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Der Prophet und die Frauen

Der Prophet und die Frauen

05.08.2015, 06:33 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Die gesellschaftliche Stellung der Frauen in islamischen Ländern erregt bei uns oft Missfallen und Ärgernis. Unser Bild wird dabei wesentlich von der Situation der Frauen in theokratischen Staaten geprägt. Wir übersehen dabei aber, dass die meisten Einschränkungen, denen die Frauen in diesen Staaten unterworfen sind, nichts mit der Religion, sondern vielmehr mit archaischen, frauenverachtenden Traditionen zu tun haben, die trotz des Islam fortbestehen.

Zur Zeit Mohammeds waren die Frauen im arabischen Kulturkreis rechtlos. Oft wurden neugeborene Mädchen getötet und sogar lebend vergraben. Frauen hatten kein Recht auf Eigentum und blieben nach dem Tod des Mannes oft unversorgt zurück oder gingen als Erbe an einen männlichen Verwandten über.

Mohammed verbesserte mit dem Islam die Stellung der Frau wesentlich. Die Frau wurde als Rechtsperson anerkannt und erhielt das Recht auf Bildung, eigenes Vermögen, angemessenen Unterhalt durch den Ehemann für sich und die Kinder auch dann, wenn sie über eigenes Vermögen verfügte, und ein Erbrecht. Die Brautgabe, der bisher an den Vater der Frau zu zahlen war, wurde umgewandelt in eine Gabe an die Frau, über die sie frei verfügen konnte. Die Kindstötung – insbesondere von Mädchen - wurde ebenso verboten wie die Tötung eines Menschen aus Gründen der ‚verletzten Ehre‘. Durch Rückgabe der Brautgabe wurde auch für die Frau die Scheidung (arab. Khul) möglich. Zwangsehen gegen den Willen der Frau waren nicht mehr erlaubt. Islamischen Überlieferungen zufolge räumte Mohammed Frauen das Recht ein, einen Heiratsantrag abzulehnen. Er sagte: „Eine ältere Frau darf nur verheiratet werden, wenn dies mit ihr besprochen wurde. Und eine Jungfrau darf nur verheiratet werden, wenn sie der Heirat zustimmt.“

Beispielgebend waren zwei Frauen Mohammeds: Chadidscha war eine erfolgreiche Geschäftsfrau und die erste Anhängerin seiner Lehre, und Aischa war eine Hadith-Gelehrte und militärische Führerin. Während der islamischen Expansion kämpften viele Frauen an der Seite ihrer Männer. Viele Koran-Schulen (Madrasas) wurden von Frauen gegründet.

Eine ORF-Dokumentation lässt Historiker, Islam-Forscher und moderne muslimische Intellektuelle wie den Anthropologen und Islam-Experten Malek Chebel zu Wort kommen. Sie erzählen die faszinierende Geschichte von Mohammed und den Frauen und zeichnen ein anderes Bild Mohammeds und damit des Islams.

Unter Nichtmuslimen ist relativ unbekannt, dass Gottes Auserwählter zugleich ein einfacher und aus damaliger Sicht "toleranter" Mann war, der die Menschen und das Leben, vor allem aber die Frauen liebte. Der Film erzählt von Mohammeds Liebschaften und Leidenschaften. So entsteht das Bild eines zärtlichen und sensiblen Mannes voller Zweifel, Ängste und Verlangen, ein Bild, auf das sich heutige Fundamentalisten sicher nicht berufen können.

