Immer mehr ältere Menschen in Deutschland arbeiten

Immer mehr ältere Menschen in Deutschland arbeiten

Helmut Achatz
29.09.2016, 09:46 Uhr
Beitrag von Helmut Achatz

Warum arbeiten immer mehr Alte in Deutschland? Die Zahl der 65- bis 69-Jährigen, die noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen ist von 2005 bis 2015 deutlich gestiegen – von 6,5 auf immerhin 14,5 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Das ist jeder Siebte. Warum ist das so?

Gründe fürs Arbeiten im Alter

Viele dürften schlicht und einfach gezwungen sein zu arbeiten, wenn auch nur wenige Stunden pro Woche, weil die Rente nicht zum Leben reicht. Andere wollen sich noch einbringen und ihr Wissen an Jüngere weitergeben. Eine dritte Gruppe kann gar nicht anders, weil sie in der Arbeit die Erfüllung sieht. Das dürfte vor allem für viele Selbstständige und ihre mithelfenden Familienangehörige zutreffen. Das geht auch aus den Zahlen der Statistiker hervor. Übrigens ist die Erwerbstätigenquote bei Akademikern in dem Alter auch höher als bei Nicht-Akademikern.

Baden-Württemberger arbeiten am längsten

Interessant ist auch, wie sich das Arbeiten-im-Alter regional verteilt. Den Statistikern zufolge hat Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent den höchsten Anteil arbeitender 65- bis 70-Jähriger. Am Ende des Ranking steht Sachsen-Anhalt mit 11,7 Prozent.

Im Westen arbeiten mehr Alte noch

Generell ist es so, dass im Osten mit 13,1 Prozent weniger Menschen im Rentenalter arbeiten als im Westen mit 17,5 Prozent. Klar, weil im Osten meist die Arbeitsplätze für Ältere fehlen. In Boom-Regionen wie München sieht die Lage meist anders aus – eben auch für die Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen.

Spitzenreiter Estland

Übrigens, Deutschland liegt bei der Erwerbsquote älterer Menschen über dem europäischen Durchschnitt, der liegt bei 11,7 Prozent. Nur in Ländern wie Dänemark, Estland, Irland, Lettland und Litauen arbeiten noch mehr im Rentenalter als in Deutschland. Spitzenreiter ist Estland mit 29,3 Prozent, gefolgt von Schweden und Großbritannien.

Lebenserwartung in Deutschland

In dem Zusammenhang ist es auch interessant, wie viel Zeit den heute 65-Jährige noch bleibt: Die Lebenserwartung für heute 65-jährige Männer liegt zurzeit bei 17,69 Jahren und für 65-jährige Frauen bei 20,90 Jahren, so das Statistische Bundesamt.

Mehr dazu unter vorunruhestand.de

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7 Kommentare

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Ich arbeite auch noch - mit 70 - jeden Tag im Haushalt !
War jetzt nicht böse gemeint ... !
  • 29.09.2016, 17:41 Uhr
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Bei Altersarmut kann ich es verstehen, aber wenn Jüngeren der
Arbeitsplatz weggenommen wird - dann nicht !
  • 29.09.2016, 11:26 Uhr
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"Immer mehr ältere Menschen in Deutschland arbeiten"

Und was ist die Folge ?

Immer noch mehr Lohndrückerei und immer noch mehr jüngere Arbeitslose !
Und das soll Sinn machen ?
  • 29.09.2016, 10:50 Uhr
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Sinn macht so vieles nicht,mal bei den POLITBONZEN nachfragen,ob es etwas bringen würde ? Die Antwort nein wie gewöhnlich,und warum? Wissen sich selbst nicht mehr zu helfen.Schande über Schande.
  • 29.09.2016, 13:09 Uhr
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Warum müssen diese Menschen arbeiten???
Die wenigsten machen es aus "Spaß an der Freude" sondern um zu Überleben dass ist leider Realität ein Leben lang arbeiten für ein "Gnadenbrot" haupt Sache die Politiker haben ihr Schäfchen im Trockenen für eine Politik die zum ist werden sie auch noch belohnt wo führt das noch hin????
  • 29.09.2016, 17:27 Uhr
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Die Arbeitnehmer-Vertretungen, SPD und Gewerkschaft, haben sehr viel Vertrauen verloren, weil ihre Spitzenfunktionäre über Jahrzehnte hinweg Dinge getan haben, die einfach inakzeptabel waren.

Jetzt steht Deutschland mit einer so abgespeckten Arbeitnehmerpartei und einer ebenso abgespeckten Gewerkschaft da, dass beide von den Arbeitgebervertretungen nach Belieben platt gewalzt werden.
Die Folge ist eine Lohnentwicklung, die in den letzten 35 Jahren die Kaufkraft der Löhne um etwa 35 % vermindert hat.
Siehe:
https://upload.wikimedia.org/wikiped...teilung.PNG

Die Blöden durch diese Situation sind wie immer die Schwächsten, also in diesem Fall die deutschen Arbeitnehmer.

Diese 35 % fehlen dann lebenslänglich an der Kaufkraft der Rente, die ja als %-Satz vom Aktiv-Einkommen berechnet ist.
  • 29.09.2016, 19:11 Uhr
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Aber das ist uns doch schon seit vielen Jahren klar und dass es die Politik nicht schafft... ist doch auch klar. Jedesmal bin ich verwundert, wie erstaunt alle sind und wie gejammert wird.
Ich verlasse mich hier nicht auf den Staat oder Banken oder teure Versicherungen die nichts bringen.
Ich suchte eine Lösung und fand sie gemeinsam mit vielen anderen Frauen und Männer. Wir nutzen ein Konzept und sind fein raus. Diese Info gebe ich gerne weiter an Menschen, die auch, wie ich vor 6 Jahren, eine Lösung suchen. Dafür nehme ich mir gerne ein Stück meiner Lebenszeit, denn ich kann helfen.
  • 12.10.2016, 10:46 Uhr
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