Ein Grundsatz, der alle Pros und Contras letztlich überflüssig macht, lautet: Wer heilt, hat Recht. Aber was, wenn man eben noch nicht geheilt ist, sondern krank und womöglich sogar sehr krank? Die Diskussion um alternative Heilverfahren als Ergänzung oder gar Ersatz schulmedizinischer Therapien wird zum Teil noch immer heftig geführt. Gleichwohl belegen wissenschaftliche Studien den Erfolg einiger dieser "unwissenschaftlichen" Verfahren.
Zwei Erfahrungen aus meinem persönlichen Umkreis wie auch eine sehr persönlich haben mich sehr nachdenklich werden lassen.
Früher ging ich auch zum Arzt und tat, was er mir empfahl.
Mal suchte ich auch eine Zweitmeinung, aber grundsätzlich war die "weiße Welt" für mich intakt. Vor ein paar Jahren hatte ich ein größeres gesundheitliches Problem, eine umfangreiche Diagnostik dazu und auch mehrere Krankenhausaufenthalte inklusive modernster Hochleistungsmedizin. Am Ende wurde ich entlassen mit einem ausgesprochen restriktiven Diätplan und einer Vielzahl an Medikamenten für alle möglichen Fälle. So richtig auf die Beine kam ich lange nicht. Langfristig blieb der Verzicht auf viele Nahrungsmittel. Wann immer ich in Urlaub, beruflich auf Reisen oder einfach mit Freunden zum Essen war, bildete sich ein aufwändiges Manöver, was wie zubereitet werden musste, damit ich es essen konnte.
Eine Freundin, die selbst ganzheitlich arbeitet, bot mir mehrfach ihre Hilfe an, erklärte mir Zusammenhänge, die man anders lösen könne als bisher. Erst wollte ich nicht so recht glauben, dass sie dies könne. Schließlich war ich bei einem Spezialisten gewesen. Irgendwann, als ich ziemlich entnervt war von regelmäßigen Schmerzattacken und meinem sehr eingeschränkten Lebenswandel, ließ ich mich auf einen Versuch ein. Schon nach der ersten Behandlung spürte ich einen Fortschritt.
Unglaublich? Ja, es war auch für mich unglaublich! Und mit jeder weiteren Behandlung fühlte ich mich besser. Ich habe heute 99%ige Symptomfreiheit, 99,9%ige Schmerzfreiheit und ich lebe sozusagen normal. Ohne komplizierte Diätvorschriften, ohne Tabletten in der Handtasche, aber mit ganz viel zurückgewonnener Lebensfreude.
Bin ich nun ein Einzelfall?
Eine andere Freundin war vor vier Jahren an Krebs erkrankt. Sie hat mehrere Ärzte aufgesucht, wollte nicht so recht glauben, was man ihr sagte. Von allen hörte sie das klare Votum, sie müsse sich operieren und danach zur Sicherheit eine Chemotherapie durchführen lassen. Als Heilpraktikerin war sie hin und her gerissen - zwischen der Angst, der schulmedizinischen Empfehlung nicht Folge zu leisten und ihr Leben zu riskieren (wie man ihr ausdrücklich und immer wieder sagte), und dem eigenen Wissen und der eigenen Erfahrung im Umgang mit Tumorpatienten, die zu ihr kamen und an den Auswirkungen der Chemo litten. Sie entschied sich am Ende für ihren Weg und gegen die Angst. Ich bewunderte sie für ihren Mut ungemein. Sie hat immer gesagt, wenn sie die Ursache für den Krebs nicht angehe, kommt er wieder, da helfe ihr keine OP. Sie ist die Ursachen angegangen und offensichtlich hat sie richtig gehandelt. Bei späteren Untersuchungen war der diagnostizierte Tumor verschwunden. Sie ist bis heute gesund und am Leben.
Ein Bekannter von mir arbeitet als Physiotherapeut nach einer neuen Schmerztherapie. Mit viel Erfolg. Ich habe es selbst ausprobiert und dies mit Begeisterung. Vor ein paar Tagen haben wir uns unterhalten und er sagte: "Ich kann einfach nicht verstehen, warum immer noch so viele Menschen mehr an die Wirkung von Tabletten glauben als an die Heilkraft anderer Methoden. Warum nehmen sie Medikamente, deren Beipackzettel alle möglichen Nebenwirkungen beschreiben?"
Nun, ich würde bei einem akuten Blinddarm sicher auch ins Krankenhaus gehen. Aber ich stelle mir immer häufiger die Frage:
Was ist der Königsweg? Gibt es überhaupt einen? Oder muss man dies letztlich ganz persönlich und sehr individuell für sich entscheiden? Seinem Gefühl folgen und darauf vertrauen, dass man den richtigen Weg wählt und findet?
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