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39 Kommentare

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Und was ist mit der Scharia, welche dort wo sie angewandt wird ebenfalls unmenschliche Züge aufweist?
  • 29.06.2017, 10:51 Uhr
  • 0
Ich nehme an, du beziehst dich auf das Strafrecht der Scharia, das nur einen kleinen Teil dieses Rechtssystems bildet und in unsrem Kulturkreis manchmal als unmenschlich erscheint. Dieses System hat sich erst rund 2 Jahrhunderte nach Muhammad herausgebildet, ist nirgends kodifiziert und stark von traditionellen und regionalen Gepflogenheiten geprägt. Eine einheitliche Scharia gibt es gar nicht.
Das ist aber nicht Thema dieses Beitrags. Vielleicht schreibe ich mal einen eigenen Beitrag dazu. Wenn du willst, können wir gern über PN darüber diskutieren.
  • 29.06.2017, 11:25 Uhr
  • 0
Ach manchmal Assaya, könnte ich mich mit diesen Strafen auch hierzulande anfreunden
  • 29.06.2017, 11:31 Uhr
  • 0
Das geht wohl vielen so, ist auch emotional verständlich ...
  • 29.06.2017, 11:37 Uhr
  • 0
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Das islamische Scheidungsrecht ist vorbildlich...würde es überall angewandt, würden manche Ehen geheilt, statt zerstört. Heute nennt man es Mediation, die zaghaft ...und eher in Ausnahmefällen bei Scheidungen zum Tragen kommt. Da war der Prophet wesentlich weitsichtiger
  • 12.10.2015, 23:34 Uhr
  • 1
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Danke, für diesen höchst überfälligen Beitrag.
  • 09.08.2015, 15:18 Uhr
  • 1
Danke dir für die Anerkennung
  • 09.08.2015, 18:17 Uhr
  • 0
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Danke für diesen Beitrag liebe Assya. Er zeigt, einmal mehr, nur Aufklärung kann helfen, die mitunter sehr deutlich zu erkennenden Wände zwischen den Menschen abzubauen.
Was hier noch nicht zur Sprache kam, ist die unterschiedliche Art und Weise "offen" über Religion in der Öffentlichkeit zu sprechen/schreiben.
Auch in den von Dir zitierten Ländern Marokko, Tunesien u.a. ist es nach wie vor kulturell nicht üblich, mit "Fremden", und das sind wir nunmal als Christen für diese Menschen, diese Themen zu diskutieren.
Und schon gar nicht im Beisein von anderen "Muslimen". So jedenfalls mein Empfinden nach vielen Besuchen in besagten Ländern.
Und auch vielen privaten Kontakten dort.
Die "westliche" Mentalität ist eher extrovertiert und versucht zu erklären, warum sie was wie macht. Die ............ hm, wie formuliere ich das jetzt, arabisch paßt nicht, muslimisch eigentlich auch nicht, am ehesten noch die nicht westlich geprägte Mentalität (zum Beispiel auch bei den asiatischen Mentalitäten) ist da introvertierter. Da gehört erst mal ganz, ganz viel Vertrauen, was sich Natur gemäß aufbauen muß und nicht von einem Moment zum anderen entsteht.
Merkwürdigerweise akzeptieren die sogenannten westlichen Mentalitäten das "Anders" sein von Asiaten und ihren Religionen.
Spontan frage ich mich, warum nicht auch von Menschen, die den Islam als ihren Glauben gewählt haben?
Fragen über Fragen.
Resümee............ es wäre sicherlich gut, wenn von den Menschen, die in unseren westlichen "Zonen" leben der Dialog über die sie bewegenden Themen aktiviert würde. Wobei es natürlich nicht deren Mentalität entspricht. Ein Zwiespalt. Sehe ich ein.
Bitte verzeih, ich schreib einfach nur was mir durch den Kopf geht.
Aber ich denke letztlich wird nur ein Dialog das gegenseitige Verständnis und letztlich ein friedliches Miteinander bringen. Hoffen wir, dass es viele Menschen, wie Dich auch, gibt, die sich zu diesen Themen einbringen.
Liebe Grüße an Dich
Erika
  • 05.08.2015, 20:58 Uhr
  • 3
Erika, auf diese Fragen weiß ich keine Antwort, sondern kann nur vermuten, dass eben auch die Mentalität von der Tradition mitgeprägt wird.
Ich habe Muslime gefragt, warum sie nicht versuchen, Irrtümer über ihre Religion aufzuklären. Die meisten antworteten, weil sie es für sinnlos halten, Nicht-Muslime seien daran nicht interessiert, die Reaktionen wären aggressiv u. dgl.
Hier in Graz habe ich aber auch etwas anderes gesehen. Im islamischen Kulturzentrum gab es innerhalb von 6 Wochen vor den Ferien drei Info-Veranstaltungen, zu denen Nicht-Muslime geladen waren - und tatsächlich gekommen sind. Das mag daran liegen, dass es eine bosnische Organisation ist und Bosnier eine andere Mentalität haben.
  • 05.08.2015, 22:06 Uhr
  • 2
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Hier zum weiteren Verständnis eine Buchempfehlung:
"Das Dschihadsystem- Wie Der Islam Funktioniert" von Manfred Kleine-Hartlage isbn:9783935197960 Resch-Verlag

