Weltweit werden pro Jahr rund 20 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Plastik ist praktisch, stabil, leicht und hygienisch. Und äußerst langlebig. Es dauert Hunderte von Jahren, bis sich der Plastikmüll zersetzt. Wir müssen endlich dafür sorgen, dass der Plastik-Wahn ein Ende hat!
Es fängt schon frühmorgens an: Zahnbürste und Tube – natürlich Plastik! Creme, Duschgel, Shampoo…
Haben Sie schon einmal Ihre Küche daraufhin durchforstet, was dort alles aus Plastik ist? Eine Unmenge von Dosen und Schüsseln, Brettchen, die Salatschleuder, Pfannenwender, Becher, Flaschen, Messbecher…
Unsichtbare Gifte in der Küche
Plastik im Kühlschrank, im Wasserkocher, im Toaster und im Stabmixer - wir müssen uns nicht darüber wundern, wenn sich mit der Zeit kleinste Plastikteilchen lösen und über die Nahrung in unseren Körper gelangen. Sie schwimmen in unserem Blut und auch mit der Atemluft nehmen wir winzige Plastikpartikel auf. Land- und Meerestiere sind verseucht - sechs Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich (!) in den Weltmeeren und bilden dort Müllteppiche von unvorstellbaren Ausmaßen.
Gefährlich sind vor allem die darin enthaltenen Weichmacher. Sie können Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Asthma und Atemwegserkrankungen auslösen und beeinflussen auch unseren Hormonhaushalt.
Coffee-to-go – wann ist endlich Schluss mit dem Wahnsinn?
Zwei Milliarden (!) Coffee-to-go-Becher samt Plastikdeckel landen pro Jahr im Müll! Sie werden aufwändig produziert und dann nur wenige Minuten benutzt. Eine Plastiktüte kommt im Schnitt auf ganze 15 Minuten Nutzungsdauer. Dann wird sie verbrannt.
Weltweit werden pro Jahr Milliarden von Plastiktüten verbraucht. Nur etwa ein Prozent davon wird auch recycelt. Jeder EU-Bürger nutzt im Schnitt 180 Einwegtüten pro Jahr - da sind wir Deutschen mit nur 64 sogar schon ziemlich sparsam. Und trotzdem sind wir die Nummer 1 weltweit im Plastikverbrauch - das muss sich ändern!
Der Handel muss umdenken
Doch selbst wenn wir gute Vorsätze haben - beim Einkaufen scheitern wir nicht nur an den Tüten: Jogurt, Fleisch, Wurst, Käse - ja selbst Bio-Gemüse wird heute in Plastik verpackt! Wir kommen oft einfach nicht darum herum. So viele bunte Öko-Siegel, aber der Müll bleibt.
Nach uns die Plastik-Sintflut?
Das ist nun wirklich einmal ein Thema, bei dem jeder einzelne von uns aktiv werden kann! Durchforsten Sie noch heute Ihre Wohnung nach unnötigem Plastik-Krimskrams und versuchen Sie, Kunststoffe wenigstens aus der Küche so weitgehend wie möglich zu verbannen.
Das ist in aller Regel kein großes Problem, denn es gibt sie noch – die guten alten Dinge: praktisch alle Küchenutensilien lassen sich durch Gegenstände aus Holz, Glas, Porzellan, Ton, Metall und Emaille ersetzen. Viele gute Tipps zum „Plastik fasten“ finden Sie auch in der Broschüre „Achtung Plastik!“ des BUND.
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