Die Regierung in Jordanien hat laut staatlicher Nachrichtenagentur "Petra News" vergangenen Dienstag ein kontroverser Gesetz abgeschafft: Dies erlaubte bisher, dass verurteilte Sexualstraftäter eine Bestrafung umgehen könnten, indem sie ihr Opfer ehelichten.
Nach einer 30-minütigen hitzigen Debatte und einer öffentlichen Abstimmung erklärte die Regierung Jordaniens den Artikel 308 des dortigen Strafgesetzbuches für abgeschafft.
Premierminister Hani Mulki hatte vor der Abstimmung verkündet, das Gesetz sei eine "Verletzung jordanischer Werte."
Zuvor konnten angeklagte Sexualstraftäter einer Bestrafung gänzlich entgehen, indem sie ihre Opfer heirateten, sei es nach einer Vergewaltigung oder einer anderen Art sexuellen Übergriffes.
Viele Familien sollen wegen dem Gesetz solchen Ehen bisher zugestimmt und ihre Töchter deren Vergewaltigern übergeben haben - aus Angst aus Schande und Schmach.
Menschen- und Frauenrechtler haben seit Längerem für eine Abschaffung des Artikels gekämpft. Das Königliche Komitee hatte vergangenen Februar diese schließlich dem Abgeordnetenhaus vorgeschlagen, wo die Initiative kurz darauf gutgehießen wurde.
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