Ein Auszug:
Um es an einem Beispiel zu konkretisieren: Selbstverständlich ist es ein erheblicher Unterschied, ob Genitalverstümmelung an Mädchen praktiziert wird oder nicht; ob Frauen „nur" ein Kopftuch tragen müssen oder in eine Burka gesteckt werden; das ändert aber nichts an der subalternen Stellung von Frauen in allen islamischen Ländern, und es ändert vor allem nichts daran, dass ihre Unterdrückung religiös legitimiert wird.

Wer eine E-Book-Reader hat / Anfrage über PN ich helfe mit einer Ausleihe
  • 05.08.2015, 16:22 Uhr
  • 3
Genau darin liegt der Irrtum: die Legitimation zur Unterdrückung der Frau liegt nicht in der Religion, sondern der Tradition. Es ist Missbrauch der Religion.
  • 05.08.2015, 20:06 Uhr
  • 6
Dieses Vermischen von Tradition und Religion ist in vielen Köpfen vorhanden..hier sollte mehr erklärt weden... aber dazu braucht es auch Menschen, die es wissen wollen. Leider blocken diese ab, sobald das Thema auf Frau im Islam kommt und vergessen dabei, dass es in Deutschland jedes Jahr 40.000. Frauen in die Frauenhäuser treibt ,weil diese von ihren Parnern geschlagen werden... und jede vierte Frau wird in Deutschland regelmässig geschlagen, dass sind immerhin 10 - 11 Mio. Frauen. Wenn die nun hier auflaufen und sagen, es wären nur muslmische Frauen.... denen sei vorsorglich gesagt: NEIN es sind überwiegend nichtmuslimische Frauen.

Es macht schon einen Unterschied, ob ich mich als Frau in Ägypten oder Iran bewege... andere Länder... andere Sitten.
  • 06.08.2015, 00:17 Uhr
  • 6
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Ich habe vor Jahren die Stellen über die Rechte der Frauen in meinem auf Deutsch übersetzten Koran gelesen und war damals sehr verwundert. Ich denke, dass die rasche Ausbreitung des Islam auch davon abhängig war, dass den einzelnen Menschen viel mehr rechte eingeräumt wurden als es damals üblich war. Hinsichtlich der Rechte des weiblichen Geschlechts konnte um 600 n. Chr. die christliche Kirche nicht mithalten.
Aber nun geht es um die Jetztzeit und die Zukunft. Da sehe ich leider völlig andere Entwicklungen. Entwicklungen die die Rechte der Frauen in einigen muslimischen Ländern derart beschnitten haben und noch beschneiden, dass es mit dem Text aus dem Beitrag in keinem Zusammenhang gebracht werden kann.

Schöne Worte im Koran und die Realität in unserer Zeit sind zweierlei.
  • 05.08.2015, 12:00 Uhr
  • 4
Derartige Diskriminierungen gibt es aber nicht wegen, sondern trotz des Islam. Sie wurzeln in archaischen frauenfeindlichen Traditionen, nicht in der Religion.

Von den 1,500 Mio Muslimen weltweit leben rund 360 Mio, also nur nicht ganz ein Viertel, in theokratisch-fundamentalistisch orientierten Ländern, die die Scharia voll anwenden.
  • 05.08.2015, 14:40 Uhr
  • 2
Assya, warum macht es sich der islam dann nicht zu einer Hauptaufgabe, diese "archaischen Traditionen" aufzuheben oder wenigstens zu korrigieren?
Gibt es da Vorkämpfer für die Rechte der Frauen?

Es ist einfach eine Tatsache, dass die Religionen die Rechte der Frauen stets beschnitten haben. Jetzt gibt es in der Katholischen Kirche, ausgehend von den Laien - eine Reformbewegung.

