um Schuld geht , sondern ums erinnern , damit sich das nie wieder wiederholt !
Die Tendenzen zeigen nämlich dahin !
  • 27.01.2017, 07:07 Uhr
  • 9
Peter Leopold
Genau auf den Punkt gebracht!
  • 27.01.2017, 07:59 Uhr
  • 1
Typisches Phänomen , mit dem Finger auf andere zeigen , damit der eigene Müll nicht so auffällt
Die Menschen im Holocaust wurden nicht " nur " ermordet und ihrer Menschenwürde beraubt , sie würden selbst
als Tote noch bestohlen
Oder hast du bei anderen Völkermorden gelesen , das sie den Weg zur Hinrichtung selber zahlen müßten , das ihnen nach dem Tod die Goldzähne gezogen wurden , die Haare abgeschnitten wurden , um sie " weiter zu verwerten "
Hast du gelesen , das Menschen ( Alte und Kinder ) zu versuchen mißbraucht wurden ?
Hast du gelesen , das besonders schöne Tottos der Opfer
zu Lampenschirmen verarbeitet wurden ?
Nein ?!
Dann deshalb , das nur der " gute Deutsche " die Masssenvernichtung pervertiert hat
  • 27.01.2017, 08:51 Uhr
  • 5
Frau Sommer: ich weiß nicht, wo sie die Nachricht von den angeblichen täglichen Massenhinrichtungen in China herhaben. ich habe danach gegoogelt und nur Berichte gefunden, die über 10 Jahre alt sind.
Ich halte es für unverantwortlich, vage Gehörtes als Sensationsmeldung hier einzustellen ---- und sehe auch nur einen Sinn darin, den Schmutz vor der eignen Haustür zu relativieren.
Und wer rechnen kann, wird richtig vermuten dass bei tätlich 10 Hinrichtungen mit jeweils 200 Menschen pro Tag schon 2000 sterben müssten, im Jahr also über 70.000. Das glaubt wohl niemand mehr.
  • 27.01.2017, 09:23 Uhr
  • 6
Peter Leopold
Dieses Relativieren ist schon deshalb völlig daneben, weil ja auch Weihnachten gefeiert wird, OHNE damals dabei gewesen zu sein...
  • 27.01.2017, 09:28 Uhr
  • 3
Es geht doch bei diesem Thema um das Erinnern an das unmenschliche Handeln an Millionen von Menschen.
Die Schuld ist vorbei, aber Verantwortung an dieser Geschichte trägt jeder Deutsche mit. Dazu zu stehen gibt den Deutschen die Dignität wieder.
Und das Wichtige ist heute, dass wir in der jetzt etwas ungewissen Zeit besonnen bleiben, und uns nicht zu einfachen "Lösungen" verleiten lassen, die gibt es nicht.
Und vor allem, in allen neuen Wegen, die gesucht werden müssen, immer menschlich zu bleiben, das erscheint mir das Wichtigste.
  • 27.01.2017, 12:32 Uhr
  • 4
Peter Leopold
wize.life-Nutzer Diese Aussage ist schon deshalb heftig, weil sie genau mit denselben Parolen arbeitet, wie jeder Erz-Nazi. Alleine "Ich schulde niemandem nichts" ist mehr als bedenklich. Du schuldest der künftigen Generation eine Welt, die ohne Hass und vermeintlichen "Endlösungen" auskommt. Eine Welt, die keine Feindbilder erzeugt und keinen Nationalsozialismus unterstützt. Und Du schuldest künftigen Generationen einen würdigen Umgang mit der Vergangenheit. Das ist das Erbe von Jedem. Die Verantwortung abzulehnen und damit seine Unterstützung für den Nationalsozialismus zu rechtfertigen, ist ein Verbrechen Was damals ein "durchgeknallter Österreicher" war, sind heute Grüppchen wie AfD, NPD, Reichsbürger etc. Die Gesinnung ist absolut IDENTISCH !
  • 27.01.2017, 14:08 Uhr
  • 4
Ich bin sehr dankbar, weil ich sehe, dass es doch in diesem erbärmlichen Forum noch Menschen gibt. Menschen mit Verstand und Emphatie. Lange Zeit glaubte ich ja, ich sei allein auf weiter Flur und sah mich den Anfeindungen hier ausgesetzt. Danke, dass es euch gibt.
  • 29.01.2017, 00:45 Uhr
  • 3
Sylvia - bist nicht allein auf weiter Flur. Mir hat man hier schon gesagt, dass es ein Wunder sei, dass ich mich überhaupt noch aus dem Haus traue.
Leider ist gegen Dummheit aber kein Kraut gewachsen.
  • 29.01.2017, 09:37 Uhr
  • 0
@ Heidi Unkraut wächst immer. Lass und das Unkraut bekämpfen und lass uns unterscheiden, manch Unkraut ist auch ein Pflänzlein, man muss es nur erkennen und pflegen. Dann wird es eine gute Pflanze.
  • 02.02.2017, 00:31 Uhr
  • 0
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Diesem Beitrag stimme ich voll und ganz zu. Die Geschicht darf sich nicht wiederholen. Das Gedenken an diese schleckliche Zeit muss wach gehalten werden.
  • 26.01.2017, 22:53 Uhr
  • 5
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Stimmt:
"Und da geht es nicht nur um Flüchtlinge, die im Augenblick das klassische Feindbild repräsentieren. Jegliche Randgruppe ist in Gefahr, zum Opfer zu werden."

Ich kann mich noch gut erinnern, wie auf den Hartz4lern rum geprügelt wurde, auch vorgeführt von Medien.
Davon hört man nichts mehr, weil es ein neues Feindbild gibt
  • 26.01.2017, 21:40 Uhr
  • 7
Peter Leopold
Feindbilder sind ja beliebig austauschbar...
  • 27.01.2017, 03:05 Uhr
  • 0
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Dieser Gedenktag am 27. Januar ist sehr wichtig.
Die Greueltaten dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Wenn man die Aussagen von manchen Menschen liest oder hört --
kann es einem Angst werden!
  • 26.01.2017, 21:12 Uhr
  • 7
Peter Leopold
Vor Allem, weil es genau dieselben Parolen sind...
  • 27.01.2017, 03:06 Uhr
  • 0
So ist es!
  • 27.01.2017, 08:58 Uhr
  • 0
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