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Mit Jesus auf der Flucht... (Gedanken zu Mt 2.13-23)

Mit Jesus auf der Flucht... (Gedanken zu Mt 2.13-23)

29.12.2013, 10:10 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Bei allem, was uns überliefert ist, ist die Geschichte der „heiligen Familie“ vor allem eine Geschichte von Flucht und Wander­schaft. Engel geben Warnungen und Fluchtbefehle und stellen so dieses gefährdete und unruhige Leben unter den Schutz Gottes.

Die ältere Generation unter uns, die kennt noch die Erfahrung von Flucht und Vertreibung, von Aufbruch in eine ungewisse Zukunft in der Fremde. Die Nachkriegsgeneration hat nur noch die gutbürger­liche Sesshaftigkeit kennen gelernt. Eine politische und wirtschaftliche Sicherheit, in der man sein Auskommen als einigermaßen gesichert betrachten kann.

Oft erzählen mir die alte Menschen von ihren Flucht- und Vertrei­bungsgeschichten, wenn ich ihnen beim Hausbesuch einfach nur zuhöre. Da wird mir bewusst, was sie durchgemacht haben und was ihr Leben geprägt hat, welche Ängste und welche Hoffnungen sie getrieben haben.

Aber stimmt es denn wirklich, dass wir heute keine Fluchterfah­rungen mehr machen? Sicherlich, am Fernsehen können wir irgendwie Anteil haben am Schicksal der vielen, die aus Kriegs- und Hungergebieten fliehen und irgendwo auf hilfreiche und sichere Aufnahme hoffen. Aber diese Menschen sind in der Regel weit weg.

Es gibt aber noch eine Flucht, auf der wir uns alle befinden bzw. befinden müssen. Ähnlich wie bei der heiligen Familie, die des­wegen auf der Flucht war, weil unmittelbare Lebensgefahr für Jesus bestand, so ist es auch heute für uns.
Es besteht Lebens­gefahr für Jesus in unserem Herzen!
Ja, das göttliche Leben, das uns durch die Taufe und die Sakramente in die Seele eingegeben wurde, dieses göttliche Leben ist ständiger (Über)Lebensgefahr ausgesetzt.

Jedes böse Wort bringt es in Gefahr,
jeder egoistische Gedanke,
jedes Denken, das durch Lust und Laune uns von jenem Weg abbringen möchte, den uns die vielen Engel auf unserem Weg gezeigt haben, die uns Gott geschickt hat.

Ich denke da vor allem an die verschiedensten Meinungen, die uns die Medien verabreichen, die christlichem Denken entspre­chen sind. Das Konsumdenken, das Wohlstandsdenken, usw.
Jeder Fernsehkrimi oder schlechte Spielfilm bringt uns vom Denken Gottes weg, bringt das Leben Jesu in unserer Seele in Gefahr. Nicht nur, weil die Kriminalfilme nicht wahr und wirklich sind, sondern weil in der kostbaren Zeit, die uns das Fernsehen raubt, ein Denken vorge­spielt wird, das das Denken Jesu in unserem Herzen verdrängt.

Seit Jahrhunderten hören und lesen wir bei allen möglichen Predigern, dass wir vor der Welt fliehen müssen.
Aber nicht in eine Einsiedelei fliehen, sondern in die Stille und Gott zuge­wandtheit, in der wir vom Heiligen Geist gestärkt und inspiriert werden können.

Wenn Jesus sagt, dass wir in der Welt aber nicht von der Welt sein sollen, dann trifft das diese Frage genau auf den Punkt. Nicht von der Welt sein bedeutet, im Denken und Fühlen sich nicht anstecken lassen von Profit- und Lustmaximierung, die uns auf Schritt und Tritt angeboten wird.

Haben Sie sich schon einmal ertappt bei dem Gedanken:
„Was habe ich davon … wenn ich dieses oder jenes mache?“
Unser Denkansatz muss nämlich anders lauten: Was hat Jesus und Seine Gemeinde davon, wenn ich dieses oder jenes mache?
Also darf es nicht um ein ich-bezogenes Denken bei uns gehen, sondern nur darum,
wie kann ich der Gnade entsprechen, die mir geschenkt wurde,
wie kann ich meine Talente und Gaben bestmöglich für andere einsetzen,
wie kann ich der Verantwortung entsprechen, die ich habe?

Flucht! Ja, wir müssen flüchten...
aber hinein in die gläubige Gemeinschaft der Gleichgesinnten!
Dort kann ich sicher sein, dass das kleine Pflänzchen des gött­lichen Lebens in mir nicht niedergetrampelt wird von der manipulierten Mehrheitsmeinung.
Bei Gleichgesinnten werde ich bestärkt, nicht einfach aufzuge­ben, wenn es mühsam und beschwerlich wird auf dem Weg der Nachfolge Jesu.
Bei Gleichgesinnten bekomme ich wieder Gedanken und Überzeugungen in den Kopf und in das Herz, die mir weiter helfen auf meinem Weg der Nachfolge.
Haben Sie schon einen Vorsatz für das Neue Jahr?
Mein Vorschlag für einen Neujahrsvorsatz für Sie ist folgender: Suchen Sie sich Gleichgesinnte, mit denen Sie sich austau­schen, in der Bibel lesen und konkret etwas Gutes unter­nehmen können. Suchen Sie sich also eine spirituelle Fluchtinsel, auf die Sie immer wieder sich zurück ziehen können um im Alltags­strudel nicht unter zu gehen.

Machen wir uns im Neuen Jahr gemeinsam auf den Weg.
Das Leben Jesu in uns und unserer Gemeinde ist in Gefahr.
Wir können und müssen es schützen.

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