Es wäre doch schön, wenn sich der gebildete moderne Islam auch dafür einsetzte.
  • 05.08.2015, 15:58 Uhr
  • 4
Wo gibt es gebildeten und speziell modernen Islam bzw. was soll das sein? Es gibt sicher Islamwissenschafter und intelligente Moslems, nur im Grunde kann Islam gar nicht modern sein, weil er auf absolutem Wahrheitsanspruch eines bestimmten Propheten bzw. eines Koran beruht.
  • 05.08.2015, 17:32 Uhr
  • 1
Edith:

Es gibt diese Vorkämpfer, und wenn man von den theokratisch geführten Ländern absieht, gibt es zahlreiche positive Zeichen für eine Verbesserung. Beispiele:
In Syrien bekleidete eine Frau früher ein Ministeramt als in Deutschland; Marokko hat seine Gesetzgebung zugunsten der Frauen geändert. In Tunesien und dem Iran gibt es an den Unis mehr weibliche als männliche Studenten. Viele afrikanische Staaten haben die Genitalverstümmelung gesetzlich verboten. Bassam Tibi, Mouhanad Khorchide und Ednan Aslan, islamische Theologen an deutschsprachigen Unis, setzen sich für einen aufgeklärten Islam ein. Die Reformbemühungen gibt es schon seit einigen Jahrzehnten.
Aber wer weiß das bei uns schon?

In den theokratisch geführten Ländern leben rund 360 Mio Muslime, das ist nicht ganz ein Viertel aller Muslime weltweit. Dennoch wird der Islam von unserem Kulturkreis anscheinend überwiegend nach den traditionellen Praktiken dieser Länder beurteilt.

Und wie lange ist es her, dass die Gleichberechtigung der Frau bei uns gesetzlich festgeschrieben wurde? Ungefähr 40 Jahre ... (in den 1970ern).
Daran allein kann man ersehen, wie viel Zeit für gesellschaftliches Umdenken notwendig ist. Die Französische Revolution liegt mehr als 200 Jahre zurück, Humanismus und Aufklärung bemühen mindestens ebenso lange darum.
  • 05.08.2015, 20:36 Uhr
  • 4
Manchmal sehe ich diese "Zwangsdemokratisierungen" und die Angleichung anderer Kulturen an die westeuropäische als total verfehlt an.
Das ist eine unnatürliche Beschleungung der normalen Entwicklung , die Gesellschaften gar nicht leisten können.

Du hast völlig Recht mit dem Hinweis auf die kurze Zeitspanne, die seit der Emanzipation der Frau hier vergangen ist.
Geduld ist also vonnöten und ein Vertrauen darauf, dass sich allmählich starre Traditionen unter dem Einfluss der www Informationen auflösen werden.
  • 05.08.2015, 21:59 Uhr
  • 4
Wie die 'U.S. Army World Tour' (siehe Eintrag vom 10.07.2015 in meinem Buch) seit 1950 zeigt, wurden diese Ziele auch stets verfehlt und das Chaos war danach oft noch größer als vorher ...
  • 05.08.2015, 22:12 Uhr
  • 2
Genau, Assya. Gestern hab ich den FIlm "Auslandseinsatz" gesehen, ein Bericht über die deutsche Einsatztruppe in Afghanistan, - einfach nur bedrückend.
Oder nimm Ägypten oder die afrikanischen Länder nach Aufheben des Kolonialismus. Überall Korruption und Chaos. Die Menschen sind gleich auf dem ganzen Globus, und Wachstum braucht eben Zeit und viele Katastrophen, bis man ein bisschen dazulernt.

Man kann ja als Vorbild l e b e n, aber dieses Muster jemandem aufzuoktroyieren, ist absurd oder allzu kurz gedacht.
Das gilt sowohl auf der persönlichen als auch auf der gesellschaftlichen Ebene.
  • 06.08.2015, 09:31 Uhr
  • 1
Bin ganz deiner Meinung, Edith.
Das wäre ein interessantes Thema für einen eigenen Beitrag.
  • 06.08.2015, 09:44 Uhr
  • 1
Edith Zeile:
"Manchmal sehe ich diese "Zwangsdemokratisierungen" und die Angleichung anderer Kulturen an die westeuropäische als total verfehlt an. Das ist eine unnatürliche Beschleungung der normalen Entwicklung , die Gesellschaften gar nicht leisten können … ."

Manchmal? Manchmal nicht?

"Zwangsdemokratisierungen" von außen aufzwingen zu wollen, ist unverantwortlich. Das erleben wir gegenwärtig zur Genüge. Aber Reformen auf 'sanften Füßen' sind in der modernen Welt schwer zu ertragen. Eine Geduld, eine verderbliche Langmut gegenüber gesellschaftlichem Rückschritt kann sehr wohl vermieden werden, wenn innerstaatliche Kräfte das Heft des Handelns für den Fortschritt in die Hand nehmen. Dann ist es geboten, diese Kräfte einfühlsam von außen zu unterstützen, ohne direkte Intervention als 'Besatzungsmacht'.
Ich denke da an Atatürk. Viele für die moderne Welt überholte Traditionen wurden per Gesetz abgeschafft, der Islam im Sinne Assyas bereinigt. Damit ist zwar viel, aber nicht alles gewonnen. Diese unzähligen Religionsgemeinschaften mit ihren unterschiedlichen Auffassungen, Ritualen, Geboten, Verboten - sie erwiesen sich in der Geschichte, insbesondere bei Weltreligionen, im Verbund mit staatlicher Macht, bislang als Geißel der Menschheit.
Was eine Religion auf dem verharrenden Gedankengut des Mittelalters, gepaart mit staatlicher Gewalt(Gottesstaat), heutzutage noch schreckliches anrichtet, ist entsetzlich!
  • 09.08.2015, 00:47 Uhr
  • 0
Joachim: Religiöse Lehren richten nichts Schreckliches an - sondern machtgierige Personen, die diese Lehren für ihre Zwecke missbrauchen.
  • 09.08.2015, 01:15 Uhr
  • 1
Werden meine Gedanken bejaht, oder wird auf ein Defizit hingewiesen?
  • 09.08.2015, 12:02 Uhr
  • 0
Eher bejaht - mit der Einschränkung, Religion nicht mit Ideologie gleichzusetzen.
Mich stimmt bedenklich, dass es immer wieder Tendenzen gibt, auf veraltetes Gedankengut zurückzugreifen, dies Andersdenkenden aufzuzwingen und dafür religiöse Begründungen zu verwenden, wie dies in islamischen Ländern seit ungefähr 150 Jahren geschieht.

Dazu ein Beispiel:
Im Islam gibt es Bestimmungen, wie mit geistig Behinderten umzugehen ist, sie haben nicht den Status einer vollen Rechtsperson (also ungefähr analog zu den Entmüdigten bei uns). Mohammed machte aber die Frau zu einer vollwertigen Rechtsperson. Und weil das eben nicht in das Weltbild einiger Fundamentalisten passt, erklärten sie die Frau generell als geistig minderbemittelt, sodass für sie ein 'Vormund' notwendig ist. Darum dürfen Frauen beispielsweise in Saudi-Arabien kein Auto lenken ...
  • 09.08.2015, 12:51 Uhr
  • 1
Habe ich das richtig verstanden?
'In islamischen Ländern gibt es seit ungefähr 150 Jahren immer wieder Tendenzen, auf veraltetes Gedankengut zurückzugreifen. Mit religiösen Begründungen wird dieses veraltete Gedankengut Andersdenkenden aufgezwungen.'
Aus "Studienkreis Artur Schopenhauer:
"Die Religion ist dem Volke notwendig und ist ihm eine unschätzbare Wohltat. Wenn sie jedoch der Erkenntnis der Wahrheit sich entgegenstellen will, so muss sie mit möglichster Schonung bei Seite geschoben werden."
> W II 185..
Aber man wünscht nicht nur, sondern erwartet in der modernen, fortgeschrittenen Welt eine wesentlich wirksamere, nachhaltigere 'Aufklärung', als sie z.Zt. in der islamischen Welt wahrnehmbar ist u.a. zum Wohle der Mädchen und Frauen.
Die 'Geburt' des Monotheismus war ein Fortschritt - der 'Todesstoß' für den Polytheismus, so gut wie weltumspannend.
Wird die 'Geburt' der 'Aufklärung' der Todesstoß für den Monotheismus sein?
Aus Wikipedia:
"

Statistiken und Studien zu Religion in Deutschland
Rund 34 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren gaben im Jahr 2011 laut einer Frage aus der SOEP zur Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft an, evangelisch zu sein. Der katholischen Konfession gehörten weitere 28 Prozent an. Einer islamischen Religionsgemeinschaft fühlten sich zwei Prozent zugehörig. 38 Prozent der Deutschen befürworten eine rechtliche Gleichstellung des Islam mit dem Christentum. Jeder Fünfte glaubt an die biblische Schöpfungsgeschichte; an die Evolution glauben dagegen 61 Prozent. 17 Prozent gehen regelmäßig in die Kirche oder besuchen religiöse Veranstaltungen. 2012 verzeichneten die evangelische und die katholische Kirche zusammen rund 256.000 Kirchenaustritte in Deutschland."
Damit entzogen sich abermals viele Frauen dem überholten 'Bild', insbesondere der kath. Kirche.
  • 09.08.2015, 18:08 Uhr
  • 0
In Österreich ist der Islam schon seit 1912 als Religion anerkannt, und es hat uns nicht geschadet...

Aufgeklärte Gläubige sehen die Heiligen Bücher auch nicht als Tatsachenberichte über historische Ereignisse an, eher als Gleichnisse oder Metaphern, dem Verständnis der damals lebenden Menschen angepasst. Die Evolution sehe ich dazu nicht im Widerspruch.

Humanismus und Aufklärung sind nun schon, sagen wir, 200 bis 400 Jahre alt, und Religionen gibt es noch immer. Gerade in unserem 'aufgeklärten' Kulturkreis wird verstärkt ein Bedürfnis nach Spiritualität spürbar, das muss nicht immer eine Standard-Religion sein. Ich glaube nicht, dass die Ungleichheit von Mann und Frau der Hauptgrund für Kirchenaustritte ist.

Wann werden wir in Europa und den USA endlich damit aufhören, die ganze Welt durch unsere eurozentristische Brille zu sehen und ihr vorzuschreiben, was wie und vor Allem wie schnell zu ändern ist? Wozu das geführt hat, sehen wir ja. Wir haben uns mitschuldig gemacht. Aber das ist ein anderes Thema und gehört nun wirklich nicht in diesem Thread.
  • 09.08.2015, 18:46 Uhr
  • 0
Assya Wagner:

"In Österreich ist der Islam schon seit 1912 als Religion anerkannt, und es hat uns nicht geschadet..." - und nach 100 Jahren Islamgesetz in Österreich (2012) liest man:

"Was will Allah?
Imame und islamische Theologen sollen künftig in Österreich ausgebildet werden. Über die Auslegung der religiösen Lehre ist aber ein handfester Streit entbrannt VON MONA EL KHALAF"
---
"... Zu lange haben sie es zugelassen, dass sich die türkische Religionsbehörde die kulturelle Hegemonie über den gesamten Islam in Österreich angeeignet hat. Der erscheint nun wie ferngesteuert von sinistren Hintermännern in Ankara.

Ein Vorhaben wie das mysteriöse Religionsgymnasium in Simmering nährt nur diesen Verdacht. Doch die Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft finden keine klaren Worte. Sie werden daher wahrscheinlich das fragwürdige Religionsgesetz erhalten, das sie verdient haben."Joachim Riedel(in "ZEIT ONLINE")

Ein 'entente cordiale' liest sich anders!

Nicht nur der Stellung der Frau im Islam wegen bereitet der Islam den Demokraten der Welt Sorge. Ich denke z.B. an Altbundeskanzler Schmidt.
  • 10.08.2015, 00:52 Uhr
  • 0

Wir haben seit einigen Monaten ein neues Islamgesetz, und ich finde es gut. Auch andere Länder interessieren sich bereits für dieses Gesetz.
Was willst du denn mit dieser Meinung eines Journalisten sagen?
Und was hat das mit dem Thema 'Frau im Islam' zu tun? Bitte beim Thema bleiben!
(Über unser Islamgesetz gibt es hier im Forum einen eigenen Beitrag von mir)
  • 10.08.2015, 01:17 Uhr
  • 0
Es ist nicht ein Journalist.
Was ich sagen will:
Jeder glaube, was er mag.
Assya Wagner, noch einmal:
"In Österreich ist der Islam schon seit 1912 als Religion anerkannt, und es hat uns nicht geschadet..." - das ist mir zu blauäugig - nicht bemerkt? Warum 100 Jahre später ein Gesetz mit Grenzpflöcken für den Islam! Wozu? Doch wohl, um Schaden abzuwenden, um extremistischen religiösen Tendenzen entgegen zu wirken, um dem Islam aufklärerisch zu begegnen. Er soll 'Österreichisch' werden, auch für muslimische Frauen, um sich besser integrieren zu können! Das sollte Vorbild für einen 'Islam in europäischen Staaten' sein, wäre auch ein Segen für Musliminnen wenigsten in einer Randregion(Europa) der Verbreitung des Islam, sogar mit mehr innerstaatlichen Freiräumen.
Da sind wir uns doch einig, oder?
Kritik kam aus der Türkei und österreichischen islamischen Gruppen.
Um nicht zu 'abwegig' zu werden, lasse ich mal die Finanzierung, die Ausbildung im Ausland, die Missionierungstendenzen außen vor, den Fundamentalismus sowieso.
  • 11.08.2015, 18:14 Uhr
  • 0
Joachim, ich lasse mir auch von dir hier nicht dein Thema aufzwingen. Noch einmal: Das Islamgesetz ist hier nicht Thema, sondern die Frau im Islam. Plaziere deine Ansichten zum Ilslamgesetz im passenden Beitrag. Weitere Themenverfehlungen hier werde ich löschen.
  • 11.08.2015, 18:53 Uhr
  • 0
Meine Gedanken kreisen während meiner Ausführungenru stets um die Stellung der Frau im Islam.
Jede geistige Strömung ist erd- menschenbehaftet und schwebt nicht als 'Kristall' im Wolkenkuckucksheim. Gleich zu Beginn der Diskussion wurde festgestellt, dass Aussagen im Koran zur Stellung der Frau leider mit ihrer gegenwärtigen Situation oft wenig zu tun haben und 'seit ungefähr 150 Jahren Rückentwicklungen zu beobachten sind'(Letzteres selbst von der Autorin festgestellt.). Aber was bringt es, wenn nur negative und positive Fakten aufgezählt werden dürfen und größere Zusammenhänge aufzuzeigen nicht erlaubt wird? Mir ist das zu eingeengt und deshalb werde ich möglicherweise gelöscht.
  • 12.08.2015, 08:20 Uhr
  • 0
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Es ist nicht nur gut, dass den radikalen Muslime ihre Geschichte näher gebracht wird, auch das Wissen darüber würde vielen Nicht-Muslimem helfen! Insbesondere denen, die sich erschöpfen in der Verbreitung ihrer Vorurteile!
Auch hier ist "Wissen" der wichtigste Vorreiter des friedlichen Zusammen seins.
Danke dir Assya!
  • 05.08.2015, 08:32 Uhr
  • 7
Danke für die Anerkennung, Malisa
Ein Grundsatz des Islam ist 'Erst wissen, dann glauben'.
  • 05.08.2015, 10:17 Uhr
  • 4
Sollte unser aller Grundsatz sein Assya!
Im Forum stört mich insbesondere das Pochen auf das Recht eine Meinung zu haben.
Oft ist diese Meinung nur die Wiedergabe von nebulösen Informationen! Echtes, fundiertes Wissen würde zu einer Diskussion beitragen, die dem Wort "Streitkultur" Ehre machen würde.
  • 05.08.2015, 10:32 Uhr
  • 6
Wissen was im Koran steht und das Wissen der Realitäten über die Rechte der Frauen in den unterschiedlichen Ländern in denen Muslime leben zeigt doch eine große Gegensätzlichkeit auf.
  • 05.08.2015, 12:05 Uhr
  • 3
Genau, und um dieser Gegensätzlichkeit Rechnung zu tragen sollte man nicht dem Koran zuweisen was eigentlich eine Wirkung archaische Gebräuche ist und, wie Assya trefflich darstellt, vom Koran abgemildert wird!
Auch in der christliche Religion sind solche Dinge zu finden,
z. B dürfen bei Katholiken immer noch keine Frauen Priester werden!
  • 05.08.2015, 12:23 Uhr
  • 5
Richtig, Malisa.
Abgesehen davon wird es dem Islam nicht gerecht, immer nur an der fundamentalistisch orientierten Interpretation einer Minderheit gemessen zu werden.
Wem würde es beispielsweise einfallen, die katholische Kirche an den Ansichten von Opus Dei zu messen?
  • 05.08.2015, 14:45 Uhr
  • 4
  • 05.08.2015, 14:45 Uhr
  • 2
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